Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
Vom Netzwerk:
eine
Beleidigung?
    »Ich hasse
deine Privilegien. Ich hasse die Tatsache, daß du aus einem Club von
exaltierten Elitemenschen kommst, denen alles zusteht, ob sie es nun verdienen
oder nicht. Den Knickerbockern mangelt es an zu bewältigenden Notlagen, und
das widert mich an.«
    Sie wandte
sich ab, um ihm nicht ihr zorngerötetes Gesicht und die Tränen in ihren Augen
zu zeigen. »Meine Familie wurde bei einem Hausbrand getötet, als ich sechzehn
war. Meine Position hat mich davor nicht geschützt. Auch nicht vor meinem
Onkel, wenn du dich erinnerst.«
    Er schwieg
eine lange Zeit, in der er sie durch die Dunkelheit anstarrte. Seine Miene war
seltsam, als wäre er zwischen Rache und Mitleid hin- und herge rissen. »Jene
Nacht, als Didier dich durchnäßt und erledigt zu meiner Haustür schleppte, war
es nicht das erste Mal, daß ich dich sah, Alana. Wußtest du das?«
    Ihre
Schultern strafften sich. Tapfer wischte sie sich ihre feuchten Wangen.
    »Es war vor
einem Jahr«, flüsterte er und legte beide Hände auf ihre Oberarme. »Bei Delmonico's in einem der Speisesäle, ich weiß nicht mehr, in welchem. Mitten in
unserer Mahlzeit kam Lorenzo zu mir und Eagan und erzählte uns, gleich würde
eine Gruppe aus ihren Logen der Academy of Music herkommen. Er bat uns
in aller Höflichkeit, ob wir den Tisch wechseln könnten.« Trevor schwieg einen
Moment. »Natürlich war Lorenzo äußerst taktvoll, aber er wußte genauso wie
ich, warum wir gehen mußten. Diese Leute waren zu fein, um sich in einem Raum
mit Iren niederzulassen. « Seine Hände hielten ihre zarten Arme wie
Schraubstöcke. »Und weißt du, wer zuerst in den Speisesaal trat, als wir uns
gerade erhoben? Du und dieser verdammte Bastard, der eben hier herausgerauscht
ist. Ich werde es nie vergessen – als ich in der Tür an dir vorbeiging, hast
du mich noch nicht einmal gesehen. Du warst mit Anson beschäftigt. Aber ich
habe dich bemerkt. Du warst schön, die schönste Frau, die ich je gesehen hatte.
Und ganz entschieden die kälteste. Ich fror, als ich dich nur ansah.« Er zog
sie zurück an seine Brust. »Wenn es nicht um Mara gegangen wäre, hätte ich dich
in Frieden gelassen, Alana. Aber bei Gott, als ich wußte, daß ich es tun mußte,
habe ich es genossen, dich von deinem Thron zu stoßen. Ich habe endlich diese
ganze Gesellschaft in die Knie gezwungen. Und nun müssen sie zu mir aufschauen.«
    Alana hörte
ihm zu, und die Ironie seiner Geschichte nagte an ihrem Herzen. Sie konnte
sich nicht an den Abend erinnern, denn es hatte so viele davon bei Delmonico's gegeben. Wenn die »Unerwünschten« entfernt worden waren, so war dies sicher
nicht auf ihre Bitte und sogar ohne ihr Wissen geschehen. Doch am schlimmsten
war, wie sehr Trevor die damalige Situation mißverstehen wollte. Er hatte sie
an Ansons Arm gesehen und geglaubt, sie wäre rundum zufrieden mit ihrem Leben
gewesen. Was für eine Lüge. Sie hatte sich von einem Mann begleiten lassen, den
sie niemals lieben würde und wieder eines dieser gesellschaftlichen Ereignisse
ertragen, während sie ständig von einem gesichtslosen Mann in einem
schlichten, weißen Haus träumte. Sie hatte von Kindern, einem Heim und Herd
geträumt und Kleider von Worth und Einsamkeit bekommen. Es war kein Wunder, daß
sie ihm eiskalt erschienen war. Sie hatte zuviel zu verbergen. Und niemanden,
mit dem sie es teilen konnte.
    »Der Thron
war immer eine Illusion, Trevor. Es gab nichts dergleichen«, flüsterte sie,
während erneut Tränen über ihre Wangen liefen.
    »Nein«,
antwortete er selbstsicher. »Sieh doch nur, wie die Leute hier auf unsere
Hochzeit reagieren. Ihre Göttin ist vom Podest gestürzt. Und nur wegen mir!«
    In dem
folgenden Schweigen war der »Donauwalzer« durch die offenen Türen zu hören.
Die Töne der Geigen wurden von dem leichten Wind aufs offene Meer getragen.
    »Warum
gehst du nicht hinein und tanzt? Ich weiß doch, daß das dein Lieblingswalzer
ist.« Er ließ seine Hände sinken und trat zurück. »Ich möchte nicht mehr so
lange bleiben. Ich denke, es ist besser, wenn Mara zu früh als zu spät geht.«
    »Ich tanze
nicht auf diese Musik. « Sie hob ihre Röcke und wollte gehen.
    Er berührte
ihre Taille und zwang sie, ihn anzusehen. »Und warum nicht?« fragte er.
    »Ich habe
mir vor langer Zeit selbst ein Versprechen gegeben, als ich sie zum ersten Mal
hörte. Ich wollte diesen Walzer nur mit dem Mann tanzen, den ich liebe.«
Unbewußt senkte sie ihren Blick auf seinen Stock.
    Er schien
sich

Weitere Kostenlose Bücher