Medstar 01 - Unter Feuer
sie nur konnte, dann entspannte sie sich und ließ sie sich wieder füllen. Sie wiederholte den Vorgang. Gezeitenatmung hatte ihre Mentorin das genannt. Das funktionierte immer. Sie fühlte sich entspannt und begab sich in einen Geisteszustand, in dem sie empfänglicher für die Macht war. An einen hellen, ruhigen Ort, unbelastet von Erinnerungen und Erwartungen. An einen Ort, an dem sie nicht länger Padawan Barriss Offee war, an dem sie überhaupt niemand war, bloß ein Mittler der Lebendigen Macht.
Die Macht war für sie da, so wie immer. Sie streckte ihre mentalen Fühler aus und drang in das Energiefeld des Trupplers ein, auf der Suche nach dem Verkehrten.
Ah, da war es! Eine Störung in seinem Neuralnetz, mitten im Hypothalamus. Es schien keine pathogene Ursache dafür zu geben - sie spürte keine Formen mikroskopisch kleinen Lehens, abgesehen von dem, das da sein sollte. Doch irgendwie war das Kleinhirn des Mannes trotzdem verletzt worden. Sie konnte ein glühend rotes Malignom »sehen«, um die Verletzung mithilfe der Macht zu lindern, sie mit ätherischen kleinen Wellen zu »streicheln«, bis das Glühen verblasste.
Dann zog sie sich zurück. In die Realität zurückzukehren war stets ein wenig verwirrend. Sie sammelte sich, dann öffnete sie die Augen. CT-914 musterte sie.
Sie sagte: »Setzen Sie sich bitte auf!«
Der Patient tat wie geheißen. Nach einigen Sekunden war er immer noch bei Bewusstsein.
»Schauen wir mal, ob Sie stehen können.«
Er schwang seine Beine über die Kante des Hartschaumbetts, setzte seine Füße auf den Boden und stand auf.
»Haben Sie das Gefühl, ohnmächtig zu werden?«, fragte sie.
»Nein, ich fühle mich optimal.« Er bückte sich mit geschlossenen Knien, legte die Hände flach auf den Fußboden, stemmte sich auf den Ballen der bloßen Füße in die Höhe, streckte die Arme weit von sich. »Keinerlei Schwindelgefühle oder Desorientierung irgendwelcher Art«, berichtete er.
»Gut. Bitte legen Sie sich wieder ins Bett! In Kürze wird jemand nach Ihnen sehen. Falls das Leiden nicht wieder auftritt, werden Sie entlassen.«
Er kletterte wieder zurück ins Bett. »Vielen Dank, Jedi Offee! Es wird ein gutes Gefühl sein, zu meiner Einheit und meiner Mission zurückzukehren.«
»Gern geschehen.«
Als Barriss sich umwandte und auf den Weg zum nächsten Patienten machte, bemerkte sie das Chrono an der Wand. Die Anzeige überraschte sie. Seit sie erstmals mit CT-914 gesprochen hatte, war etwas mehr als eine Stunde vergangen. Sie hatte eine Stunde lang dort gestanden, versunken in der Macht, und dennoch hatte es sich angefühlt, als wären bloß einige Sekunden verstrichen.
Solche Dinge verblüfften sie nach wie vor.
Als Nächstes das Indigoblaue Bett...
Die Botschaft war wesentlich eher gekommen, als Bleyd erwartet hatte. Tatsächlich wurde sie ihm sogar persönlich übermittelt.
Der Abgesandte der Schwarzen Sonne, der Bleyd gegenüber am Tisch saß, war mehr als bloß selbstsicher - er war fast anstößig selbstgefällig. Warum hätte er das auch nicht sein sollen? Er war ein Berufsverbrecher, ein Vertreter des größten Gangstersyndikats in der Galaxis. Darüber hinaus war Mathal, wie er sich selbst nannte, groß und sehr muskulös, mit einem tief an sein rechtes Bein geschnallten Blaster und einer Vibroklinge, die an seiner linken Hüfte in der Scheide steckte. Und er sieht aus, als wüsste er, wie man damit umgeht, dachte Bleyd. Gut.
Mathal hatte ihm soeben das Angebot der Schwarzen Sonne unterbreitet, das in Wahrheit mehr einem Ultimatum glich. Sie wollten nicht mehr Bota.
Sie wollten alles.
»Wir können Spitzenpreise für so viel bieten, wie Sie liefern können«, sagte er.
Hätte Bleyd Augenbrauen gehabt, hätte er jetzt eine davon hochgezogen. So, wie die Dinge lagen, lächelte er bloß und nickte, während er die ganze Zeit dachte, was für ein Narr dieser Mensch doch war. Glaubte er allen Ernstes, dass es auf diesem Planeten keinerlei Sicherheitsmaßnahmen gab? Selbst für den Kommandanten der republikanischen Feldlazaretteinheiten hier gab es Dinge, die zu riskant waren, um sich da heranzuwagen - und noch mehr von der wertvollen Ernte abzuzweigen, als er und Filba es gegenwärtig taten, würde mit Sicherheit auffallen.
Doch das kümmerte Mathal und seine Bosse nicht. Sie waren gierig, sie wollten einen satten Schnitt machen, und wenn im Zuge dessen von Bleyd bloß ein Rauchfähnchen übrig blieb, das von einem Krater aufstieg, nun, Pech
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