Meagan McKinney
um ihr zu helfen, bewiesen sein gutes Herz. Alana
konnte es nur zu gut verstehen, denn sie liebte Christal mit der
gleichen Inbrunst.
Doch es war
grausam, daß seine Liebe für die Familie sie ausschloß und es ihr nicht
erlaubte, selbst eine Familie aufzubauen.
Sie wollte keinesfalls kampflos aufgeben,
aber sie würde sich niemals so weit herablassen und ihn um seine Zuneigung
anbetteln. Sie brauchte
ihren Stolz dringend, ganz besonders, wenn sie an all die einsamen Jahre
dachte, die ohne Trevor vor ihr liegen würden, wenn die Ehe für ungültig
erklärt werden sollte.
Das Wasser
prasselte immer noch auf sie herab, und die Vorhänge dampften. Sie griff nach
der Seife in der vergoldeten Schale, die wie eine Muschel geformt war. Die
Seife roch nach ihm, ein schwacher, würziger
Duft, der sie an seine Haut erinnerte. Als sie die Augen schloß und tief
einatmete, war Trevors Bild so überdeutlich, daß sie glaubte, sie könnte
ihn anfassen.
Hastig
schäumte sie sich mit der Seife ein, denn sie wollte sich nicht eingestehen,
wie sehr es sie verwirrte, damit ihren nackten Körper zu berühren. Entschlossen,
vernünftig zu sein, wusch sie sich gründlich, doch als der Duft auch von dem
Wasserstrahl nicht vertrieben wurde, war sie nicht mehr in der Lage,
Trevors Bild zu verdrängen. Er war allgegenwärtig, in dem
Duft, in der Atmosphäre. Vielleicht hätte sie das genossen, wenn es sie nicht
auch so erschreckte. Ihr Körper reagierte mit animalischen Trieben, er
wurde weich, heiß, und sie sehnte sich in einer Art nach ihm und
seiner Berührung, die sie sich selbst gegenüber lieber nicht zugeben wollte.
Sie
schüttelte sich und konzentrierte sich darauf, sich mit einem Schwamm abzurubbeln. Sie strich ihn über ihren Busen, drückte ihn aus und ließ den weißen,
moschusartigen Schaum über ihre Brüste rinnen. Sie wusch sich, und plötzlich
hielt sie es nicht mehr aus. Aus dem teilnahmslosen Waschritual wurde
ein qualvolles Verlangen, das sich noch steigerte, weil es unerfüllt blieb.
Stöhnend
hielt sie den Kopf unter Wasser und hoffte, daß der Strahl seinen Duft und ihre
Erregung fortspülen würde. Sie schloß die Augen und versuchte, sich
zusammenzureißen. Doch vergeblich. Ihre Brustwarzen blieben hart, ihre Gedanken
quälend. Ihr Geist, ihre Seele und ihr Körper waren auf ihren Mann
eingestellt, und tief in ihrer ganz persönlichen Hölle wußte sie, daß dies
genauso war, wie sie es sich immer gewünscht hatte.
Plötzlich
hörte sie ein Geräusch, ein Laut wie von Wasser, das auf Papier prasselte. Sie
öffnete die Augen. Durch
den Vorhang aus Wasser und Dampf entdeckte sie, daß der Vorhang
auseinandergezogen war und dort jemand stand.
Mit
zitternden Händen wischte sie sich über die Augen. Trevors Gesichtsausdruck
war eine Mischung aus
Überraschung und tiefer, animalischer Lust. Sie
war so gelähmt darüber, daß ihre Phantasien wahr geworden waren, daß sie nicht
daran dachte,
den Vorhang
zuzuzerren und ihre Nacktheit zu verbergen. Sie konnte noch nicht einmal nach
Christal fragen. Und bevor sie einen einzigen Laut ausgestoßen hatte, packte er
sie schon am Nacken und zog ihren Mund auf seinen.
Sie stöhnte
auf, aber es lag kein Protest darin. Protest war nun sinnlos – schlimmer noch:
heuchlerisch! Denn
wie sollte sie ihn und sich selbst belügen, daß sie dies nicht wollte, wenn es
doch genau anders war? Sie wollte ihn so sehr, . daß es einem Hunger glich, der
gestillt werden mußte, wenn sie nicht zugrunde gehen wollte.
Seine Zunge
drang heiß und hart in ihren Mund, während das warme Wasser auf sie
niederströmte. Voller Verlangen legte er seine Hände auf ihre Brüste und strich
die Tröpfchen weg, die wie Diamanten an ihren Brustwarzen hingen. Rasch hatte
er seine Hose geöffnet.
Sie
bemerkte kaum, was er als nächstes tat. Ihre einzige Empfindung schien sein
Mund auf ihrem zu sein und der überwältigende Instinkt, daß er sie mit all
seinen Sinnen wollte.
Er zog sie
beide auf den Boden der großen Marmorwanne und hob sie auf sich. Dieser Mann,
der so kalt und
kontrolliert gewesen war, hatte nun all seine Konventionen vergessen. Und sie
sah in seinen leuchtenden Augen, daß nichts verloren war. Zum ersten Mal in
ihrer Ehe erschienen ihr die Möglichkeiten endlos.
Berauscht
von dem heißen Wasser, dem noch heißeren Verlangen, das sie beide einhüllte,
und dem verzweifelten Wunsch, diese seltene intime Zweisamkeit
weiterzutreiben, schob sie sein klatschnasses Hemd beiseite und fuhr durch
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