Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
Vom Netzwerk:
ausliefern«, sagte sie zu einem Wärter, der gerade
an ihrem Büro vorbeikam.
    Der Wärter
nickte und nahm den Brief.
    »Wie geht
es ihr?« fragte Schwester Steine.
    »Sie
schläft.«
    »Gut. Gehen
Sie. Mr. Didier hat darauf bestanden, daß er sofort benachrichtigt wird, falls
irgend etwas in dieser Art geschehen sollte.«
    »Ja,
Madam.« Der Wärter zog seine weiße Jacke aus und schlüpfte in eine dunkle. Sie
wartete, bis er fort war und trat dann in Christals Zimmer.
    Der Mund
des Mädchens bewegte sich noch immer und zeugte von der Kraft, die selbst
unter dem Einfluß des Morphiums noch ungebrochen war. Lei denschaftslos
beobachtete die Krankenschwester, wie Christal einen erstickten Schrei ausstieß
und an den Gurten um ihren Körper zerrte.
    Da sie
nichts tun konnte, verließ sie den Raum wieder. So hörte sie nicht, wie ihre
Patientin leise stöhnte. »Ich hab' dich gesehen... ich hab' dich gesehen...
tu's nicht... nein! Oh, bitte, ich flehe dich an, tu's nicht, Onkel Baldwin!«

28
    Als sie
endlich wieder am
Stadthaus angelangt waren, fühlte sich Alana wie ausgelaugt. Trevor hatte sich
sofort zur Polizei aufgemacht, und sie ging in ihr Zimmer, um sich auszuruhen
und ihre Gedanken zu ordnen. Christals gefährliche Lage lastete schwer auf
ihrer Seele, aber Trevors Worte ebenso. Alana wußte, daß ihr Mann für diese
»gute Tat« bestimmt eine Gegenleistung erwarten würde. Die Melodie von »Bridget
O'Malley« ging ihr unablässig im Kopf herum, dessen Worte sowohl Warnung als
auch Einladung waren.
    Nach einem
kurzen, unruhigen Schlummer stand sie auf und zog an der Klingel, um Margaret
herbeizurufen. Sie kleidete sich mit Margarets Hilfe aus und wollte sich
gerade ein Bad bereiten lassen, als sie sich anders entschied. Sie entließ
Margaret, warf sich einen rosafarbenen Hausmantel über und betrat das
angrenzende Badezimmer.
    Sie hatte
es noch niemals benutzt, obwohl es für die Dame des Hauses und ihren Gatten
gedacht war. Sie konnte Trevor jeden Tag bei seiner morgendlichen Toilette hören,
sie selbst hatte sich ihr Bad aber stets in ihr Ankleidezimmer
bringen lassen, wie sie es vom Washington Square gewohnt war. Schließlich war
sie eine Knickerbocker und erzogen, ihre Nase über all diese modernen
Sanitäreinrichtungen zu rümpfen. Aber heute war sie gewillt, ihr Niveau herabzusetzen.
Der Verlockung des vielen heißen Wassers, das auf ihre schmerzenden Muskeln
prasselte, konnte sie nicht widerstehen. Da Trevor fort war, gab es keinen
Grund, sich nicht restlos zu entspannen. Zumal sie wieder Kraft für den
heutigen Empfang bei den van Dams und Trevors Neuigkeiten vom Polizeichef
schöpfen mußte.
    Das
Regenbad, wie es genannt wurde, stand in der Mitte eines großen, mit Marmor
ausgelegten Raumes. Sich bauschende Vorhänge aus geöltem Leinen hingen um die
Wanne herum, in der das Wasser aufgefangen wurde, das aus dem Kasten an der
Decke kam. Es war so einfach zu handhaben, und um die Temperatur zu regulieren,
mußte man nur an vergoldeten Armaturen drehen, um kaltes dem heißen Wasser
hinzuzufügen.
    Sie ließ
den Hausmantel von ihren Schultern gleiten, löste ihr Haar und, stieg in
die Wanne. Und bald darauf war ihr einziger Wunsch, daß sie niemals mehr
herauswollte. Als das heiße Wasser auf ihren Kopf und ihre Schultern prasselte,
schienen ihre Sorgen durch den Abfluß mitfortgespült zu werden. Ein wenig von
ihrem Optimismus kehrte zurück, und sie begann zu glauben, daß die Dinge sich
vielleicht doch wieder einrenken konnten. Trevor würde Christal befreien. Er
war in Situationen wie dieser ein Meister. Er konnte alles bekommen, was er
haben wollte – das hatte er mehr als einmal bewiesen.
    Ein anderer
Gedanke drängte sich ihr auf, und ihr Herz begann erregt zu klopfen. War es
nicht möglich, daß Trevors Hilfe bedeutete, daß er sich doch mehr um sie
sorgte, als er zugeben wollte? Sie schloß die Augen und flehte im stillen, daß
sie ihre Ehe vielleicht doch
noch zu einer richtigen machen konnte. Der Gedanke, sich von ihm trennen zu
müssen, selbst wenn es eine ordentliche Annullierung gäbe, war unerträglich
geworden. Trevor war weder der geistreiche
Anson, noch der lebenslustige Eagan. Doch sie fühlte sich mit ihm weniger
einsam als mit irgendeinem
Menschen sonst. Da war etwas in ihm, das sie
anzog. Sie hatte es schon beim ersten Mal entdeckt, als sie ihn sah, und es
hatte sie an ihn gebunden.
Seine unermüdlichen Bemühungen für Mara, mit denen er Himmel und Hölle in
Bewegung gesetzt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher