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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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keiner!« brüllte Eagan in die endlose Schwärze
über ihn hinein.
    Immer noch
keine Antwort. Eagan ließ sich wieder auf die Bank fallen und tappte nervös mit
dem Fuß auf den Boden. Das Mädchen hatte Angst, aber sie war auch sehr müde,
und ihre Erschöpfung betäubte ihre Furcht.
    Seine
leider nicht. Er hielt sich selbst für einen Mann mit Mut, aber
jedesmal, wenn er das Mädchen und ihren Zustand betrachtete, spürte er, wie ihm
das Blut aus dem Gesicht wich. Was, wenn sie etwas brauchte? Wasser, zum
Beispiel. Wo sollte er das hernehmen? Billy war der einzige, der durch dieses verdammte
Loch über ihnen paßte. Und wo, zum Teufel, war dieser verfluchte, kleine
Bastard überhaupt?
    Eagan fuhr
sich mit der Hand durchs Haar und zwang sich, nicht daran zu denken, daß Billy
vielleicht nicht zurückkommen würde. Oh, doch, er würde wiederkommen, oder
Lord und Taylor hätten den dicksten Prozeß am Hals, den sie jemals hatten
führen müssen. Eagan sah das Mädchen verstohlen an. Sie rieb sich den Bauch in
seltsamer, gedankenverlorener Art, als wollte sie das Ungeborene beruhigen.
Er wollte so gern etwas für sie tun, aber das Beste wäre, sie beide aus diesem
Loch herauszuholen.
    Er stand
auf und brüllte erneut durch die Luke. Plötzlich drang aus der Ferne eine
Stimme zu ihnen. »Mr. Sheridan? Mr. Sheridan?«
    »Wir sind
hier unten! Billy?«
    »Nein«, kam
die Stimme zurück. »Harper.«
    »Und wo, zum Teufel, ist Billy?«
    Eine lange
Zeit kam gar nichts. Dann: »Mr. Sheridan, bitte haben Sie noch etwas Geduld.
Wir tun, was wir können.«
    »Wo ist
Billy?« brüllte Eagan wütend.
    »Er holt
Mr. Otis«, erklang die Stimme, die sich mühsam beherrscht anhörte.
    »Mr. Otis!«
Eagan schlug sich an die Stirn. »Soll das heißen, wir stecken hoffnungslos
fest?«
    »Wir haben
versucht, Sie da rauszuholen, aber das Ding ist so kompliziert. Mr. Otis kennt
sich mit diesem neumodischen Käfig aus. Er hat ihn entworfen. Er weiß auch,
wie man ihn wieder in Ordnung bringt.
    Eagan sah
sich nach dem Mädchen um. Seine Aufregung schien sie mehr zu ängstigen, als
das, was Harper sagte. Er machte den heroischen Versuch, sich zu beruhigen und
brüllte dann: »Fein! Wir warten also. Es kann ja schließlich nicht ewig dauern!«
    »Genau, Mr.
Sheridan«, besänftigte Harper ihn. »Es wird bestimmt nicht lange dauern. In der
Zwischenzeit lassen wir Ihnen einen Korb mit kleinen Erfrischungen hinunter!«
    »Warum kommen
Sie nicht selbst und bringen es uns?« schnaubte Eagan. »Oder noch besser –
schikken Sie doch Mr. Lord und Mr. Taylor runter. Ich würde gern mit ihnen
reden.«
    »Tut mir
leid, aber Billy ist der einzige, der da durchpaßt.« Die Stimme gluckste.
»Seine Frau bekocht ihn, wissen Sie.«
    Eagan
stöhnte. »Nun, wie wär's, wenn Sie ein paar Pfund auf der Jagd nach ihm
verlieren! Ich will, daß das Mädchen und ich innerhalb einer Stunde hier raus
sind!«
    »Natürlich.
Und die Verwaltung spricht ihr ausdrückliches Bedauern aus.«
    Eagan
rollte nur mit den Augen.
    Fünfzehn Minuten verstrichen in absolutem
Schweigen. Eagan sah das Mädchen an, und sie starrte auf den Teppich. Ihre
Miene war voller Sorge und Angst.
    »Wie heißt
du?« fragte Eagan schließlich. Sie war die ganze Zeit so unheimlich still, und
das war nicht natürlich. Er wußte zwar, daß man von Mädchen in ihrer Position
erwartete, daß sie ihren Mund bei > Höhergestellten < hielten, aber in
dieser Situation war ihr Schweigen unerträglich.
    Nun sah er
sie mit fragenden Augen an.
    »Dein
Name?«
    In einer
weichen, melodischen, irgendwie vertrauten Sprache
sagte sie etwas. Dann setzte sie hinzu: »Ich nicht spreche viel Englisch.« Ohne
den Blick abzuwenden schloß sie mit dem Wort »Ochone«, und nun wußte er, woher
sie kam. Seine Gälischkenntnisse waren beschränkt, aber das Wort kannte er. Es
bedeutete »O Gott«.
    »Du kommst
aus Irland?« flüsterte er.
    Mit
ängstlichen Augen antwortete sie: »Aye.«
    Er wünschte
bei Gott, er hätte mehr Interesse für das Gälisch seines Bruders gezeigt. Wenn
irgend etwas passieren würde, hätte er wenigstens in ihrer Heimatsprache mit
ihr reden und sie beruhigen können. So konnte er ihr aber höchstens »Bridget
O'Malley« vorsingen, wobei die Frage blieb, wem es am meisten half. »Meine
Familie stammt ursprünglich aus Connacht. Und du?«
    Ihre Augen
leuchteten auf, und sie sagte wieder etwas auf Gälisch, aber er schüttelte den
Kopf. Lächelnd erklärte er ihr: »Tut mir leid, aber ich lebe wohl

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