Meagan McKinney
feierlich gewesen, als wäre ihre Entjungferung für
ihn eine unerwünschte, aber unvermeidliche Aufgabe gewesen. Doch dann schien er
es als gegeben akzeptiert zu haben und war zum Bett zurückgekehrt, und als
müßte er sich davon überzeugen, daß sie niemals eine Jungfrau gewesen war,
hatte er sie noch zweimal genommen.
»Wofür hast
du es dir aufgespart, Christal?« fragte er jetzt ruhig und riß sie damit aus
ihren Gedanken. Für dich, wollte sie sagen, aber sie tat es nicht.
»Laß mich
dich ansehen.« Er setzte sich im Bett auf, und drückte sie von sich. Sie raffte
das Laken vor ihre Brüste, doch er nahm es weg. Sie kniete vor ihm wie eine
Sklavin und spürte, wie er ihren Körper eingehend betrachtete. Sie war so
verlegen, daß sie ihn nicht einmal ansehen konnte.
Er hob ihr
Gesicht an. Endlich begegnete sie seinem Blick und wünschte sich, ihrer könnte
genauso kühl und abschätzend sein wie der seine, aber sie wußte, sie würde es
nicht zustande bringen.
Seine Hand
strich über die Knoten in ihrem Haar, die ein weiterer Beweis für ihre Wildheit
in der vergangenen Nacht waren. Dann sah er ihr direkt in die Augen. »Du bist
wunderschön, Christal. Versteck dich ruhig vor jedem anderen Mann, aber
versteck dich nicht vor mir.«
Unfähig,
seinem Starren länger ausgesetzt zu sein, packte sie wieder das Laken und hielt
es sich vor die Brust. »Bitte ... laß mir wenigstens ein bißchen Schamgefühl.«
»Dazu ist
es jetzt zu spät.« Sein Blick flatterte über ihre jungfräuliche Pose. Plötzlich
lächelte er. »Wovor hast du Angst? Glaubst du, ich suche nach Schönheitsfehlern?«
»Vielleicht.
Ich verstehe nur nicht, was du so faszinierend findest. Und es ist so verdammt
hell hier drin.« Sie sah sich um und verfluchte im stillen das Sonnenlicht, das
durch die beiden hohen Fenster drang. Nun wußte sie, warum Dixi und Ivy das
Schlafzimmer nach Osten mieden. Der Morgen war gnadenlos in seiner
Helligkeit.
»Ich will
keine Makel finden.« Immer noch zeigte er dieses unergründliche Lächeln. »Aber
eines kann ich dir sagen: Du bist zu dünn. Und ich brauche kein Licht, um das
festzustellen.«
Ihre Augen
schleuderten ihm einen zornigen Blick zu. »Seit ich Camp Brown verlassen habe,
war es nicht leicht für mich. Hast du erwartete, ich würde jeden Abend bei
Delmonico's essen?« Sie sah abrupt weg. »Du willst mich bloß dicker haben.
damit mein Busen so groß wie Dixianas ist.«
»Es ist
nicht dein Busen, über den ich mich beklagt habe.« Er strich seine Finger sanft
über den Teil ihres Brustkorbs, der nicht von dem Laken verhüllt war. Ihre
Rippen waren deutlich genug zusehen, um seine Worte zu unterstreichen.
Aus der Fassung
gebracht, zog sie das Laken um ihre Seite, doch es rutschte ihr nur von der
Brust.
Er nahm sie
in Besitz, bevor sie sich dagegen wehren konnte.
Während er
sich über sie beugte und seinen Daumen mit ihren Brustspitzen spielen ließ,
flüsterte er: »Ach, Mädchen, mach' dir keine Sorgen ... dein Busen ist groß
genug ...« Sein Blick wanderte hinab zu dem üppigen Fleisch unter seiner Hand.
»Dixi hat dir nichts entgegenzusetzen ...«
»Und woher
weißt du das?« fragte sie atemlos von seiner Berührung, verängstigt durch den
Gedanken, er hätte persönliche Erfahrung mit Dixi gemacht.
»Ich kann
vielleicht keine Hure von einer Jungfrau unterscheiden. Oder eine Witwe von
einer Flüchtenden. Aber wenn es etwas gibt, daß ich beurteilen kann, Liebchen,
dann ist es der Umfang einer weiblichen Brust.« Ein dunkles, schiefes Lächeln
verzog seine Mundwinkel. Er drückte sie auf die Matratze nieder und nahm sich
dann viel, viel Zeit, um noch ein paar Knoten mehr in ihr zerwühltes Haar zu
machen.
Kapitel 18
Das
Halbblut brauchte
einige Zeit, bis er endlich vor dem Hotel absitzen konnte. Der Verkehr kam
immer wieder zum Stocken, weil man samtgekleideten Damen aus den Kutschen
helfen mußte, denn die Ladies konnten nicht allein aussteigen, weil ihre zarten
weißen Hände in pelzgefütterten Muffs steckten. Das Fairleigh Hotel war das
beste in St. Louis. Es stand ein wenig abseits von der Eisenbahn, damit Asche
und Kohlestaub die verzierte Fassade nicht verdrecken konnte. Das Haus konnte
mit solchen Gästen wie Henry Tompkins, Paige Comstock, Mark Twain und General
und Mrs. A. Custer prahlen, die schon dort gewohnt hatten. Es warb mit seiner
Ausstattung, die es genau mit den Hotels in Boston oder New York auf eine Stufe
stellen, die jeden modernen Komfort kombiniert mit
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