Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
Vom Netzwerk:
Arm fester um sie.
    Sie senkte
ihren Blick und berührte den Arm. »Ich will nicht, daß du getötet wirst. Du
kannst fliehen.
    Jetzt, in diesem
Augenblick. Wir verdanken dir alle so viel. Niemand wird das bestreiten. Nicht
nachdem, was du gestern abend getan hast ...«
    »Hör zu«,
unterbrach er sie. »Das gestern abend hatte nichts mit dir oder den anderen
Gefangenen zu tun. Ich tat, was ich mußte, um meinen Hintern zu retten. Das ist
alles.«
    »Ich glaube
dir kein Wort.« Ihre Stimme klang überzeugt. Es gab einen guten Kern in
Macaulay Cain,
dessen war sie sich absolut sicher, auch wenn es ihn immer wieder wütend
machte, wenn sie das Thema ansprach.
    »Das ist,
was du glaubst. Ich sage etwas anderes.« »Wie kannst du Kineson dieTreue
halten? Er bringt dich um,
sobald er kann.« Nun konnte sie die Gefühle nicht mehr aus ihrer Stimme
verbannen.
    Er mußte es
gehört haben, denn er antwortete ihr langsam und bedächtig. »Paß auf, Mädchen,
mach dir wegen mir
keine Sorgen. Kineson war im gleichen Regiment wie ich,
Siebenundsechzigstes Georgia. Wir kämpften Seite an Seite. Wir waren lange
zusammen. Wir verstanden uns. Und das ist der Grund, warum er mich in seine Gang
aufgenommen hat.«
    »Aber das
ist Jahre her. Der Krieg ist lange vorbei. Kineson kämpft immer noch, obwohl
die Vereinigten Staaten gewonnen haben.«
    »Ja. Daran
brauchst du mich nicht zu erinnern.«
    Die
Bitterkeit in seiner Stimme überraschte sie. Dann dachte sie daran, wie er die
letzte Strophe von »Good 0l' Rebel« mitgesungen hatte.
    »Erzähl mir
vom Krieg«, bat sie in dem verzweifelten Versuch, zu ihm durchzudringen. »Ich
war damals zu jung, um
viel davon mitzubekommen. Aber ich möchte
verstehen ...« Warum du so geworden bist, setzte sie im stillen hinzu.
Sie fühlte sich seltsamerweise, als
würde sie mit ihrem Geliebten sprechen, mit dem sie
im Dunkeln das Schicksal ihrer Liebe beklagte. Aber er war nicht ihr
Geliebter. Der Vergleich war absurd.
Er war ein Abtrünniger, und sie war ein Opfer. Und dennoch waren die Gefühle
ähnlich. Und sie verwirrten sie.
    »Du wirst
nicht sterben. Nicht solange ich es verhindern kann«, sagte er ohne eine
besondere Gefühlsregung. Er sprach es wie eine Tatsache aus, als wäre es seine
Aufgabe, sie zu beschützen.
    »Aber du wirst sterben.« Ihre Stimme klang weniger ruhig. »Wenn Kineson dich nicht
erwischt, dann tut es der Marshal. Terence Scott wird nicht soviel Gold
ausspucken und dann zusehen, wie ihr es verschleudert.« Sie hielt inne. »Und
wenn du stirbst, Cain, dann weiß ich, was mit mir passiert.« Sie hielt erneut
inne und flüsterte schließlich: »Ich gehe nicht mit Kineson.«
    Er drehte
ihr Gesicht zu ihm und in das Mondlicht. Ihre Blicke trafen sich, und das
Verständnis zwischen ihnen ging über die Ausdruckskraft der Worte hinaus. Sie
wußte, er wollte es mit einem Kuß besiegeln. Sie sah sein Verlangen in der Art.
wie er seine Lippen zusammenpreßte, als müßte er etwas zurückhalten.
    »Ich will
alles über dich wissen«. flüsterte sie. »Erzähl mir vom Krieg. Erzähl mir von
Georgia.«
    »Da gibt es
nichts zu erzählen.«
    »Ich will
es wissen.«
    Er sah sie
prüfend an, als wollte er ihr Interesse abschätzen. Er brauchte lange, bis er
endlich sprach. Er schien es nicht zu wollen, und einen kurzen Augenblick
dachte sie, er wollte sich wieder zurückziehen. Aber ob er zum Schluß kam, daß
es ihm nicht schaden konnte, ihr von sich zu erzählen, oder ob er einfach nur
in diesen letzten Stunden mit ihr eine Nähe herstellen wollte – sie wußte es nicht
zu sagen. Sie wußte nur, daß sie sich nach den Informationen sehnte, als wäre
es Brot und sie stünde kurz vor dem Verhungern.
    »Bis ich
siebzehn war, half ich meinem Vater auf seiner Farm, Erdnüsse zu pflanzen.«
Sein Blick ging in die Ferne, als würde er zu diesem Ort zurückkehren. »Meine
Familie war nicht gerade bitterarm, aber wir besaßen auch keine Sklaven – wir
erledigten die Arbeit selbst. Als der Krieg ausbrach, ging ich zum
Siebenundsechzigsten und machte es zu meiner Sache. Heute sagt man, ich tat es
aus einem anderen Grund. Washington brandmarkte mich und eine Menge
anderer als Teufel, die den schwarzen Mann in Ketten halten wollten. Aber es
hatte damit nichts zu tun. Wir waren arm. Ich wollte nicht für Sklaven sterben,
die wir uns nicht einmal leisten konnten.«
    »Und warum
hast du dann gekämpft?«
    Er holte
tief Atem. »Zuerst ging es um meine Heimat. Du hörst, die Army vom Potomac ist
in

Weitere Kostenlose Bücher