Meagan McKinney
seinen Stock wie eine Waffe auf seinen
Schoß.
Alana
stolperte fast über die Schleppe ihres Hochzeitskleides, als sie auf ihn
zukam. »Wenn du mit mir sprechen wolltest, hättest du im Salon auf mich warten
müssen. Wieso bist du einfach hier hereingeplatzt?«
»Ich warte
nicht in Salons.« Seine Augen waren kalt. Wie diese erstaunliche Verbindung von
gold, grün und braun so plötzlich zu Eis werden konnte, war Alana rätselhaft.
»Du bist meine Frau«, sagte er rauh. »Ich will jetzt mit dir sprechen!«
Seine Worte
jagten ihr einen Schauder über den Rücken, aber am schlimmsten fand sie die
Bezeichnung »meine Frau«. Wenn er es aussprach, klang es wie ein Fluch. »Das
war aber nicht Bestandteil unseres Geschäfts«, flüsterte sie barsch. »Ich habe
dir nicht erlaubt, meine Privatsphäre zu verletzen, wann immer es dir gerade
paßt. Geh jetzt.«
Er starrte
sie an, und seine Augen glitten unwillkürlich über den weißen, glänzenden
Stoff, der über ihren Brüsten lag. Dennoch blieb sein Blick leidenschaftslos.
»Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich meine Anwälte geschickt hätte? Ich nehme
an, deine Privatsphäre wäre durch ein Dutzend Rechtsgelehrter noch mehr
verletzt worden, oder?«
»Deine
Anwälte hätten wenigstens im Salon gewartet.«
»Da wäre
ich mir nicht so sicher. Sie sind ein leicht zu erregender Haufen. Als ich
ihnen erzählte, daß ich geheiratet habe, haben sie sich fast überschlagen, um dich
sehen zu können. Anscheinend mögen sie es nicht, daß sich jemand an meinen
Besitz heranmacht.«
»Nun, sie
scheinen intelligente Männer zu sein. Ich habe tatsächlich vor, nach allem, was
ich durchmachen muß,
eine Wiedergutmachung zu fordern.« Sie dachte an die Rechnungen für ihre
Schwester. Diese Anwälte würden keine Chance haben, ihr streitig zu machen, was
ihr gebührte.
Er
schüttelte den Kopf. »Ich habe sie bereits über unser Abkommen informiert. Aber
damit du überhaupt etwas bekommst, bestanden sie darauf, daß du diese Papiere
unterzeichnest. Sie waren schon auf dem Weg hierher, als ich ihnen sagte, ich
würde es dir selbst bringen.«
»Wie gnädig
von dir.« Sie konnte nichts gegen den beißenden Spott in ihrer Stimme tun,
gerade, weil sie feststellte,
wie gut er alles durchdacht hatte. Er wollte selbst kommen, um den Zorn in
ihren Augen funkeln zu sehen.
Er lächelte
kalt und zynisch und griff in seine Brusttasche. Er zog ein dickes Dokument
hervor und legte es auf den Tisch neben ihm. »Hast du etwas zu schreiben?«
»Was soll
ich unterschreiben?« Alana runzelte die Stirn.
»Es legt
den Betrag fest, den ich dir zugestehe. Sind zehntausend pro Monat
ausreichend?«
Das Blut
wich ihr so schlagartig aus dem Kopf, daß sie fast ohnmächtig geworden wäre.
Hastig überschlug sie den Betrag im Kopf und stellte fest, daß sie für
Christabel bis ans Lebensende sorgen konnte, wenn sie
bloß ein einziges Jahr verheiratet war. Plötzlich fühlte sie sich etwas besser.
»Ist das
für dich annehmbar, Alana?«
Sie sah ihn
an und nickte. Sie suchte Feder und Tinte, kam an den Tisch und unterzeichnete alles, worauf er mit dem Finger wies. Sie wollte lesen, was sie da
unterschrieb, aber es gab so viele Hiernachstehend und Im Falle des, daß die Wörter ebensogut in Griechisch geschrieben sein konnten. Drei
Seiten waren allein der »Definition der Authentizität einer Unterschrift«
gewidmet – was immer das heißen mochte.
Verächtlich
schrieb sie mehrmals ihren Namen, und er steckte das Dokument wieder ein.
Erneut erschien das zynische Lächeln auf seinen Lippen. »Ich höre förmlich
schon die erleichterten Seufzer von Glass, Goldstein, Sach und Co.«
»Nun, da
das meiste deines Geldes vor meiner Habgier geschützt ist, würdest du mich
bitte entschuldigen?« Sie hob die Augenbrauen und zeigte zur Tür.
Er schien
es nicht eilig zu haben, sie zu verlassen. Sein Blick glitt wieder über ihr
Hochzeitskleid. Selbst so unfertig sah es beeindruckend aus. Der Stoff war so
drapiert, wie er liegen mußte – an ihrem Busen, um ihre Taille und über ihrem
Hinterteil. Seine Augen bekamen einen warmen Glanz, und er zögerte. »Du
hast mir noch nicht gesagt, was du mitnehmen möchtest. Das Haus wird morgen zum
Verkauf angeboten.« Seine Lippen verzogen sich verächtlich. »Ich nehme an, du
willst unbedingt deine unmögliche Zofe behalten?«
»Margaret
ist seit dem Tag, an dem sie in Castle Garden angekommen ist, bei mir. Ich
würde niemals daran denken, sie auf die Straße zu
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