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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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ernst
meinen. Wir lieben uns nicht. Wir kennen uns ja nicht einmal.«
    Er lächelte
bitter. »Denken Sie darüber nach, Alana.
     Die Ironie
ist perfekt,' nicht wahr? Sie entstammen dem allerreinsten Knickerbocker-Blut.
Ist es da nicht nur gerecht, daß Sie das Opfer für Maras Demütigung werden?«
    »Aber ich
wollte zu ihrem Ball kommen, das habe ich doch schon gesagt. Mein Onkel hat
mich in meinem Schlafzimmer eingesperrt.«
    Seine
Antwort war ein ungläubiges Grinsen, und er beendete das Thema, indem er sagte:
»Wissen Sie, je mehr ich darüber nachdenkte, desto mehr gefällt mir diese
Regelung.«
    »Eine Ehe
ist keine > Regelung < !«
    »Unsere
wird es aber sein.«
    »Aber es
gefällt nur Ihnen. Was ist mit mir? Ich will Sie nicht heiraten!«
    »Sie wollen
keinen irischen Straßenköter heiraten, ist es das, was Sie denken?«
    Die
Bitterkeit in seinen Worten traf sie im Herzen. Behutsam schüttelte sie den
Kopf. »Es ist unwichtig, ob Sie Ire sind, Mr. Sheridan. Ich will keinen Mann
heiraten, den ich nicht liebe.«
    »Können Sie
sich den Luxus leisten, abzulehnen? Wo ist denn die verzweifelte Frau
geblieben, die ihr Geld so dringend nötig hat?«
    »Warum
wollen Sie dies tun? Ist Maras zukünftiger Platz in der Gesellschaft denn so
wichtig, daß Sie soviel dafür opfern wollen?«
    Er
betrachtete sie in ihrem nassen, pfirsichfarbenen, nichts mehr verhüllenden
Kleid, und der Löwe in ihm versuchte nicht einmal, seine Begierde für das, was
er sah, zu verbergen. Dann sagte er langsam und gelassen: »Ich sehe kein Opfer!«
    Zum ersten
Mal erlebte sie, daß seine perfekte Haltung nachließ. Sie hörte den irischen
Akzent in seiner Stimme, seine Aussprache bekam einen weichen, kehligen
Klang, der nicht unangenehm war. Sie wollte lieber nicht über diesen
Ausrutscher nachdenken, aber während er sie so schamlos in all ihrer
ruinierten Pracht ansah, verbarg nichts die brennende Lust in seinen Augen.
Sie verschränkte die Arme schützend vor ihrer Brust und wich wie ein verängstigtes
Kätzchen zurück.
    »Sie mögen
es nicht, wenn irgendein hergelaufener irischer Lump Sie so ansieht, nicht
wahr, Miss Knickerbocker?« quälte er sie absichtlich.
    All die
Jahre, die man darauf verwandt hatte, sie zum Glanz der Gesellschaft zu machen,
kehrten in ihr Bewußtsein zurück. Sie setzte ihre kälteste Miene auf und warf
ihm einen Blick zu, der ihm ganz genau vermittelte, was sie von seiner Art, sie
anzuseilen, hielt. Und es hatte nichts damit zu tun, daß er Ire war. »Ich
lasse  mich nicht auf diese Weise kaufen oder verkaufen, egal wie schrecklich die
Umstände auch sein mögen«, erwiderte sie, wütend auf ihn, daß er sie wie eine
kostspielige Hure behandelte, und wütend auf sich, daß sie bei seinem
verführerischen Akzent schwach geworden war.
    »Denken Sie
doch einmal an den Grund, warum Sie Ihr Geld so dringend benötigen. Ist das
nicht überzeugend genug?«
    »Nein!«
fauchte sie. Dann wanderten ihre Gedanken zu Christabel. Nein, sie konnte sich
doch nicht vollständig für ihre Schwester opfern, und wenn sie sie noch so
liebte. Aber als sie Christabel vor ihrem geistigen Auge in der schmutzgien
Bloomingdale-Anstalt
sitzen sah, wo sie zwangsläufig hingebracht werden würde, wenn das Geld
ausging, wurde ihr übel. »Nein...«, keuchte sie, und wünschte sich, ihn zu
schlagen.
    »Dann gehen
Sie doch wieder zu Ihrem Onkel.«
    »Warum tun
Sie das nur? Das ist doch vollkommener Wahnsinn. Suchen Sie sich eine
willigere Frau. Sie können doch jede heiraten!«
    »Wenn wir
Sheridans jede heiraten könnten, wären wir jetzt nicht in dieser Lage, nicht
wahr?«
    Sie konnte
ein Stöhnen nicht unterdrücken. »Und was ist, wenn ich Ihnen nicht helfen kann?
Dann hätten Sie sinnloserweise eine Fremde geheiratet.«
    »Sie können
helfen. Ich wette, Mara wird innerhalb eines Jahres verheiratet sein, wenn Sie
sie anleiten.« Nicht ein einziges Mal flackerte sein Blick.
    Alana
wandte sich ab. Sie sah keine Möglichkeit, sich mit diesem Vorschlag zu
arrangieren. Sie konnte unmöglich diesen Fremden heiraten und damit sämtliche
Hoffnung auf zukünftiges Glück begraben. Sheridan war kein Mann für sie, war
nicht der Mann ihrer Träume in dem hübschen, weißen Haus, das sie niemals ganz
erreichte.
    »Wir
annullieren die Ehe, sobald Mara verheiratet ist. Und natürlich sorge ich
dafür, daß es Ihnen niemals mehr an etwas fehlen wird«, versprach er sanft.
    Einerseits
war sein Angebot das Schlimmste, was ihr jemals geschehen war.

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