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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Enhydra lutris
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Marder
    Verbreitung Flachwassergebiete an Felsküsten des Nordpazifiks
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 130 cm
    Gewicht Männchen bis 40 kg, Weibchen bis 30 kg
    Nahrung Seeigel, Seesterne, Muscheln, Schnecken, Krebse, selten Fische
    Geschlechtsreife Weibchen mit 4, Männchen mit 6 Jahren
    Tragzeit 8–9 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 20 Jahre
    Zurück ins Meer
    Seeotter (
Enhydra lutris
), auch Meerotter oder Kalan genannt, sind fleischfressende Raubtiere, deren Vorfahren vom Land ins Meer »zurückgekehrt« sind. Ihr Lebensraum sind Flachwassergebiete an Felsküsten, vorzugsweise im Bereich von Tang- bzw. Kelpwäldern. Diese Wälder »schützt« der Seeotter durch seine kulinarische Vorliebe für Seeigel, denn diese ernähren sich von den Wurzeln der Tange und zerstören sie dadurch. Die Meeressäuger sind kräftig gebaut und erreichen im Durchschnitt eine Länge von 1,3 m; kräftige Männchen wiegen bis zu 40 kg. Durch den Körperbau mit dem kurzen, stumpfnasigen Kopf, dem leicht kellenartig abgeflachten Schwanz und den nach hinten versetzten Hinterbeinen, deren Zehen mit Schwimmhäuten verbunden sind,ähneln sie äußerlich den Ohrenrobben. Wie bei diesen sind auch bei den Seeottern die äußeren Ohrmuscheln sehr klein und verschließbar – eine nützliche Anpassung an das Leben im Meer. Im Gegensatz zu anderen Meeressäugern besitzen Seeotter jedoch keine typische Speckschicht, die sie vor Wärmeverlust im kalten Wasser schützt. Dafür haben sie ein außerordentlich dichtes Haarkleid, in dem sich eine wärmeisolierende Luftschicht bildet, die auch unter Wasser erhalten bleibt. Voraussetzung dafür ist, dass der feine Pelz mit bis zu 150 000 Haaren pro cm 2 stets gut gebürstet wird und eine zusammenhängende Decke bildet. Die so eingeschlossene Luftschicht ist auch eine exzellente Schwimmhilfe, da sie im Wasser für Auftrieb sorgt.
    Seeotter sind geschickte Schwimmer: Kopf und Schultern ragen aus dem Wasser, während sie mit kräftigen Paddelschlägen ihrer Hinterbeine für schnellen Vortrieb sorgen. Beim Tauchen gleiten sie mit angelegten Beinen unter Schlängelbewegungen des ganzen Körpers vorwärts. Die Tiere können im Extremfall bis zu fünf Minuten unter Wasser bleiben und knapp 100 m tief tauchen. Doch am liebsten betätigt sich der Seeotter als Rückenschwimmer, wobei er fast regungslos auf dem Meer treibt. Vorzugsweise in dieser Pose verbringen die Tiere auch die Nacht. Damit sie während des Schlafens nicht abgetrieben werden, »vertäuen« sie sich in einer Art Bett aus Tangpflanzen. Nur bei außergewöhnlich rauer See suchen sie Schutz an Land.
    Steine als Werkzeug
    Auch die Nahrung nehmen Seeotter in Rückenlage zu sich. Um im bis zu 10 °C kalten Wasser ihre Körpertemperatur konstant zu halten, müssen Seeotter täglich 20–30 % ihres Körpergewichts fressen. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Seeigel, aber auch Seesterne, Meeresschnecken und Krebse, die sie mit ihren berührungsempfindlichen Barthaaren am Meeresgrund aufspüren und dann an die Wasseroberfläche holen. Oben angekommen, lagern sie die häufig im Dutzend mitgebrachten Seeigel in seitliche Fellfalten ein, die sich in Rückenlage durch die locker am Körper hängende Haut bilden. Geknackt werden die Stachelhäuter mithilfe des kräftigen Gebisses, dem auch Krebspanzer normalerweise nicht standhalten. Wenn sich Beute- und Schalentiere als besonders hartnäckig erweisen, rückt der Seeotter ihnen geschickt mit einem Stein zu Leibe. Dazu hält er das Objekt seiner Begierde mit den kurzen Vorderpfoten fest und schlägt es kraftvoll gegen einen auf seinem Bauch platzierten Stein, bis die Schale oder der Panzer zerbricht. Unter Wasser dient der Stein gelegentlich als Hammer, den der Seeotter gezielt gegen die Kante des Schalentieres schlägt, um es aus dessen Verankerung zu lösen. Einen besonders günstig geformten Stein wirft der Seeotter nicht weg, sondern bewahrt ihn für die nächsten Einsätze auf.
    Mutterbrust als Kinderstube
    Die Paarung findet – Bauch an Bauch – im Wasser statt. Dabei dreht sich das Paar in regelrechter Umarmung häufig um die Längsachse und taucht gelegentlich auch unter. Nach etwa acht Monaten Tragzeit bringt das Weibchen im Regelfall jedes Jahr ein Junges zur Welt. Bei der Geburt ist der Körper des Jungen von einem dichten, hellbraunen Fell bedeckt und die Augen sind bereits geöffnet. Solange der Nachwuchs noch nicht schwimmen

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