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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Augenblick
Nähe und Wärme tun.
    »Mein Gott,
manchmal bist du so kalt!«
    Seine
harten Worte zehrten an ihrem zerbrechlichen Herzen. Sie sehnte sich danach, ihm
zu beweisen, daß er
unrecht hatte, aber sie konnte ihn einfach nicht ansehen. Sie hatte Angst, daß
sie den Rest von Selbstbeherrschung verlieren und weinend aus der Loge stürzen
würde.
    Die Lichter
flackerten, um anzuzeigen, daß der zweite Akt gleich beginnen würde. Hinter
sich konnte sie Eagan und die beiden Frauen hören. Mara nahm ihren Platz ein
und begann, schnell auf Trevor einzureden. Alana vernahm ihr Geschnatter kaum.
Sie würdigte Trevor den ganzen restlichen Abend keines Blickes mehr, und als
sie schließlich die Academy verließen, sah er sie auch nicht mehr an.
    Auf dem
Rückweg setzten sie
Eagan und Miss de la Plume am Hoffman House ab, das ein mehr als angemessener
Ort war, wie Bouguereaus eindeutiges Gemälde Nymphen und Satyre, das
über der Bar hing, zeigte. Zu Hause angekommen bedachte Trevor sie in der Halle
mit einem knappen »Gute Nacht« und ging allein die Treppen hinauf. Mara und
Alana tranken noch einen Tee in der Bibliothek, dann wünschte auch Mara eine
gute Nacht.
    Alana war
noch viel zu wach. Sie setzte sich in den Salon und starrte ins Feuer. Ihr
Gesicht war eine reglose Maske, und nur ihre Augen ließen die tiefe
Traurigkeit erkennen. Sie wußte nicht, wie lange sie dort gesessen hatte, als
sie in der Halle laute Geräusche hörte. Sie sah auf, als Eagan ziemlich
angetrunken in den Salon schlenderte.
    »Alana,
Darling, warum bist du noch auf?« fragte er mit einem dümmlichen Grinsen.
    »Ich konnte
nicht schlafen.« Sie mußte entgegen ihrer Stimmung lächeln. Eagan heiterte sie
auf wie kein anderer. »Du bist aber früh zu Hause. War Miss de la Plume nicht
so gastfreundlich, wie ich gedacht habe?«
    »Sie hat
mir eine gelangt.« Er grinste und zeigte ihr seine gerötete Wange.
»Temperamentvolle, kleine F...« Er unterbrach sich abrupt und warf ihr einen
verlegenen Blick zu.
    Sie
schüttelte den Kopf über sein Verhalten. Je mehr er den Schwerenöter mimte,
desto mehr kam sein irischer Akzent durch. Im Augenblick war dieser so breit,
daß sie ihren Schwager kaum verstehen konnte. »Sie hat dich aber nicht nur
geschlagen, wenn man nach dem Lippenstift auf deinem Kragen urteilt.«
    »Sie kriegt
sich wieder ein. Wie alle.«
    »Das ist
dein Problem, Eagan.«
    »Ich weiß.
Ich höre nie ein > Nein < ... und ich sage immer ja.« Er gluckste, goß sich
einen Drink aus der Karaffe auf dem Louis-XIV.-Tischchen ein und setzte sich
ihr gegenüber. »Und Trevor ignoriert dich mal wieder. Er braucht einen
kräftigen Schlag auf den Hinterkopf, wenn du mich fragst.«
    Sie
lächelte traurig, konnte aber durch den Kloß in ihrer Kehle nicht antworten.
    Er bemerkte
es und schenkte ihr ein kleines, schiefes Lächeln. »Vielleicht hat er einfach
nur eine schlechte Nacht gehabt. Er wird dann unausstehlich... du weißt schon,
sein Bein und so.«
    »Erzähl
mir, wie das geschehen ist. Er hat es mir nie gesagt. Ist er im Krieg verwundet
worden?«
    Eagan nahm
einen Schluck aus seinem Glas. »Er hat nicht gekämpft. Sicher, er war im
richtigen Alter, aber zu der Zeit hatte er schon die dreihundert Dollar, um
sich loszukaufen. Sie hätten ihn aber ohnehin nicht gezogen... er war bereits
mit vierzehn verkrüppelt.«
    »Erzähl's
mir«, bat sie. »Ich weiß so wenig über ihn.«
    »Es ist
keine heldenhafte Geschichte.«
    »Bitte«,
wiederholte sie.
    Er schien
nur widerwillig zu sprechen. »Trevor zog mit einer Bande durch die East Street.
Eines Nachts brachen sie in ein Juweliergeschäft ein. Die Polizei erwischte
sie, und Trevor lief weg. Sie schossen auf ihn und trafen. In den Rücken.«
    Ein
drückendes Schweigen senkte sich über sie. »Er war vierzehn?« fragte sie mit
ernster Stimme.
    »Du mußt
begreifen, wie arm wir waren. Wie schlimm die Dinge standen. Ich war zu jung,
um mich an viel zu erinnern...« Eagans Lippen verzogen sich zu einer harten
Linie. »Aber ich kann mich noch sehr gut an das karge Zimmer erinnern, in dem
wir lebten. Ein einziges Zimmer, Alana, und wir teilten es mit einer anderen
Familie. Trevor war schon damals so wie heute, und er verschwand früh, um auf
sich selbst gestellt etwas Besseres für uns zu finden. Er schloß sich dem > Captain < , Isaiah Rynders, und seinen > Dead Rabbits < an. Die
Geschichte ist wirklich gewöhnlich. Er wollte uns helfen. Und er dachte, er würde uns helfen.«
    Sie hätte
am liebsten

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