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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Doch
andererseits war es das Beste. Sie konnte sich nicht vorstellen, mit diesem
rätselhaften Fremden verheiratet zu sein, und doch war der Gedanke an das Geld
und die Probleme, die es lösen würde, fast zu verlockend, um zu widerstehen.
    Aber sie
mußte widerstehen! Diese Idee war schrecklich und zog Dinge nach sich, die sie
unmöglich alle voraussehen konnte. Er sprach von Annullierung, aber was, wenn
es nicht möglich war? Sie wußte, daß eine ordentlich vollzogene Ehe nicht einfach
so aufgelöst werden konnte. Sie sah ihn an, und der Gedanke an den Vollzug der
Ehe ließ sie erbleichen. Und was, wenn die Trennung eine Scheidung erforderte?
Sie konnte doch nicht den Rest ihres Lebens als geschiedene Frau verbringen.
Die Schande, die sie damit über ihren Familiennamen bringen würde, wäre
unerträglich.
    Nein, sie
konnte diesen Mann nicht heiraten. Selbst wenn es sie von Didier befreite und
ihr ermöglichte, für Christabel zu sorgen, solange es nötig war. Sie konnte
nicht!
    »Es wird
nicht funktionieren, verstehen Sie doch. Ich kann Mara nicht dazu bringen, sich
in einen Knickerbocker zu verlieben«, flüsterte sie.
    »Das
brauchen Sie nicht. Ich will, daß Mara glücclich wird, und es wäre mir am liebsten,
wenn sie begreift, wie hohl Ihre Gesellschaft ist. Ich vertraue meiner
Schwester. Sie wird sich in den richtigen Mann verlieben, sei er nun
Knickerbocker oder nicht.«
    Sie konnte
ihre Bitterkeit nicht verbergen. Mit bissigem Unterton fragte sie: »Und was,
wenn Ihre Schwester das alles und Sie nicht mehr ertragen kann? Wenn sie sich
in ein Kloster zurückzieht? Was dann, Mr. Sheridan? Sollen wir beide dann bis
in alle Ewigkeit aneinandergebunden sein?«
    Er lächelte
und enthüllte seine weißen Zähne, die wie eine Andeutung seines
Raubtierappetits wircten. »Das hängt von Ihnen ab, Miss van Alen. Bringen Sie
meine Schwester auf den richtigen Pfad, und Sie sind schneller frei, als Sie
zwinkern können.«
    Sie ergriff
den letzten Strohhalm, den sie finden konnte. »Mein Onkel ist mein Vormund. Er
muß in die Heirat einwilligen – so steht es im Testament meiner Eltern. Er wird
sich kaum mit dieser verrückten Idee anfreunden. Er haßt Sie!«
    Jetzt
lachte Sheridan offen. »Nachdem, was er Ihnen heute abend angetan hat, habe
ich keine Zweifel, daß er Sie verkaufen wird. Und das Beste daran ist, daß er
mein allererstes Angebot annehmen wird, darauf könnte ich wetten. Nun, was
sagen Sie dazu?«
    Sie starrte
ihn mit bleichem, ungläubigen Gesicht an.
    Sie sagte
kein einziges Wort.

6
    Die
nächsten Stunden
waren nicht weniger schlimm als die vorherigen. Je mehr Zeit Sheridan hatte,
über seine Idee mit der Hochzeit nachzudenken, desto mehr schien sie ihm zu
gefallen. Alana gab sich alle Mühe, ihm Vernunft einzureden, aber sie konnte
ihn nicht umstimmen. Aus irgendwelchen merkwürdigen Gründen stellte er Maras
Glück vor ihrer beider Bedürfnisse. Sheridan war wild entschlossen, das ihr
angetane Unrecht wiedergutzumachen, egal um welchen Preis.
    Alanas
Ängste wuchsen jedesmal ein Stückchen mehr, wenn sie gegen Sheridans
kompromißlosen Willen prallte. Sie konnte kämpfen oder fortlaufen, aber nichts
von beiden schien wirklich machbar zu sein. Sie war für diesen sturen Iren kein
ebenbürtiger Gegner, und wo hätte sie triefnaß, ohne einen Penny und mitten in
der Nacht schon hinlaufen sollen? Bis zum Washington Square gewiß nicht, denn
dieser Fußweg nach Hause konnte sie ihr Leben kosten. New York war nie eine
sichere Stadt gewesen, immer hatte es Arme und Verzweifelte gegeben, und
selbst ihre elegante Nachbarschaft war nicht allzu weit von den Elendsvierteln
entfernt. Natürlich wollte sie auch auf keinen Fall zu Didier zurückkehren.
Sie schwor sich, daß sie, nach allem, was er ihr angetan hatte, nie mehr etwas
mit ihm zu tun haben wollte. Und wenn sie diesen Iren heiraten mußte.
    Langsam
wurde ihr der Ernst ihrer Lage richtig bewußt. Sie hatte kaum eine Wahl. Ihr
einziger Vorteil war, daß sie Zeit hatte, und sie betete, daß Sheridan den
Irrsin seines Plans erkannte. Wenn nicht, wünschte sie inbrünstig, daß ihr
etwas anderes einfallen würde, bevor er sie in eine Kirche Roms schleppen
konnte.
    Kurz
nachdem sie und Sheridan in diese Sackgasse geraten waren, trat der Butler ein
und führte sie wie eine zum Tode Verurteilte aus der Bibliothek. Hatte sie
gehofft, draußen würde eine Kutsche warten, die sie fortbringen würde, so
hatte sie sich getäuscht. Statt dessen brachte der schweigsame

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