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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Lippen. Gestern nacht
war er alles andere als
das gewesen. Nun war es Morgen, vielleicht sogar später. Würde er die Nähe
beibehalten oder würde er sich wieder in seine Festung zurückziehen, die er um
sich herum aufgebaut hatte? Ihr Lächeln verschwand.
    Sie wälzte
sich herum und sah zur anderen Wand. Überrascht entdeckte sie Trevor, der auf
einem Lederstuhl am Kamin saß und sie ansah. Sein Stock lag in seinem Schoß.
    »Ich wußte
nicht, daß du noch hier bist«, flüsterte sie und hielt seinen durchdringenden
Augen stand.
    Er senkte
den Blick, und sie tat es ihm nach, um festzustellen, daß die Laken von ihrer
Brust gerutscht waren. Etwas befangen zog sie die Decke wieder bis zum Hals.
»Bist du schon lange auf?«
    Er nickte.
Die Linien und Falten in seinem Gesicht erschienen stärker im Tageslicht,
vielleicht durch die lange
Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten. Als er sie nun so schweigend
betrachtete, sah er jedenfalls keinen Tag jünger als zweiunddreißig aus. »Du
gibst ein hübsches Bild in meinem Bett ab, á mhúirnin«, sagte er leise. »So
heiter, so kindlich – so ganz anders als die Frau, die du gestern nacht warst!«
    Alana
spürte, wie sie rot wurde. Aber sie konnte ihm nicht widersprechen. Ihre
Leidenschaft hatte sie selbst überrascht.
    Er zog
einen Brief aus seiner Jackentasche. Dann stand er
auf, kam zum Bett und beugte sich über sie, als er ihr ihn reichte. »Hier ist
der Brief vom Superintendent.
Deine Schwester wird deiner Obhut überlassen. Du mußt ihn nur noch bei der
Anstalt vorzeigen.«
    Sie nahm
den Brief mit zitternden Fingern und sah ihn an. Ihre Träume waren wahr
geworden. Christal würde frei
sein. Am liebsten wäre Alana sofort aufgesprungen, um sich anzuziehen, so daß
sie gegen Mittag in Brooklyn sein konnte. Nun würde endlich alles wieder gut
werden.
    Sie wandte
sich zu Trevor, ihr Gesicht voller Freude, die sie nicht ausdrücken konnte.
»Danke«, flüsterte sie. »Du kannst nicht wissen, was das für mich
bedeutet. Ich stehe ewig in deiner Schuld!«
    »Du hast
sie gestern nacht abgetragen.«
    Ihre
Gedanken waren so sehr bei Christal, daß sie einen Moment brauchte, um sich
gewahr zu werden, was er
gesagt hatte. Er hatte sich vom Bett entfernt, das Klicken seines Stockes
gedämpft durch den dikken Teppich.
    »Wenn du
glaubst, die Nacht gestern war meine Bezahlung für meine Schwester, dann irrst
du dich«, sagte sie, obwohl er ihr den Rücken zuwandte.
    Er hielt
inne, drehte sich aber nicht um. »Es war eine Bezahlung. Warum sonst hättest
du da im Bad auf mich warten sollen?«
    »Ich ...« habe
nicht auf dich gewartet, wollte sie sagen, aber sie konnte ihm doch nicht
erklären, daß ihre nächtliche Begegnung nur ein Zufall gewesen warn. Selbst
sie glaubte das nicht. Eine seltsame Kraft hatte sie zueinandergezogen, und ob
sie sich damit abfinden wollte oder nicht, es war zu stark, als daß sie ihr
widerstehen konnte. Das war auch der Grund gewesen, warum sie unbedingt das
Regenbad ausprobieren mußte. Sie hatte nicht auf ihn gewartet – aber sie hatte
gewußt, daß er zu ihr kommen würde.
    »Das dachte
ich mir«, sagte er, als sie ihm keine Antwort gab.
    »Nein, es
ist nicht, wie du denkst. Die letzte Nacht hatte nichts mit Christal zu tun.«
Sie setzte sich auf und hielt dabei das Laken vor ihrer Brust fest. »Ich wollte
es, weil...« Ihr stockte der Atem, als sie begriff, was sie sagen wollte.
    »Warum hast
du es getan?« fragte er mit gerunzelter Stirn, als er sich endlich umdrehte.
Als sie schwieg, sagte er: »Ich werd' dir sagen, warum. Weil du die Kunst der
Verführung und des Liebesspiels kennengelernt hast und nun weißt, wie du alles
bekommst, was du haben willst!«
    »Das ist
nicht der Grund!« schrie sie auf. Es konnte doch nicht wahr sein, daß er so
etwas glaubte! »Also warum?«
    Alanas
Miene zeigte offen all ihre Gefühle. »Was glaubst du denn, warum eine Frau wie
ich so hemmungslos werden kann, wie ich es gestern nacht war?« Ihre Stimme
wurde zu einem Flüstern. »Eine Frau wie ich, Trevor, würde das nur für den Mann
tun, den sie liebt.«
    Es war
geschehen. Die Worte waren heraus, und Alana empfand Erleichterung, daß sie
endlich die Wahrheit gesagt hatte. Sie wollte es nicht mehr verbergen.
    Er starrte
sie an, als sie sich nun auf sein Bett kniete, wobei sie ihren nackten Körper
kunstvoll in die Laken eingewickelt hielt. Er zeigte keinerlei Gefühlsregung.
Selbst seine Augen verrieten nichts. Schließlich sagte er: »Du sagst, du
liebst

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