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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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her. »Ich muß. Er ist gekommen, um
mich zu holen.«
    »Laß sie
los, oder ich erschieße dich«, knurrte Cain das Halbblut an.
    Der Mann
lachte. Er zog Christal fester zu sich, rammte ihr den Unterarm unters Kinn und
nahm sie in den Schwitzkasten. »Du schießt auf mich, und sie ist tot.«
    »Ich ziele
sehr gut. Laß sie los!«
    Er bohrte
ihr erneut den Lauf tief in die Haut. Christal zuckte heftig zusammen.
    Dann zerriß
ein Schuß die kalte Luft.
    Der Arm des
Halbbluts fiel herunter wie der einer Puppe. Sie wirbelte herum und sah gerade
noch, wie er in den Schnee sank. Kein Blut war zu sehen. Nur ein kleines,
schwarzes Loch in der Stirn, wo die Kugel eingedrungen war.
    Cain sprang
von dem Felsen.
    Immer noch
gelähmt von dem Schrecken, immer noch nicht in der Lage zu akzeptieren, was
geschehen war, beobachtete sie schweigend, wie Macaulay sich zu der Leiche
herunterbeugte.
    »Er ist ein
Indianer, nicht wahr?« fragte sie.
    Cains Miene
wurde grimmig. »Seine Mokassins sind von Cherokee-Art, aber er ist kein
Cherokee.« »Woher weißt du das?«
    »Weil ich
diesen Mann kenne. Er ist ein Kopfgeldjäger. Jeder Sheriff im ganzen Gebiet
kennt ihn.«
    Sie erstarrte.
Nun würde die Wahrheit ans Licht kommen. Und unter den schlimmsten aller Umstände.
    Am liebsten
hätte sie ihn aufgehalten. Aber sie beobachtete nur schweigend, wie Cain ein
Stück Papier aus der Jacke des Toten zog. Auf dem Papier war ein Tropfen Blut
zu sehen, alt, getrocknet, schwarz. Das Blut eines anderen.
    »Sieh es
dir nicht an.« Sie konnte die Angst in ihrer Stimme nicht verbergen.
Verzweifelt versuchte sie, einen Weg zu finden, wie sie es ihm erklären
konnte.
    »Du weißt,
was darauf steht?«
    Sie nickte
und mied seinen Blick.
    Er warf
einen Blick auf die Leiche. »Dann ist er also wegen dir hier.« Es war eine
Feststellung, keine Frage.
    »Mein ...
mein Onkel hat ihn geschickt. Er hat es mir gesagt.« Verzweifelt wandte sie
sich ab. Nun war es vorbei.
    Langsam
faltete Cain das Papier auseinander. Er las es, und sein Gesicht wurde zu einer bleichen, harten Maske, als würde sich in seinem Inneren ein Kampf
abspielen.
    Es gab
nicht mehr viel, das sie ihm sagen konnte. Er wußte nun alles, bis auf den Teil
über Didier. Nun würde sie
ihn überzeugen müssen, würde ihm nur mit ihrem Charakter und dem Appell an
seine Liebe ihre Unschuld beweisen müssen, und sie wußte nicht, ob sie das
schaffen konnte.
    »Ist das
wahr?« Er sprach mit rauher, halb ersticcter Stimme, während er das Plakat mit
seiner Hand glattstrich.
    Sie sah es
an, betrachtete die Zeichnung ihres Gesichts und die der Narbe darunter und
dachte an die Verbrechen, derer man sie in dem Text darunter anklagte.
    »Ist das
wahr? Stimmt es, daß du drei Jahre lang in einer Anstalt warst?«
    Sie konnte
ihn nicht ansehen. Ihre Antwort war ein Krächzen. »Ja.«
    »Eine
Anstalt für gefährliche Geisteskranke?« »Ja.«
    Das
Schweigen war tödlich. Ein Alptraum. Betäubender als der wildeste Lärm.
    »Hat man
dich dort ... gut behandelt?«
    »Meine
Familienbeziehungen war sehr gut. Ich bin so gut behandelt worden, wie man
verlangen konnte.« Nun brach sie schließlich zusammen. »Ich hab's nicht getan,
Cain! Ich war's nicht! Mein Onkel ... mein Onkel hat mich für seine Tat
beschuldigt. Man hat mich zu Unrecht verurteilt ...«
    Sie fand
endlich den Mut, ihn anzusehen. Er fixierte den Zettel schweigend, als könnte
dieser ihm besser als sie erklären, was wirklich geschehen war.
    »Bitte, glaub
mir. Du mußt mir glauben.«
    Er starrte
das Plakat an, als gelänge es ihm nicht, den Blick davon abzuwenden. »Das
erklärt vieles ... dein seltsames Benehmen in Falling Water ... deine Angst vor
dem Gesetz, deinen Traum ... dein Schuldgefühl ...«
    »Ich hab's
nicht getan. 0 Gott, du mußt doch begreifen, wie sehr ich meine Eltern geliebt
habe. Es war mein Onkel! Bitte. Bitte glaub' mir doch!« Ein Schluchzer entrang
sich ihrer Kehle.
    Er schwieg
eine lange Zeit. Dann sagte er: »Schon gut, Christal. Wenn du mir sagst, du
hast es nicht getan, dann glaube ich dir.« Seine Stimme wurde leise und
heiser. »Ich liebe dich. Ich muß dir glauben. Ich werde dir glauben.«
    »Aber du
kannst mich nicht einmal ansehen.« »Gib mir nur einen Beweis deiner Unschuld.
Das ist alles, was ich brauche.«
    »Ich bin
unschuldig. Warum sonst sollte mein Onkel jemanden schicken, um mich
umzubringen?«
    »Er war ein
Kopfgeldjäger. Es kann gut sein, daß er dich einfach holen wollte, um die
Belohnung zu kassieren, die

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