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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Gesellschaft zu treffen. Die Geschäfte sind gut gelaufen ... sehr
erfreulich, um es genau zu sagen. Dennoch war ich sehr bekümmert. die
schrecklichen Neuigkeiten über Miss Christal lesen zu müssen. Wie ist es Ihnen
ergangen, Miss van Alen?«
    »Ich halte
mich aufrecht und habe inzwischen Übung darin, wie Sie sich denken können,
besonders in Anbetracht der Umstände, als wir uns das letzte Mal trafen.«
Christal schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln.
    Henry
Glassie nickte mitfühlend. »Sie brauchen nichts zu
befürchten, Miss van Alen. Wie ich sehe, haben Sie den berühmten Macaulay Cain
hinter sich. Seit unserer Zeit in Falling Water habe ich sehr viel von ihm
gehört, und alles davon war beeindruckend. Ich habe keine Zweifel, daß Ihnen
volle Wiedergutmachung zuteil wird.«
    Christal
lächelte ihn mit bebenden Lippen an. Glassie kannte wohl die ganze Geschichte.
Sie hatte gehört, daß etwas über sie in der Zeitung stehen sollte, aber sie
hatte noch nicht den Mut gehabt, den Artikel zu lesen.
    »Tja, nun
wollte ich nur einen kleinen Spaziergang unternehmen. Ich sitze vorne im Zug
und ich dachte mir, > Glassie, alter Junge, du solltest ein paar alte Freunde
aufsuchen < . Ich muß sagen, Miss van Alen, daß ich überrascht bin. Ich
dachte, Sie hier mit Ihrem Onkel zu finden.«
    Christals
Blut gefror zu Eis. Sie spürte, wie Cains Körper sich versteifte. »Was haben
Sie gerade gesagt, Mr. Glassie? Kennen Sie meinen Onkel?«
    »Baldwin
Didier war sein Name. Ein recht netter Kerl – wenn man von seinen Augen
absieht. Ich traf ihn an der Bar im Fairleigh. Er war ganz außer sich, weil er
Sie suchte. Ich dachte, er würde im Zug sein.«
    Christals
Hand glitt instinktiv zu ihrer Kehle. Ihre Worte klangen erstickt, und sie
mußte sich zum Sprechen zwingen: »Sie haben meinen Onkel im Fairleigh
getroffen? In St. Louis? Wo ... wo wir eben angehalten haben?«
    »Er ist gar
nicht Ihr Onkel, stimmt's, mein Kind?« Glassies rundes, väterliches Gesicht
verfinsterte sich zweifelnd. »Ich dachte mir doch, daß man diesem Mann nicht
trauen kann. Wie gut, daß ich Sie finden und Ihnen alles erzählen konnte.«
    »Er ist
mein Onkel, Mr. Glassie, aber ganz sicher darf man ihm nicht vertrauen. Er ist
derjenige, der die Verbrechen begangen hat, derer ich angeklagt bin. Ich
fürchte, er will mich tot sehen.«
    Mr. Glassie
machte ein bestürztes Gesicht. »Und ich habe ihn darauf hingewiesen, daß Sie im
Zug sind. Ich hoffe, ich habe Sie jetzt nicht in Gefahr gebracht. Aber als er
mich fragte, ob ich je eine Frau in Wyoming gesehen habe, auf die Ihre
Beschreibung paßt, da habe ich wohl nicht nachgedacht. Ich dachte, seine Sorge
wäre echt. Jedenfalls zuerst.«
    »Haben Sie
ihn hier im Zug gesehen?« unterbrach Cain ihn. Christal sah ihn an und war von
der Mordlust in seinem Blick überrascht.
    »Nein.
Vielleicht ist er doch nicht zugestiegen.«
    »Oder er
hat sich verkleidet.« Cain wandte sich an sie. »Christal, du bist die einzige,
die weiß, wie er aussieht. Wir werden durch den Zug gehen und uns jeden
einzelnen ansehen. Wir müssen ganz sicher sein, daß er nicht in einem der
Waggons ist.«
    »Lassen Sie
mich bitte helfen. Ich fühle mich in gewisser Hinsicht dafür verantwortlich.
Wenn ich bloß meinen Mund gehalten hätte, hätte der Zug wahr' scheinlich St.
Louis passiert, ohne daß dieser Mann Christal in der Liste gesehen hätte.«
    »Gut.« Cain
machte eine Kopfbewegung hinter sich. »Nehmen Sie sich den Gepäckwagen vor. Die
Männer, Christal und ich werden nach vorne gehen und uns alle Passagiere
ansehen. Wenn alles in Ordnung ist, können wir uns Ruhe gönnen, bis der Zug
das nächste Mal hält. Wenn nicht, haben wir genug Leute, die sich seiner
annehmen.«
    Mr.
Glassie schob die Tür
zum Gepäckwagen zurück. Er stand eine Weile zwischen den Waggons, sah den Boden
unter ihm vorbeirasen und ließ den Wind an seinen Ohren vorbeipfeifen. Alles,
was ihn von einem Unglück trennte, wenn er ausrutschen sollte, war eine winzige
Plattform und ein lächerliches Geländer, das kaum ein Kind, geschweige denn
einen ausgewachsenen Mann von seinem Gewicht, hätte zurückhalten können.
Erleichtert trat er mit einem beherzten Schritt in das Gepäckabteil.
    Es gab
nicht viel Platz, um sich zu bewegen. Segeltuchsäcke der Post stapelten sich
hoch in einer Ecke. An den Seiten standen Reihen von Kisten, auf denen
chinesische Schriftzeichen gemalt waren. Holzwolle, die an einigen Spalten
hervorlugte, wies darauf hin, daß die Kisten

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