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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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setzen.«
    Er rollte
mit den Augen. »Also gut. Wenn sie morgen kommen, sag ihnen, daß mein Butler
Whittaker die Befehlsgewalt hat.«
    »Whittaker?
Du hast also einen englischen Butler?«
    Alana hatte
sich nichts bei dieser Bemerkung gedacht; sie war einfach neugierig, wollte
wenigstens ein bißchen über das wissen, was sie erwarten würde. Aber für
Sheridan war die Frage nicht so unschuldig. Er schwieg einen Moment und packte
seinen Stock fester. »Dies ist nicht Irland«, sagte er schließlich scharf.
»Wir sind hier in Amerika, und hier können Briten ebenso gut für Iren arbeiten,
sofern sie gut dafür bezahlen.«
    »Ich meinte
doch nur, daß ...«
    »Ich weiß,
was du meintest!«
    Alana
streckte bittend die Hände aus. »Nein, wirclich ...«
    Er stand
auf, und die Worte erstarben auf ihren Lippen. Er sah hinter ihrer Bemerkung
etwas, das sie nicht bezweckt hatte, etwas Gemeines, Verletzendes. Auch wenn
sie diesen Mann nicht mochte, wollte sie doch nicht, daß er ihr so eine
Absicht unterstellte. Dennoch machte sie sein Verhalten wütend. Mußte er denn
immer gleich das Übelste annehmen?
    »Die
Hochzeit findet um neun Uhr statt«, erklärte er ihr mit sachlichem, frostigem
Ton. »Ich möchte nicht, daß irgend etwas die Zeremonie verzögert. Die
Fastenzeit ist vorbei, und die Priester haben viele Ehen zu schließen. Ich kann
kein neues Datum festsetzen.«
    »Wäre das
alles bloß in der Fastenzeit passiert. Dann wäre es nicht so gekommen wie
jetzt.«
    Ein
schwarzes Lächeln erschien auf seinen Lippen, aber seine Augen blieben kalt.
»Du darfst noch ein wenig
weinen, Frau. Es ist noch nicht böse genug, daß du einen aus dem
Irenpark heiraten mußt. Du bekommst auch noch einen Katholiken.«
    »Hör auf.«
Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig vor unterdrücktem Zorn. »Nicht alles,
was ich sage, ist ein absichtlicher Schlag gegen deine Herkunft.«
    »Verzeih
mir, wenn der Glaube daran mir so schwerfällt.«
    »Nein, ich
verzeihe dir nicht.« Sie zog ihre Schleppe heran, als sie ihm zur Tür folgte.
»Ich kann nicht als deine Frau leben und auf jedes Wort achten, das du mir
falsch auslegen könntest. Du kannst mir das nicht auch noch antun!«
    »Doch. Wie
du gerade schon treffend bemerkt hast, habe ich dir bereits einiges angetan.«
    Sie packte
sein Revers und zwang ihn, sie anzusehen. Dann flüsterte sie zornig: »Ja, du
hast mir schon viel angetan, vergiß das bloß niemals! Du hast mich zu dieser
Ehe ohne Liebe gezwungen. Du hast mir all meinen Besitz genommen. Du hättest
mich sogar durch einen Skandal ruiniert. Doch ich sage dies hier zum
allerletzten Mal: Du tust mir unrecht, wenn du meine Worte verdrehst. Es ist
mir egal, ob du Ire bist, und ich schwöre auf mein Grab, daß ich zu Maras
Ball kommen wollte. Nimm das endlich zur Kenntnis und behandle mich ein für
allemal, wie es sich gehört.«
    Er zögerte,
und für eine kostbare Sekunde schien er ihr plötzlich zu glauben. Doch sein
Zorn flackerte erneut auf. Er packte ihr Kinn und hob ihren Kopf. »Ich hasse
es, deine makellose Seele zu beflecken, aber du hast Gründe genug, mir etwas
vorzuschwindeln. Nein, du bist genauso wie all die anderen Knickerbocker.
Dich interessiert vor allem die > Reinheit < der Deinigen und sonst
nichts.«
    »Ja, das
interessiert mich! Aber es ist die Reinheit des Herzens, nach der ich urteile,
und ich habe genug von dir sehen dürfen, um zu wissen, daß es damit bei dir
nicht weit her ist!« Wütend stöhnte sie auf und versuchte, seine Finger von
ihrem Kinn loszumachen. Doch plötzlich stach eine Nadel aus ihrem Korsett heftig
in die zarte Partie an ihrem Busen. Sie versuchte, sie herauszuziehen, aber die
Nadel steccte unter ihrem Arm, so daß sie sie nicht sehen konnte.
Schmerzerfüllt tastete sie danach, bis sie eine starke Hand auf ihrem Arm und
eine andere über ihre Haut streichen fühlte. Sheridan hatte bereits einige
Nadeln herausgezogen und einen großen Teil des Seidenkorsetts abgewickelt, als
sie die Missetäterin endlich versteckt in ihrem Unterkleid fanden. Er zog sie
heraus, nahm ein Taschentuch und preßte es an die Seite ihrer Brust, um den
kleinen Blutstropfen abzuwischen, bevor er ihre kostbare Wäsche befleckte.
    »Ich kann
es jetzt selbst«, sagte sie steif und verlegen, daß sie sich vor ihm solche
Blöße geben mußte.
    Er nickte
und erlaubte ihr, das Taschentuch zu nehmen, Natürlich war es nichts als
Einbildung, aber als er die Hand wegnahm, hätte sie schwören können, daß er
absichtlich an

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