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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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noch das Feuer,
das im Kamin tanzte, versorgte den Raum mit Licht.
    Sie waren
allein. Ganz und gar allein. Adam und Eva im verschneiten Paradies. Zum ersten
Mal mußten sie
sich nicht um die Außenwelt kümmern, denn es gab keine. Es gab nur das Feuer,
das Dunkel, ihn.
    Er berührte
zuerst ihr Haar, strich über ihre langen Strähnen, als wollte er eine Gottheit
verehren. Er hatte ihr keine Zeit gegeben, es aufzustecken, bevor sie
losgeritten waren. Er mochte es offen und wild, wie er ihr gesagt hatte. Sie
gab sich keine Mühe, mit ihm deswegen zu streiten.
    Er beugte
sich zu ihr, um sie zu küssen. Er schmeckte so gut. Sie wurde rot, als sie
daran dachte, wie schamlos sie sich in ihrer letzten Liebesnacht verhalten
hatte. Diese Macht, die er offenbar über sie besaß, verwirrte sie zutiefst.
    Er drückte
die Lippen auf ihr Haar. Seine Arme schlangen sich von hinten um ihre Brust und
zogen sie mit dem Rücken an sich. »Du liebst mich, Christal«, flüsterte er. Es
war eine Feststellung, keine Frage.
    Sie drehte
sich um, um ihm in die Augen zu sehen, und wußte nicht, wieviel Schmerz ihre
Augen offenbarten. »Ich könnte es abstreiten.«
    »Ich kenne
die Wahrheit.«
    Sie sah
weg, denn seine Offenheit nahm ihr jeden Selbstschutz.
    »Komm.
Gehen wir zu Bett.«
    Sie erbebte
und schlang die Arme um ihren Körper. Obwohl sie alles Vorstellbare mit diesem
Mann im Bett getan hatte, erfüllte das intime Zusammensein mit ihm sie immer
noch mit Widerwillen. Irgend etwas war daran nicht richtig. So hart und
abgeklärt Wyoming sie auch gemacht hatte, so war ihre Erziehung, die nach
einer Ehe verlangte, doch noch zu tief in ihr verwurzelt.
    Cain spürte
ihr Zögern und flüsterte dicht an ihrem Ohr: »Ich weiß, daß wir sehr
unterschiedlich sind, Christal.
Ich stelle es jedesmal fest, wenn du trotzig dein Kinn hebst, wenn du redest.
Ich weiß, daß du aus gutem Hause kommst, wahrscheinlich aus einer reichen
Familie, denn das Bild von dir und deiner Schwester zeugt von Wohlstand und
deine Manieren ebenso. Aber aus irgendeinem Grund, den ich nicht kenne, ist all
das Vermögen fort. Es ändert nichts, wenn du die Moral deiner wohlhabenden
Klasse aufrecht erhältst.«
    »Bist du
etwa ohne Moral aufgewachsen? Kein Wunder, daß Georgia den Krieg verloren hat.«
Sie wandte sich mit Zornestränen in den Augen ab. Wann würde sie aufhören, ihn
mit dem Krieg zu reizen, wenn sie sich stritten? Sie haßte sich selbst dafür,
aber er traf jedesmal ihren wunden Punkt. Und da sie nicht wußte, womit sie
sich verteidigen sollte, griff sie auf ziemlich billige Taktiken zurück.
    »Vielleicht
denkst du, daß ich ein verarmter, weißer .Untermensch bin, aber zumindest
laufe ich nicht ständig vor etwas davon.« Er machte sich keine Mühe, die
Bitterkeit in seiner Stimme zu verbergen.
    Sie empfand
einen Stich, als hätte er ihr ein Messer ins Herz gestoßen. Sie waren quitt.
    Er
liebkoste ihre Wange. Langsam zog er sie in seine Arme, langsam gab sie sich
ihm hin.
    »Wir sind
nicht hier, um darüber nachzudenken«, sagte er ruhig.
    »Aber es
existiert. Wie sollen wir denn nicht daran denken? Nicht darüber streiten?«
    Er lachte.
»Meine Eltern haben sich ständig gestritten. Und wie! Ich kann mich an keinen
Tag erinnern, wo sie sich nicht lautstark und wütend in den Haaren gelegen
haben. Einmal hat meine Mutter meinem Vater eine Pfanne auf den Kopf gehämmert.
Er ist zwei Tage nicht mehr aufgewacht!«
    Sie sah ihn
entsetzt an. Nicht in ihren übelsten Träumen konnte sie sich vorstellen, daß
ihre Eltern miteinander so umgegangen wären.
    Seine
Lippen verzogen sich grimmig. »Ich kann mir denken, daß das ein wenig außerhalb
deiner Erfahrung liegt. Aber du mußt auch wissen, daß sie mich und meinen
Bruder immer hinausgeschickt haben, wenn sie sich beruhigt hatten. Manchmal für
den ganzen Tag. Ich kann nur vermuten, was sie in den langen Stunden in ihrem
Schlafzimmer machten. Ich kann sie bis heute noch lachen und scherzen hören.« Er
nahm ihr Gesicht zwischen seine großen Hände. »Ich glaube, meine Mutter hatte
gespürt, daß Pa tot war. Sie hat damals einfach aufgegeben.«
    Der Kummer
in seiner Stimme berührte sie. Sie mußte an ihre eigenen Eltern denken. Sie
waren zusammen gestorben, und sie konnte sich ein wenig mit dem Gedanken
trösten, daß sie es sich bestimmt so gewünscht hätten.
    Er nahm sie
bei der Hand, um sie zum Bett zu führen, aber sie zögerte immer noch.
    »Worauf
wartest du? Gefällt es dir nicht? Ich wünsche mir,

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