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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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dagegen tun konnte. Dennoch wütete Jos gegen diesen dunklen Feind des Lebens, kämpfte mit aller Kraft dagegen an.
    Der Sechste starb auf dem Operationstisch und konnte nicht wiederbelebt werden.
    Die Zeit verschwamm. Er blickte durch einen langen, düsteren Tunnel, der ihn nichts anderes sehen ließ außer den Patienten vor ihm. Er überwand seine Erschöpfung, stemmte sich gegen die zweite und dritte Woge der Müdigkeit - und dennoch kamen immer neue Verwundete und Sterbende, deren Augen ihn unter den grellen, unbarmherzigen Lichtern flehend ansahen.
    Sein Leben war in Rot und Weiß getaucht. Er war dabei geboren worden, wie er das hier tat, er hatte sein ganzes Leben lang an diesem Ort verbracht und das hier getan, und er würde hier sterben, während er dies tat...
    Und dann, als Jos gerade seinen aktuellen Patienten zumachte, der zwei Lungenflügel und eine Leber implantiert bekommen hatte und vermutlich ebenfalls sterben würde, berührte Tolk ihn am Arm.
    »Das war's, Jos. Das ist der Letzte.«
    Zuerst verstand er nicht, was sie da sagte. Es ergab keinen Sinn - wie konnte etwas ein Ende haben, das endlos war? Er blinzelte, als würde er aus großer Dunkelheit ins Licht gelangen. Langsam wurden ihre Augen über der Maske scharf. »Hm?«
    »Wir sind fertig. Wir können uns jetzt ausruhen.«
    Ausruhen? Was war das?
    Er taumelte vom Tisch weg. Tolk eilte vor, um ihm zu helfen. »Vorsicht!«, murmelte er. »Irgendwer hat die Schwerkraft hochgedreht.« Er streifte sich linkisch die Handschuhe ab und warf sie nach dem Abfalltrichter. Sie segelten vorbei. Er dachte daran, rüberzugehen und sie aufzuheben, doch die Vorstellung, sich vorzubeugen, war mehr, als er ertragen konnte. Vielleicht kam er dann nie wieder hoch.
    Er schaute sich um. Auch andere waren fertig oder hatten gerade die letzten Verletzungen behandelt, und auch sie stellten einen Ausdruck benommener Erschöpfung zur Schau - denselben Ausdruck, der auf dem immer gleichen Gesicht all jener gelegen hatte, die unter seinem Messer gelandet waren.
    »Wie ... wie schlimm war es?«
    »Schlimm.« Er sah feuchte Streifen entlang der Oberkante ihrer Maske, wo der Stoff ihre Tränen aufgesaugt hatte.
    »Haben wir überhaupt welche gerettet?«
    »Ein paar.«
    Er versuchte zu gehen, schwankte. Sie packte seinen Arm, stützte ihn. »Ich will die Prozentzahlen nicht wissen, oder?«
    »Nein. Wollen Sie nicht.«
    Jos spürte, wie er noch mehr in sich zusammensackte. »Ich fühle mich, als hätte ich gerade zehn Runden in einer Arena auf Geonosis hinter mich gebracht.« Er wollte - brauchte - einen Drink, aber auch das erforderte viel zu viel
    Anstrengung, um es auch bloß in Erwägung zu ziehen. Alles, woran er im Augenblick denken konnte, war, sich eine ebene Fläche zu suchen, wo er zusammenbrechen konnte. Eigentlich musste sie nicht mal eben sein. Ein Haufen Felsbrocken würde schon reichen...
    Er ließ den Blick auf der Suche nach Zan über die OP-Tische schweifen. Sein Freund schaffte es, in einem halben Salut oder Winken die Hand zu heben. Jos erwiderte den Gruß, ehe er auf die Tür zuwankte.
    Sobald er draußen war, vernahm er das Geräusch weiterer im Anflug befindlicher Bergetransporter.
    Jos fing an zu lachen, und für einen langen, Furcht einflößenden Moment konnte er nicht damit aufhören.

     
    14. Kapitel
    »Wollt ihr mal was Interessantes sehen?«, fragte Dhur.
    Jos, Zan, Tolk und Barriss waren in der Cantina und tranken alle in der einen oder anderen Form Alkohol - alle, mit Ausnahme der Jedi. Seit diesem höllischen Zustrom Verwundeter waren vier Tage vergangen. Soweit es Jos betraf, war interessant dieser Tage ein echtes Reizwort. Doch er beschloss, dass er dem gewachsen war, solange dazu nicht gehörte, an verletzten Klonen herumzuschnippeln.
    »Setzen Sie sich!«, bat Jos. Er winkte dem Barmann, der nickte und zu mixen begann. Er wusste mittlerweile, wer Dhur war und was der Sullustaner trank.
    Dhur nahm Platz und zog ein kleines Gerät aus seiner Tasche hervor, eine Kugel aus gestanztem Plastoid und Metall, ungefähr von der Größe einer menschlichen Kinderfaust. Er hielt sie in die Höhe.
    Jos musterte das Gerät mit zusammengekniffenen Augen. »Ich kann nicht behaupten, dass ich übermäßig beeindruckt wäre«, meinte er. »Warten Sie mal ...« Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Drink, setzte den Krug ab und betrachtete die Sphäre eingehend von Neuem. »Nö«, sagte er, »immer noch nicht beeindruckt.«
    »Sieht aus wie eine

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