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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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vergeblicher
Versuch, den Kampf neu aufzunehmen, aber sie würde es um seinetwillen tun.
Selbst wenn sie dieses Mal wirclich zum Wahnsinn getrieben werden sollte.
    »In ein
paar Wochen wird jemand nach Noble kommen, um uns nach New York zu bringen.
Streite dich mit mir, wenn es unbedingt sein muß, aber ich werde mitgehen. Hol
deine Sachen. Wir müssen in die Stadt zurück.« Er warf einen Blick auf das tote
Halbblut. »Es hat keinen Sinn, länger hierzubleiben.«
    Sie nickte
und war sich plötzlich gewahr, wie sehr sie hier draußen nur in ihrem kurzen
Hemd fror.
    Cain
sattelte das Pferd. während sie sich anzog. Sie kam aus der Hütte mit dem
Ballen himmelblauen Stoff, den sie an ihre Brust gepreßt hielt.
    Er sah sie
mit verwirrtem Blick an, als wunderte er sich, daß sie sich immer noch um
den Wollstoff kümmerte.
    »Ich werde
mir ein Kleid nähen, während wir auf die Marshals warten.« Sie hatte keine
andere Erklärung anzubieten.
    Er half ihr
beim Aufsitzen. Dann ritten sie aus dem Tal, ließen die eisblauen Gipfel der
Berge hinter sich, die sie an versteckte, mythische Orte locken zu wollen schienen.
    Doch
Christals Gedanken waren nicht so weit entfernt, schon gar nicht so verträumt.
Sie hielt sich an Macaulays Rücken fest und dachte an das Kleid, das sie aus
dem Wollstoff schneidern würde. Wenn sie ihre Unschuld beweisen könnte, wollte
sie in diesem Kleid heiraten. Wenn nicht, wenn sie durch den Strang sterben
oder in einer Anstalt einsam alt werden mußte, dann hatte sie wenigstens noch
etwas Sinnvolles getan.
    Sie rückte
näher an Macaulay heran und legte ihre vernarbte Hand an ihre Kehle. Ihre Haut
war weich, warm und unverletzt. Ein wenig Mut kehrte zurück. Vielleicht gab es
noch Hoffnung.

Kapitel 24
    Der
Herr, der mit der
Overland Express-Kutsche in Noble ankam, war das Gesprächs- und Klatschthema
Nummer eins. Es war kein Geheimnis, daß er wegen Christal gekommen war. Er
betrat Faultys Saloon, zu dessen roher, ungehobelter Atmosphäre seine würdevollen
Manieren heftig kontrastierten. Er fragte nach einem blonden Mädchen mit einer
rosenförmigen Narbe in der Handfläche.
    Christal
und Cain waren zwei Wochen zuvor aus den Bergen zurückgekehrt. Ein Schneesturm
hatte die Telegraphen-Verbindungen lahmgelegt, so daß sie schließlich von Fort
Washakie ihre Nachricht losschickten. Jericho war mit dem Text hinübergeritten
und wurde jeden Tag mit ein paar Marshals im Schlepptau zurückerwartet.
    Das
Erscheinen des Fremden lenkte die Bewohner von Noble kurzfristig von der
Tatsache ab, daß Christal im Gefängnis festgehalten wurde und auf den Marshal
wartete, der sie mitnehmen sollte. Einige spekulierten, daß sie an einem
anderen Teil des Landes gesucht wurde und der Sheriff ihre Verbrechen
aufgedeckt hatte, während andere meinten, der Ärger habe erst begonnen, als
der Sheriff das Mädchen zu jener ominösen Hütte in den Bergen geschleppt hatte.
Jedermann wußte, daß er in sie verliebt war. Irgend etwas quälte ihn. In seinem
Blick lag Kummer und die Lichter im Gefängnis brannten bis tief in die Nacht.
    Doch nun
hatten sie diesen mysteriösen Fremden, der sie mit Gesprächsstoff versorgte.
Faulty erkannte direkt, daß es sich bei dem Mann nicht um einen der erwarteten
Marshals handelte. Zum einen waren die Kleider des
Fremden zu edel für einen Marshai. Zum anderen kamen U.S.-Marshals nicht mit
Overland Express-Kutschen an, zumal der Overland Express in Noble auch keine Station
eingerichtet hatte.
    »Sie ist
drüben im Gefängnis, Sir. Der Sheriff paßt auf sie auf«, hatte Faulty ihm
hastig von sich aus erklärt.
    Der Mann
nickte. Er bedankte sich nicht – vielleicht kamen die zwei kleinen Wörter
»Vielen Dank« in seinem Wortschatz nicht vor.
    »Ein
Fremder hat sich
nach Christal erkundigt, Sheriff. Hab' ihn eben in den Saloon gehen sehen.«
Jan Peterson stand vor der Schmiede und fror ganz offensichtlich in seinen
Hemdsärmeln.
    Cain
richtete sich auf und ließ den Huf des Appaloosas los, den der Schmied sich
ansehen sollte. »Wer ist er? Wonach sieht er aus?«
    »Er sieht
nach Macht und Geld aus. Dem möchte ich nicht in die Quere kommen.«
    Cain
überblickte die ruhige Straße, als würde er nach anderen Ausschau halten. Keine
Menschenseele war in Sicht. Der Matsch der Schneeschmelze war zu tief, als das
ein Pony ihn hätte bewältigen können. Die Kutsche mußte ihren Passagier an der
Straße beim Haus von Mrs. Delaney abgesetzt haben.
    Ohne ein
Wort verließ Cain die Schmiede und ging

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