Meditation
im Samsara auf. Ihr lasst all das sein, was doch nur Leid ist, und legt es auf Nibbana an. Auf diesem Weg erwächst Einsicht aus der Befriedung des Geistes. Das tun wir hier und darum geht es im Buddhismus.
7Glück
7 Glück
S AMADHI IST DER WEG, Nicht- Samadhi ist der falsche Weg« (AN 6,64). Das ist eine meiner Lieblingsstellen in den Suttas. Sie betont die entscheidende Bedeutung eines stillen Geistes. Ich übersetze Samadhi heute am liebsten mit »Stille«. Stille trifft nicht nur das, was mit Samadhi gemeint ist, sondern lässt auch die Erfahrung anklingen. In dieser Stille liegt ein tiefes Glück. Für euch ist es wichtig zu wissen, was für ein Glück das ist, damit ihr es leichter erkennt.
Sich in die Stille einfühlen
Das Gegenteil von Stille – nämlich Kummagga , der falsche Weg – ist Umtrieb jeder Art, Unruhe in der Gestalt unseres Denkens, Fantasierens, Träumens und Planens. Der Grund für alle Aufregung liegt in eurem Tun, wenn ihr nämlich Körper und Geist unter Kontrolle zu bringen versucht. Selbst wenn ihr glaubt, dass ihr gar nichts tut, besteht doch ein Hang, euren schlechten Gewohnheiten zu folgen. Ihr merkt nicht einmal, dass da noch ein Tun abläuft. Weil ihr mit der Strömung geht, spürt ihr sie nicht. Wenn ihr das Tun wirklich eingestellt habt, erkennt ihr es daran, dass der Geist nicht mehr aufgewühlt ist.
Viel innere Unruhe kommt daher, dass wir unsere Erfahrung gern benennen und einstufen. Beim Meditieren müsst ihr diese Gewohnheit ablegen. Ihr denkt euch nicht in die Meditation hinein, sondern fühlt euch ein. Ihr fühlt, dass der Geist immer mehr Frieden findet und immer stiller wird. Aber benennt diese Erfahrung nicht als Stille. Wenn der Geist aktiv ist, merkt ihr es an seiner Unruhe und Anspannung. Ist er nicht aktiv, wird er langsamer und stiller, und dann wisst ihr, dass ihr in die richtige Richtung geht. Die Achtsamkeit bemerkt das, und dann könnt ihr euch noch tiefer in die Meditation einfühlen. Dann wird die Stille noch stiller, der Geist wird schöner Geist, geschmeidig und frei. Das also ist der Weg in den Samadhi : Fühlend verfolgt ihr das Ruhigwerden von Körper und Geist, es ist ein Entspannen und Sich-Öffnen.
Die Sinne kühlen
In der Lehrrede vom Brennen (SN 35,28), vielfach mit »Feuerpredigt« übersetzt, sagt der Buddha, dass die fünf Sinne und der Geist in Flammen stehen. Sie brennen vor Verlangen und Übelwollen, sie brennen von den Schmerzen des Daseins. Man kann fühlen, wie dieses Feuer wabert und lodert, wie die Flammen lecken und die Menschen versengen, die ihnen zu nahe kommen. Beim Meditieren beruhigt ihr die Sinne und löscht so die Flammen. Und ihr befriedet nicht nur die Sinne selbst, sondern auch ihre Objekte und die verschiedenen Formen des Sinnesbewusstseins, also den gesamten Prozess der sinnlichen Wahrnehmung.
Wenn eure Meditation richtig läuft, seid ihr kühl, ruhig und in Frieden. Wenn ihr unruhig seid, wird der Körper schnell hitzig, während seine Temperatur in der Stille der Meditation abzusinken scheint. Mit der Schmerzintensität ist es ganz ähnlich. In Ruhe, im Samadhi , empfindet ihr keine Schmerzen mehr, der Körper ist kühl, ruhig und still.
Die Sinne stehen in Flammen – was brennt da? Ihr lasst euch auf die Sinne ein, das ist der Brennstoff. In den Suttas ist von Kamacchanda die Rede; wir übersetzen dieses Wort normalerweise mit »sinnliches Verlangen«. Chanda ist etwas, das ihr beispielsweise tut, wenn ich nicht zu einer Zusammenkunft des Sangha kommen könnt: Ihr gebt für alles, was dort vielleicht beschlossen wird, euer Chanda , euer Einverständnis, eure Zustimmung. Damit bedeutet Kamacchanda eigentlich, dass ihr einverstanden seid, dass ihr es gutheißt, euch auf die Sinnlichkeit (Kama) einzulassen. Wenn ihr euch auf die fünf Sinne einlasst und in sie verfangt, türmen sich die Probleme und ihr findet überhaupt keine Stille. Sobald ihr euch jedoch davon löst, wenn ihr loslasst und die Brennstoffzufuhr unterbrecht, kommen die Sinne zur Ruhe.
Wenn die Meditation richtig läuft, verschwindet der Körper nach einer Weile. Das ist herrlich. Ihr sitzt hier und spürt Hände, Beine, Gesäß, Körper und Kopf nicht mehr. Ihr nehmt weder Schmerz noch Wohlgefühl wahr, all das ist weg. Löst euch vom Körper, und er wird kühl und ruhig, bis er schließlich verschwindet.
Das kann erschreckend sein, wenn ihr euch als euren Körper versteht, wenn ihr euch für stark, gesund und fit haltet. So baut ihr ein Haften am
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