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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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niemals für das verantwortlich machen können, was ihr
Bruder getan hatte. »Natürlich.« Herzlich hakte sie sich bei Mara ein.
    »Warst du
schon im Pavillon?« Das Mädchen warf eine widerspenstige Locke zurück, und
erneut war Alana gefangen von ihrer Attraktivität. »Nein. Wo ist er?«
    Mara zeigte
aufs Meer, das wie flüssiges, blaues Geschmeide in der Abendsonne funkelte. »Da
draußen. Siehst du ihn?«
    Jenseits
der schroffen Felsen zu ihrer Rechten, wo sich die Wellen schäumend brachen,
ragte eine lange Mole in die See, um die das Wasser ruhig und harmlos ans Ufer
plätscherte. Und am Ende entdeckte Alana einen kleinen Pavillon.
    »Man muß
durchs Bootshaus. Aber das Wasser ist dort immer sehr ruhig. Es ist bestimmt
sicher.«
    »Dann los.«
Alana schlug den Weg zu dem Aussichtspunkt ein. Es war genau der richtige Ort,
um das Thema zur Sprache zu bringen, das Trevor geklärt sehen wollte. So
konnten sie eine ruhige Unterhaltung zu zweit führen, in deren Verlauf Alana
vorsichtig auf ihre kurzen Mädchenkleider ansprechen konnte.
    Der offene
Pavillon war im chinesischen Chippendale-Stil gehalten, der gerade mit dem
aufkommenden American Centennial groß in Mode war. Als sie das
gewaltige Bootshaus durchquert hatten, in der die Colleen vertäut war,
und den langen Pier entlanggegangen waren, machten die Frauen es sich auf den
chintzbezogenen Polstern der Bänke bequem. Sie unterhielten sich über das
Wetter und wie schön Fenian Court vom Meer aus betrachtet aussah, und Mara
nannte es einen riesigen marmornen Felsen, der sich in seinem reinen Weiß
scharf vom sanften Grün der Hügel abhob. Während sie gelöst plauderten, sah
Alana durch das durchbrochene Gitterwerk des
Pavillons auf die wilde Schönheit des Meeres, und sie wußte, daß dies für alle
Zeiten ihr Lieblingsplatz sein würde.
    »Hast du
irgend etwas, Alana? Du siehst so... besorgt aus.«
    Alana warf
dem Mädchen einen Blick zu, erstaunt über dessen scharfen Blick. Sie fand ihre
Direktheit, die so ganz in Alanas Kreisen fehlte, erfrischend. Eine solche
Forschheit, die offenbar einen Wesenszug der Sheridans ausmachte, war Alana
nicht gewohnt. Dieser Familie mit all ihrem Reichtum mangelte es auf
überraschende Weise an Dünkel. »O nein, es geht mir gut, Mara«, antwortete sie
und zauberte ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. Es schmerzte sie noch immer,
daß das Boot ohne sie ausgelaufen war, aber sie wollte Mara nicht mit solchen
Dingen belasten. Außerdem waren sie schließlich hier, um Maras Probleme zu
lösen und nicht die ihren.
    Es fiel ihr
nicht schwer, zum Thema zu kommen. »Wir gehen heute abend zu den Varicks,
wußtest du das?«
    Mara nickte
und stieß wieder die widerspenstige Locke aus ihrer Stirn. »Ja. Du und Trevor
werdet euch sicher wunderbar amüsieren, wette ich.«
    »Du gehst
mit, Mara, hat dir das keiner gesagt?«
    »Ich... ich
glaube wirklich nicht, daß ich das tun sollte.« Maras Augen verfinsterten sich
gequält.
    »Mara, es
ist sehr wichtig, daß du hingehst. Ich möchte dich meinen Bekannten vorstellen.
Ich weiß, daß Trevor es gern möchte.«
    »Verzeih
mir. Ich kann einfach nicht.« Mara wandte sich ab und starrte gedankenverloren
auf das Meer.
    Alana gab
keine Antwort. Statt dessen grübelte sie darüber nach, was sie jetzt sagen
mußte. Das rosafarbene Leinenkleid stand Mara wundervoll, aber es war zu
kindlich für sie. Sie mußte etwas damenhaftes tragen, ähnliche Kleider, wie
Alana selbst anzog. Nach der Enttäuschung am Morgen hatte sie ihr Leinenkleid
gegen ein frühlingsgrünes Taftkleid ausgetauscht. Es war sehr einfach, aber es
reichte bis zum Boden und besaß, wie es der Mode entsprach, eine kleine
Schleppe. »Mara«, begann sie unbehaglich. »Du wirst langsam zu alt für diese
kurzen Kleider. Es wird Zeit, daß du die Kleider trägst, die dir dein Bruder
von Worth besorgt hat. Ich nehme an, du hortest sie alle noch schön eingepackt
in den Koffern in deinem Zimmer.«
    Eine Träne
rollte aus diesen schönen, wilden blauen Augen. Mara wischte sie mit einer
heftigen Geste fort. »Ich will nicht. Bin ich denn so schrecklich?«
    »Aber nein,
du ...«
    »Ich habe
mich entschieden. Ich will niemals eine Lady werden. Ich bleibe lieber für ewig
ein Mädchen.« Der Trotz in Maras Augen war dem ihres Bruders erschreckend
ähnlich.
    Alana
rückte ein Stückchen näher an ihre Schwägerin heran. Sie nahm Maras Hand und
drückte sie. »Ob du nun dein Debüt gehabt hast oder nicht, du wirst nicht ewig
ein Mädchen

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