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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Brokatsitze und Alana, so weit wie möglich von
ihm entfernt, auf dem anderen. Die ganze Fahrt über hatte keiner ein Wort
gesagt. Nachdem der Priester fort war, hatte Sheridan ihr Cape holen lassen,
und sie hatten schweigend das Restaurant verlassen. Aber was gab es auch schon
zu sagen? Die Zeremonie hatte ihr bestimmt keinen Grund zur Freude und zum
Feiern gegeben. Sheridan würde nur die kalte Befriedigung eines guten,
erfolgreichen Geschäftsabschlusses verspüren. Alana hatte nicht einmal das.
Sie war die Beute gewesen, die man in einem Netz einfängt, und sie empfand
nichts weiter als schmerzhafte Bitterkeit.
    Der
Kutscher stieg ab und hielt die Tür auf. Sheridan kletterte zuerst hinaus und
half ihr. Sie erwartete nicht, daß er sie zur Tür begleitete, und sie wollte
es auch nicht, aber er tat es. Er öffnete das kleine Tor und ließ sie
eintreten. Eigentlich hätte sie Pumphrey an der Vordertür erwarten sollen, aber
offensichtlich hatte er geglaubt, sie käme viel später, nachdem Sheridan ihre
eigene Kutsche nach Hause geschickt hatte.
    Die
Gaslampen verbreiteten ein bleiches Licht. Wie in ihrer Gesellschaftsschicht
üblich, besaß Alana keinen Schlüssel für die Haustür. Sie warf Sheridan einen
Blick zu und stellte nervös fest, daß er sie anstarrte. Sie streckte den Arm
aus, um am Klingelzug zu ziehen, als der Diamantring vor ihren Augen aufblitzte.
Mit zitternden Fingern nahm sie ihn ab und hielt ihm das Schmuckstück hin. »Ich
denke, Sie werden ihn für Samstag noch einmal brauchen«, sagte sie, ohne ihn
anzusehen.
    Sheridan
betrachtete den Ring in ihrer Handfläche und sagte ruhig: »Ich werde einen
anderen besorgen. Behalten Sie ihn. Es ist schließlich Ihr Ehering.«
    »Kaufen Sie
keinen neuen. So lange werden wir nicht verheiratet sein.« Wieder streckte sie
ihm die Hand entgegen.
    Aber er
nahm ihn nicht. »Die Zeremonie am Samstag wird uns
nicht offizieller verheiraten, als wir jetzt schon sind. Seit heute abend sind
wir Mann und Frau, und dies ist Ihr Ehering! Also behalten Sie ihn!«
    Sein
Starrsinn machte sie wütend. Als ständen Diener in der Nähe, sagte sie: »Also
gut, Mr. Sheridan!«
    »Gern
geschehen, Mrs. Sheridan!« Er grinste, und Alana war sprachlos. Der Name
schockierte sie. Niemand hatte ihn vorher ausgesprochen, und nun holte die
Realität sie ein.
    Wie betäubt
zog sie an der Klingel, um Pumphrey herbeizuholen und Sheridan endlich
loszuwerden. Sie hatte nur noch zwei Tage für sich, und sie wollte ihn in der
Zeit so wenig wie möglich sehen. Pumphrey erschien, einen Jackenkragen
hochgeschlagen, als hätte er sie in aller Eile angezogen. Er sah erstaunt auf
seine Herrin und Sheridan, und Alana konnte es ihm nicht verübeln. Er hatte nie
jemand anderen mit ihr zusammen vor dieser Tür gesehen als ihren Onkel. Sie
hatte niemals einen ihrer Verehrer mitgenommen, denn nach dem Tod ihrer Eltern
hatte sie auf ihrer Einsamkeit bestanden.
    Sie wandte
sich um, um Sheridan zu verabschieden, aber zu ihrem Entsetzen trat er ohne Umschweife
ein, als wäre er der Herr des Hauses. Überrumpelt blieb sie einen Moment
stehen, nahm sich dann aber zusammen und sagte säuerlich: »Pumphrey, würden
Sie bitte Hazel sagen, sie möchte Kaffee machen. Wir trinken ihn im
Salon.«
    Pumphrey
nickte, doch seine Überraschung blieb. Alana gab ihm ihr Cape, und Pumphrey
ging, wobei er verstohlene Blicke auf Sheridan warf, der laut Zeitungen seine
Herrin heiraten würde.
    Alana
starrte Sheridan stumm an. Ihre
Erziehung verlangte zwar, daß sie ihn freundlich in den Salon bat, aber sie
konnte einfach nicht die richtigen Worte aussprechen. Alles, was sie zustande
brachte, war ein Kopfnicken in Richtung Salon. Er schlenderte in das Zimmer und
ließ sich auf der Belterbank nieder, als wäre er schon einmal hiergewesen. Sein
Stock ruhte an der Armlehne, und er beobachtete sie, wie sie sich langsam auf
den Thonetstuhl niederließ.
    In diesem
Moment konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Frostig bemerkte sie: »Für
einen Gentleman aus New York ist es selbstverständlich, stehenzubleiben,
bis alle Ladies im Raum Platz genommen haben.« Sie wußte, wie zickig sich das
anhörte, aber sie war zu dieser Heirat gezwungen worden, und nun konnte er sie
wenigstens mit einem Mindestmaß an Höflichkeit und Respekt behandeln.
    Sheridans
Lippen verzogen sich, und jeder andere hätte es für ein Lächeln halten können.
Sarkastisch antwortete er: »Was für ein Zufall. So machen wir's auch im County
Roscommon. Allerdings

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