Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
Vom Netzwerk:
bewiesen, als er für Mara kämpfte, und allein das machte ihn gut genug,
um zu den Vierhundert zu gehören. Ihre einzige Sorge war, daß sie in seinen
Augen niemals gut genug für ihn war.
    »Geh zum
Essen«, sagte er. »Du wirst sicher nach dieser unschönen Szene jemand anderen
zu deiner Begleitung vorziehen.« Er wandte sich wieder zum Fenster um, ohne die
kleinste Gefühlsregung zu zeigen.
    »Bitte
begleite du mich«, flüsterte sie und hoffte, daß er begriff. Sie mochten ihre
Annullierung bekommen, sie mochten ihre Ehe für gescheitert erklären, aber es
würde niemals aus dem Grund sein, daß er aus Irland stammte. »Gib mir deinen
Arm und führe mich zu Tisch. Bitte.«
    Langsam
drehte er sich um und starrte sie an. Er bemühte sich nicht, sein Mißtrauen zu
verbergen. Zögernd hielt er ihr den Arm hin. Sie nahm ihn, packte ihn fest und
bebend.
    »Ich
glaube, ich werde dich nie verstehen«, murmelte er mehr zu sich selbst, als
sie zurück in den Ballsaal gingen. »Du hast schon so vieles getan, das ich
nicht verstehe.«
    Den Tränen
nah lächelte sie, nickte ein oder zwei alten Damen im Vorbeigehen zu und ließ
sich stolz von Trevor durch die Menge führen. Es war so schwer, die Wahrheit
auszusprechen. »Du willst nicht verstehen, Trevor. Und das ist die Quelle all
unserer Sorgen.«
    Er gab
keine Antwort. Den ganzen Abend lang trank er viel, und sie ertappte ihn mehr
als einmal, wie seine ungewöhnlich goldenen Augen sie brütend anstarrten.
Jedesmal suchte sie nach einem Aufblitzen von Verständnis darin, doch jedesmal
wandte er sich ab und wurde wieder zu dem kalten, berechnenden Mann, der er
sein wollte.

27
    Mrs.
Astors Soiree
sollte das gesellschaftliche Ereignis des Jahrhunderts werden. lnnerhalb von
drei Wochen sollte ihr Ballsaal in eine Miniaturversion von Versailles
umgewandelt werden. Die Matrone wollte passenderweise als Marie Antoinette
erscheinen, und Backhouse hatte ihr sogar ein Schmuckensemble gekauft, das
einst der berüchtigten Königin Frankreichs gehört haben sollte.
    Alana hatte
kaum Lust zu erscheinen. Wenn sie dennoch hinging, dann nur, um den Duke
Lebewohl sagen zu hören und das Erstaunen in den Gesichtern der Vierhundert zu
lesen, wenn er seine Verlobung mit der geächteten Mara Sheridan verkündete.
    Daß er um
ihre Hand anhalten würde, war so gut wie sicher. Eine Woche war vergangen, und
der Duke hatte jede Gelegenheit genutzt, um bei Mara sein zu können. Alana
spielte brav die Anstandsdame, doch sie hatte den Verdacht, daß Mara ihren schönen
Verehrer auch dann traf, wenn sie mit dem kleinen Einspänner unterwegs war.
Sie zweifelte nicht daran, daß die beiden mindestens genauso ineinander
vernarrt waren wie Eagan und sein gefallener Engel.
    Eagan hatte
alle mit seinem irischen Mädchen schockiert. Obwohl weder er noch Caitlín
zugegeben hätten, daß zwischen ihnen noch andere Gefühle herrschten als die
zwischen Arbeitgeber und Angestellter, war es doch nicht zu übersehen. Caitlin
arbeitete bisher noch nicht im Haus, hatte dafür aber allen erdenklichen Luxus
bekommen. Shivhan lag in einer Wiege mit rosafarbenen Satinschleifen, ihre Ausstattung
war aus feinem Leinen, das die Nonnen von St. Brendan genäht hatten. Aber das
unsinnigste von allem war die Amme, die Eagan angefordert hatte, weil er zu
dem Schluß gekommen war, Caitlin wäre nach all der Mühe der Geburt zu schwach,
für ihr Kind zu sorgen.
    Aber das
stimmte nicht. Caitlin war kräftig wie ein Pferd und mußte fast ans Bett
gebunden werden, um sie davon abzuhalten, endlich ihre Pflichten zu erfüllen.
Sie schien verzweifelt bestrebt, dem Mann, der sie und ihr Baby gerettet hatte,
ihre Schuld abzutragen. Seine Geschenke und seine Aufmerksamkeit stürzten sie
in schreckliche Verlegenheit. Alana hatte den Verdacht, daß sie sogar Angst vor
ihm hatte. Caitlin schien ihm nicht zu trauen, auch wenn sie ihm dankbar war.
Und je mehr Zweifel sie zeigte, desto mehr schüttete Eagen sie mit Präsenten
zu, was sie nur noch mißtrauischer machte.
    Alana
preßte die Lippen zusammen. Sie wußte einfach nicht, wie die entstehende Beziehung
zwischen den beiden ausgehen sollte. Eagan konnte natürlich jederzeit zu
seinen Mäuschen zurückkehren, aber irgendwie konnte Alana sich das nicht
vorstellen. Shivhans Geburt hatte ihn verändert. Nach diesem Erlebnis im
Fahrstuhl betrachtete Eagan die Frauen mit vollkommen anderen Augen. Er hatte
aus allernächster Nähe gesehen, wie sehr sie leiden mußten, hatte aber auch
ihre

Weitere Kostenlose Bücher