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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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sieben Passagiere wären in etwa siebzig pro Person – eine anständige Summe.
Sie mußte wieder an ihre sieben Goldstücke denken und daran, wie schwer sie sie
verdient hatte. Sie konnte förmlich schmecken, wie gern sie noch mehr haben
würde.
    »Was heckst
du da in deinem Kopf aus, Liebchen?«
    Sie wandte
ihren Blick wieder Cain zu. Es machte sie nervös, daß er trank. Seine Augen
schienen direkt in ihr Innerstes zu sehen. Als könnte er ihre Gedanken lesen.
Dabei schlug sein Akzent verstärkt durch, wenn er sprach. Sie konnte nicht
sagen, daß ihr das gefiel, denn es klang so ... verführerisch.
    Kühl sagte
sie: »Ich habe nur an ein neues Kleid gedacht. Mit siebzig Dollar kann ich
viele neue Kleider kaufen.«
    »Siebzig?
Ich sagte fünfhundert. Pro Nase. Und du wirst wahrscheinlich noch mehr
bekommen, weil du eine Lady bist und nicht hättest dabei sein sollen. Die Leute
haben ein wirklich schlechtes Gewissen, daß du in diese Situation hineingeraten
bist.«
    Der Whisky
brannte in ihre Kehle, und sie verschluckte sich fast. Sie stand förmlich
unter Schock. Ihre Träume wurden wahr. Mit fünfhundert Dollar konnte sie Didier
festnageln. Sie konnte sich einen Anwalt
nehmen, sogar einen von den Pinkerton-Männern anheuern, um die Beweise zu
besorgen, die sie brauchte, um Didier vor Gericht zu stellen.
    Er
lächelte, als ob er etwas wußte. was sie nicht wußte. »Zu schade. daß du das
neue Kleid jetzt noch nicht hast. Das. was du anhast. scheint von dir herunterzurutschen.«
Sein Blick wanderte zu einem Punkt zwischen ihrem Kinn und ihrer Taille.
    Sie wurde
rot und sah an sich hinunter. Ihre ganze Schulter und nicht wenig ihres Busens
waren entblößt. Diskret zog sie die rosafarbene Seide wieder hoch.
    »Du
solltest die Mandans bitten. dir das Kleid noch heute nacht abzunähen. Du
willst doch bestimmt hübsch auf dem Bild aussehen. wenn Scott dir das Geld
übergibt.«
    »Bild?«
    »Ja,
genau.« Er stieß ein zynisches kleines Lachen aus. »Du glaubst doch nicht. der
Yankee kommt den ganzen Weg bis hier heraus, um dir eine Belohnung zu geben,
ohne daß er davon profitiert? Das ist nicht Yankee-Art, Liebchen. Tatsächlich
werden hier morgen so viele Zeitungsreporter herumwuseln, daß du berühmt
wirst. Wenn Scott mit dir fertig ist, wird dir Barnum persönlich wahrscheinlich
einen Vertrag als Attraktion seiner Show anbieten.« Er lachte mit purem
Abscheu auf seinem Gesicht. »Ich kann die Schlagzeile schon sehen: Die Wild
West Witwe.« Er nahm noch einen Schluck seines Whisky und setzte dann
grimmig hinzu: »Laß nicht zu. daß er das mit dir tut.«
    Doch
Christal hörte seine Worte kaum. Das Entsetzen machte sie taub. Er hatte von
Zeitungsreportern geredet. Sie legte ihre gebrandmarkte Hand um die warme
Blechtasse, um die Narbe zu verstecken. Stotternd brachte sie hervor: »Aber wie
... wie können die Reporter so schnell hier sein? Wir sind doch gerade erst
gerettet worden.«
    Macaulay
lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte die Arme hochmütig vor seiner
Brust. »Liebchen, wir reden von Yankees. Terence Scott, dieser verdammte
Spekulant, hat sie schon vor Tagen hierher geschickt, damit er auch wirklich
die ganze Publicity bekommt. In Fort Washakie wimmelt es nur so von
Zeitungsleuten. Ich habe gehört, manche sind von verdammt weit her. Chicago.
Ja, sogar aus New York.« Er knurrte angewidert. »Was für ein Spektakel.«
    Ihre Hände
begannen zu zittern. Nervös faltete sie sie in ihrem Schoß.
    »Was ist
los, Mädchen? Du siehst nicht gut aus.«
    »Ich ...
ich glaube, der Whisky ist nichts für mich«, stammelte sie. Mit aller Macht
versuchte sie sich im Angesicht der Katastrophe ruhig zu verhalten und sagte:
»Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zurückziehe? Wenn morgen wirklich alles
so wird, wie du sagst, dann sollte ich mich jetzt vielleicht ein wenig
ausruhen.«
    Sie stand
auf. Sie wußte nicht, ob es am Whisky, an ihrer Angst oder nur an ihrer
Erschöpfung lag, doch plötzlich begann der Raum zu schwanken. Sie griff nach
der Tischkannte, um sich aufrecht zu halten, bekam dafür jedoch zwei Splitter
in die Hand.
    Macaulays
Arm wand sich zart um ihre Taille. Seine Finger strichen über die dunklen
Schatten unter ihren Augen, die von ihre Übermüdung zeugten. »Ich denke, du
solltest im Bett liegen, Mädchen«, sagte er besorgt.
    Doch eine
feindliche Stimme hielt sie auf. »Haben Sie sie noch nicht genug belästigt,
Cain?«
    Christal
sah an Cain vorbei und entdeckte Pete, der mit

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