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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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bleiben. Du hast dich bereits aus den Kleidern, die du trägst > herausentwickelt < . Ich weiß, daß es schwer ist, ganz besonders nach
deinem Ball, aber du mußt es einfach akzeptieren.«
    »Ich lasse
mir andere machen.« Mara sah auf ihren Busen herab. »Ich werde alles
verstecken. Ich ...« In diesem Augenblick brach sie in Tränen aus.
    Alana
schlang ihre Arme um das Mädchen und ließ sie an
ihrer Schulter weinen, »Ich weiß«, flüsterte sie sanft in Maras Locken. »Ich
weiß.« Sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie scheußlich dieses Alter war,
und jedes Mißgeschick verdoppelte die Qual noch. Sie selbst war erst ein paar
Jahre älter. Damals war sie in einer liebevollen Familie geborgen gewesen.
Dann erwies sich alles, an das sie geglaubt hatte, als trügerisch. Und nun
schossen auch ihr die Tränen in die Augen, teils wegen Mara, teils wegen
Christal und auch wegen sich selbst.
    Alana
blickte auf das Bild des Elends hinunter, das Mara bot, und sie konnte nicht
anders, als sie mit Christal zu vergleichen. Beide Mädchen waren im zarten
Alter gezwungen gewesen, alles um sie herum in Frage zu stellen, ihr
Selbstwertgefühl eingeschlossen. Während Alana Mara in den Armen hielt, wurde
sie noch zuversichtlicher, daß beide Mädchen irgendwann ihre Schwierigkeiten
überwinden und strahlenden Erfolg haben würden. Sie mußten es. »Mars«, sagte
sie weich, »die Welt ist nicht immer freundlich. Aber du darfst
nicht zulassen, daß sie dich besiegt. Du mußt heute abend mit uns gehen. Ich
verspreche dir, daß Trevor und ich alles tun werden, damit dir nicht noch
einmal weh getan wird.«
    »Sie werden
mich Flittchen nennen, so wie sie alle irischen Dienstmädchen bezeichnen«,
schluchzte sie.
    »Nein, das
werden sie nicht. Das wagen sie nicht.« Und ganz besonders nicht jetzt, dachte
Alana zynisch, nachdem sie Sheridans Zorn alle am eigenen Leib gespürt hatten.
    »Ich habe
Angst. Was, wenn die Frauen mich auslachen? Was ist, wenn mich niemand zum
Tanzen auffordert, weil ich... weil ich Irin und nicht gut genug bin?«
    Alana küßte
sie auf die Haare und drückte sie. »Die Dinge ändern sich, Mara. Glaub
mir, alle werden sehr höflich sein. Und ich denke, wenn die jungen Männer
feststellen, wie hübsch du bist, werden sie ihre Meinung über irische Mädchen
bestimmt ändern. «
    »Hast du
dich deswegen in Trevor verliebt? Weil er so gut aussieht?« Mara schniefte und
nahm das Taschentuch, das Alana ihr reichte.
    Vollkommen
vor den Kopf geschlagen, antwortete Alana nur: »Trevor sieht allerdings gut
aus.«
    »Würdest du
ihn auch lieben, wenn es nicht so wäre?«
    Eine Falte
bildete sich auf Alanas Stirn, während sie die Frage verdaute. Mara wollte
Gewißheit, und doch war es unmöglich, ihr zu antworten, weil sie von der
falschen Voraussetzung ausging. Sie liebte Trevor nicht. »Dein Bruder ist dein
Bruder, Mara. Es ist schwer, alle die Eigenschaften zu trennen, die Trevor
Sheridan ausmachen.«
    Alana sah
das Mädchen an, und gab ihr die ehrlichste Antwort, die sie ihr geben konnte.
»Aber eins gebe ich zu. Obwohl Trevor ein unglaublich gutaussehender Mann ist,
ist da noch eine Kraft in ihm, von der ich mich angezogen fühle. Wäre er also
weniger hübsch, würde ich wahrscheinlich nicht anders für ihn empfinden als
jetzt.«
    »Ich wußte,
daß du ihn liebst! Ich wußte es.« Impulsiv warf Mara die Arme um Alana und drückte sie fest.
    Alana ließ
es reglos geschehen und verachtete sich und Trevor für die ganzen Lügen, die
sie um sich herum aufbauten, »Ich denke, wir sollten jetzt zum Haus
zurückkehren und überlegen, welches der wunderschönen
Pariser Kleider du heute abend anziehst.«
    Mara rückte
etwas ab und wischte sich ihre Augen. »Ich habe immer noch Angst.« Sie sah zu
Alana auf und rang sich ein bebendes Lächeln ab. »Aber ich glaube, du weißt es
am besten. Ich gehe also mit.«
    »Erwachsen
zu werden ist nicht immer so schrecklich, das verspreche ich dir«, gab Alana
zurück und lächelte genauso unsicher. Die einzig gute Erinnerung an ihr
Erwachsenenwerden bestand in der wachsenden Fähigkeit, Schmerz wegzustecken.
Doch Mara würde eine bessere Zukunft haben. Irgendwo wartete schon der Ritter
in der schimmernden Rüstung auf dieses wunderschöne, ungezähmte Mädchen.
    »Alana,
glaubst du wirklich, daß mich heute abend einer der jungen Männer zum Tanzen
auffordert?« Mara warf ihrer Schwägerin einen so besorgten Blick zu, daß sie
einfach lachen mußte.
    Sie zog an
der glänzend

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