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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Mädchen bekommt ihr Kind!«
    Einen
Augenblick herrschte Stille. Dann erklang Harpers entsetzte Stimme: »Ja, Sir. Sofort.
Ich lasse sofort den Arzt holen.« Man hörte, wie Harper über etwas stolperte,
als er hastig davoneilte.
    Als die
Schritte verklungen waren, wandte sich Eagan wieder zu Caitlin um. Sie war
gerade in der nächsten Wehe, ihr Gesicht war schmerzverzerrt, und sie preßte
die Hand auf ihren Bauch.
    »Es wird
alles gut«, flüsterte er, doch sie hörte nicht. Er sah auf seine zitternden
Hände. Sein ganzes Leben hatte er sorglos und unbekümmert gelebt. Nur
gelegentlich hatte er leichten Ärger darüber verspürt, daß er selten, wenn
überhaupt, gebraucht wurde. Doch nun brauchte dieses Mädchen ihn, und ihr Baby
brauchte ihn, und er konnte nicht fortlaufen, konnte nirgendwo Hilfe holen.
Nun war es an ihm – und nur an ihm. Wenn er irgendwelche Heldenqualitäten
hatte, dann konnte er sie nun beweisen.
    Behutsam
löste er seine goldenen Manschettenknöpfe mit dem Connacht-Schild und
krempelte sich die Ärmel auf, nur für den Fall, daß der Arzt nicht rechtzeitig
zur Stelle sein konnte. In diesem Moment stieß Caitlin ein gutturales Stöhnen
aus, und eine Träne kullerte ihr die Wange hinab.
    Eagan
Sheridan war kein besonders gottesfürchtiger Mensch. Doch nun begann er zu
beten.
    Eine Stunde
später war das Baby immer noch nicht da, und Eagan konnte hoffen, daß
der Arzt noch rechtzeitig kommen würde. Caitlin lag auf seinem Rock, ihre Stirn
glänzte vor Schweiß, und ihre Hand umklammerte sein Taschentuch. Eagan hatte
seine Seidenweste ausgezogen, als er sah, wie rasch hintereinander die Wehen nun kamen. Sie würden etwas brauchen, in das sie das Baby einwickeln konnten,
wenn es da war. Und instinktiv wußte er, daß es nicht mehr lange dauern
würde.
    »Caitlin«,
flüsterte er und ergriff ihre Hand. »Du machst das gut. Du bist ein braves Mädchen,
Caitlin. Der Vater deines Babys hatte dich wirklich nicht verdient.«
    Caitlin
schenkte ihm ein schwaches Lächeln, bevor der Schmerz wieder stärker wurde.
Tiefe lange Atemzüge lang klammerte sie sich an Eagans Hand, bis es vorbei war, Doch es kam
wieder, und es wurde schlimmer. Die Wehen folgten nun fast direkt aufeinander,
und sie reagierte nicht mehr auf seine Worte. Sie lag nur noch auf dem Boden,
umklammerte seine Hand und wimmerte
wie ein kleines Tier, während Eagan ihr mit seinem Unterarm den Schweiß von der
Stirn wischte.
    Als er
erkannte, daß er es nicht länger vermeiden konnte, schob er vorsichtig die
Röcke des Mädchens hoch. Er hatte die weibliche Anatomie schon öfter gesehen,
aber dieses Mal fühlte er sich, als würde er geheiligten Boden betreten.
Caitlin war eine junge Mutter, die ihr erstes Kind gebären sollte, und an ihrer
Seite war nun kein Platz für einen Mann. Sie brauchte eine Frau, die selbst
schon eine Geburt überstanden hatte, und keinen Schwerenöter, dessen einzige
Funktion es bisher gewesen war, Frauen in solche Schwierigkeiten zu bringen. Im
Gefühl grenzenloser Selbstverachtung hob er ihre Knie an.
    Und keuchte
auf. Der Kopf des Kindes war bereits zu sehen. Es hatte schwarze Haare,
wahrscheinlich wie sein Vater. Eagan krabbelte wieder zu Caitlins Kopf. »Du
mußt pressen, Liebling. Kannst du das?«
    »Tá mé
an tu-uirseach. Tá mé an tu-uirseach«, murmelte sie nur.
    Er verstand
zwar ihre Worte nicht, aber er wußte, sie war furchtbar erschöpft. Er mußte sie
dazu bringen, bei der Sache zu bleiben. »Caitlin«, flüsterte er scharf. »Ich
kann dein Baby sehen! Es hat schwarzes Haar, ganz anders als du. Aber ich
weiß nicht, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Du mußt unbedingt
pressen!«
    »Ma croi, schwarzes Haar«, murmelte sie.
    »Ja, genau.
Schwarz. Willst du es sehen?«
    Sie nickte
schwach.
    »Dann
presse, Liebes, bitte!« Er drückte ihre Hand so fest, daß er befürchtete, er
würde sie zerquetschen. Aber sie tat, was er ihr gesagt hatte und brachte ihre
letzte Kraft auf, um das Baby zur Welt zu bringen. Und gerade als Eagan
glaubte, daß es unmöglich klappen würde, und daß nun alles vorbei war, zog sich
ihr Bauch heftig zusammen. Er packte das Kleine an den Schultern. Plötzlich
rutschte das Baby heraus und stieß ein Geschrei aus, daß Eagan vor Schreck fast
auf seinem Hinterteil landete.
    Erstaunt
blickte er auf das Würmchen, das in seinen Händen zappelte. Das Kleine war
glitschig wie ein Fisch, aber er hielt es fest, als trüge er die Welt in seinen
Händen. Er zählte die Finger, die

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