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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Locken fest. »Vielleicht willst du nicht unbedingt
Jericho. Aber du bist bestimmt neidisch auf die Aufmerksamkeit, die er Ivy
zukommen läßt. Komm, Dixi, gib es zu. Du möchtest auch einen Mann, der dir den
Hof macht, ähnlich wie die alte Miss Blum sich wünscht, daß Jan Peterson ihr
mit einem Veilchenstrauß seine Aufwartung macht.«
    Dixiana
rollte sich auf den Rücken und starrte an die unbehandelten Holzbalken der
Decke. Ihre Schlafzimmer waren nicht so luxuriös wie der Saloon unten, an
dessen Wänden bemalter Stoff den Eindruck von Steinen erwecken sollte. Die
Zimmer oben waren roh und einfach. Christal fand es seltsam angemessen.
    »Ich bin
nich' wie die olle Jungfer Sarah Blum.« Dixi seufzte. Ihr hübsches,
herzförmiges Gesicht bekam einen melancholischen, abwesenden Ausdruck.
»Außerdem war da ma' einer, der sich um mich gekümmert hat. Hab' ihn in
Laramie kennengelernt.« Ihre Stimme wurde tiefer, als würde sie ein Gebet
sprechen. »Oh, er war was Feines. Schenekl so hart wie Eisen und 'n Gesicht wie
'n Engel.« Sie streckte die Hand zur Decke aus, als könnte sie nach ihm greifen.
    »Was ist
passiert, Dixi?«
    Dixiana
zuckte die Schultern. Wenn sie nicht schon soviel hätte einstecken müssen,
hätte sie vielleicht Tränen in den Augen gehabt. »Er sachte, er wollte mich
heiraten. Ich bin mit ihm nach Nobel gegangen, weil er dachte, hier könnte er
noch Gold finden, und er wollte das ganz große Glück machen, Tja, leider war's
nix damit, und einen Tag, bevor wir zum Pfaffen gehen wollten, is' er einfach
abgehauen. Oh, es macht mir nix, daß er mich nich' heiraten wollte.« Dixianas
Miene wurde hart wie Stein. »Ich weiß, daß ich nicht der Typ Frau bin, der 'n
Rudel Blagen an der Schürze hängen hat. Aber warum hat er mich nich' wieder mit
nach Laramie genommen? Warum hat er mich einfach hier sitzenlassen, ohne Geld
und garnfix? Ich kann's sogar verstehen, daß er weg is'. In Laramie gibt's so
viele Mädels, und die ... die ham ganz weiche, glatte Gesichter.« Dixiana
berührte ihr Gesicht, als wollte sie jede der verhaßten Falten spüren. Sie
hatte ihnen einmal gesagt, daß sie achtundzwanzig Jahre alt wäre, aber es wurde
allgemein angenommen, daß sie zehn Jahre unter den Tisch fallen ließ.
    »Dixi«,
flüsterte Ivy und drehte sich auf der Bank um. »Es tut mir leid, daß ich dich
eben angeschnauzt habe und dir mein Haarband nicht leihen wollte. Jericho hat
es oft genug gesehen. Nimm's dir. Es paßt sowieso besser zu deinem
lavendelfarbenen Kleid als zu meinem gelben.«
    »Vielleicht
kommt er zurück. Dixi. Vielleicht war alles bloß ein Irrtum«, fügte Christal
hinzu. Sie hatte das Bedürfnis, sie zu trösten, vielleicht gerade deswegen,
weil Dixi ihren Schmerz so tapfer verbarg.
    »Der kommt
nich' zurück. Der Cowboy taugt nichts. Die Sorte dreht sich niemals um.«
Dixiana stieß ein
kleines, hohles Lachen aus. »Das einzige Gute an
diesen Kerls außer ihrem hübschen Gesicht is', daß es so verflixt viele von
denen gibt! Und diese Frischlinge,
die jungen Cowboys, Mann, die sind so süß. Sie glotzen dich immer ganz verliebt
an, und du bist ihre Mama, ihre Schwester und ihr Herzchen, alles in einem.«
    Ivy grinste
und warf ihr das Haarband zu. Selbst Christal mußte lächeln. Täglich kamen
immer mehr Männer in
den Westen. Dixi liebte es, für die hübschesten von
ihnen »Hof zu halten«. Sie hatte eine bestimmte Ecke im Saloon, die
mittlerweile von allen nur noch
»Jungbullengehege« genannt wurde. Selbst ein hart arbeitendes Saloonmädchen
konnte sich nicht alle vornehmen. Für Dixiana waren es gerade genug.
    »Na, los
jetzt. Wir haben noch gar nichts über unseren Sheriff gehört.« Ivy sah
Christal an. Christal ließ sich auf die Bettkante fallen und tat so, als wüßte
sie nicht, wovon Ivy sprach.
    »Is' ja
wahr!« Nun starrte auch Dixi Christal an. Christal verschränkte nervös die
Finger.
    »Nu, komm schon,
Yank. Erzähl's uns. Wenn du dir den Typ nich' schnappst, dann nehm ich ihn!«
Dixiana zwickte sie.
    Christal
kam vom Bett hoch und nahm Ivys Drahttournüre vom Bett. Sie reichte sie Ivy
mit den Worten: »Da gibt es nichts zu erzählen. Du kannst ihn gerne haben,
Dixi. Er macht sowieso nur Ärger. Faulty wird immer hektischer, und ich muß
eine Möglichkeit finden, ihn loszuwerden.«
    »Aber wieso
willst du ihn bloß nich'? Er sieht so verdammt gut aus. Mann, es haut mich
immer wieder um, wenn ich ihn angucke. Und er is' zwar 'n bißchen kalt in den
Augen – man überlegt

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