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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Cain, der mit einem Drink in
der Hand neben ihr stand.
    »Hier. Das
wird Ihnen helfen, heute nacht gut zu schlafen.« Er reichte ihr die Blechtasse.
    »Danke,
Mister ...« Sie brach ab, ohne zu wissen, wie sie ihn nennen sollte. Zumal sie
fand, daß der Name Cain kaum noch zu ihrer Beziehung paßte.
    »Macaulay«,
antwortete er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
     »Macaulay«,
flüsterte sie und nahm den Drink. Dann wandte sie sich ab, zu ängstlich, daß er
den Kummer in ihren Augen entdecken konnte. Er war ihr so nahgekommen, als sie
ihn für einen Outlaw hielt. Nun war es Zeit – tatsächlich war es unabdinglich
–, daß sie sich von ihm zurückzog und Distanz schaffte.
    Sie nippte
an der Tasse, in der heißer Kaffee mit viel Whisky war. Da sie sich weigerte,
Macaulays Blick zu
begegnen, wuchs die Spannung zwischen ihnen. Diesmal war Mr. Glassie kein
Detail der kurzen Begebenheit entgangen.
    Bald kehrte
Macaulay zu den Männern zurück, um seine Hilfe beim Zerlegen des Wildbrets
anzubieten, und Mr. Glassie zog seinen Stuhl näher heran. Er nahm ihre Hand und
sagte: »Ich freue mich, daß wir mal miteinander reden können, Mrs. Smith.«
    »Bitte
nennen Sie mich Christal.« Sie versuchte, zu lächeln, doch es fiel ihr schwer.
    »Ich fühle
mich geehrt, daß Sie mich zu Ihren Freunden zählen wollen, aber ...« Mr.
Glassies besorgter Blick wanderte einmal mehr zu Macaulay. »Ich kann einfach
nicht vergessen, wie Sie aussahen, als Sie an diesem einen Tag in den Saloon zu
uns kamen.« Seine freundliche Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Ihr Kleid
war zerrissen. Cain schubste Sie vor unseren Augen und kommandierte Sie herum.«
    »Er hat mir
nichts getan. Er hat mir niemals etwas getan«, flüsterte sie und verfluchte
ihre zitternde Stimme.
    »Es war
eine schlimme Zeit. Aber ich möchte Ihnen klar machen, daß Sie entschädigt
werden, für alles, was Ihnen zugestoßen ist. Wenn Mr. Cain die Zeit der
Gefangenschaft ... ausgenutzt hat, dann werde ich dafür sorgen, daß er die
Konsequenzen tragen muß. Er wird Sie heiraten müssen, wenn ...«
    »Nein.« Sie
schnitt ihm das Wort mit einer Leidenschaft ab, die sie nicht hatte zeigen
wollen.
    »Na, na,
Mrs. Smith. Ich wollte Sie nicht aufregen.«
    Sie brachte
ein schwaches Lächeln zustande. »Bitte vergeben
Sie mir. Sie haben mich nicht aufgeregt. Mr. Cain hat nichts getan, was er
bereuen müßte. Es geht mir wieder gut, sobald die Kutsche kommt. Ich möchte
allmählich fort.«
    »Das sollten
Sie nicht wollen!« Er lachte auf. »Sehen Sie, Terence Scott selbst kommt mit
der Union Pacific hierher, um uns ein fettes Sümmchen als Entschädigung für
unsere Unannehmlichkeiten zu überbringen. Soviel ich gehört habe, wird er
morgen abend spät hier eintreffen.«
    Christal
konnte ihren Schock nicht verbergen. Sie hätte sich niemals träumen lassen, daß
sie Entschuldigung finanzieller Art von Overland erwarten konnten. Das Geld
könnte tatsächlich ausreichen, um Didier endlich dem Gesetz zu überantworten.
Sie konnte es kaum fassen, aber durch diese Sache schien ihr Vermögen
wunderbarerweise vermehrt zu werden. »Haben Sie eine Ahnung, wieviel er uns
bringt?« fragte sie in dem Wissen, daß sie sich unverschämt anhörte, doch sie
konnte nicht anders.
    »Nein,
nein. Aber es ist sicher eine nette Stange. Besonders für Sie, Christa). Wie
ich gehört habe, hätten sie niemals erwartet, daß eine Frau in der Kutsche
sein würde. Es tut ihnen sehr leid. daß Sie das durchstehen mußten.«
    »Aha.«
    Er
wechselte das Thema. »Was mich angeht, ich werde den Besuch leider verpassen.
Aber Patterson Furniture wird schon für meine Entschädigung sorgen. Sie werden
sich nicht lumpen lassen. Ich bin ein sehr geschätzter Angestellter, müssen Sie
wissen. Sie haben mir bereits eine Kutsche besorgt, damit ich morgen ganz früh
aufbrechen und meine Geschäfte wieder aufnehmen kann.« Er zupfte an seinen Jak
kenaufschlägen herum. »Ich kann mir nicht leisten, meine Zeit hier zu
vertrödeln.«
    Es brauchte
einen Moment, bis die Bedeutung seiner Worte zu ihr durchdrang. Endlich
platzte sie heraus: »Sie brechen morgen ganz früh auf? Sie warten nicht
auf die Overland-Kutsche?«
    »Ich kann
nicht noch einen Tag hier herumlungern. Ich bin schon ziemlich im Rückstand.«
    Sie
trommelte mit den Fingern auf der groben Tischplatte herum. Der Wunsch
nach dem Overland-Geld war enorm. Doch es wäre klüger, wenn sie morgen früh
das Fort verlassen konnte. Sollte sie auf ihre Vernunft

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