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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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transportiert, können sich aber mit ihren Wimpern auch aktiv bewegen, z. B. im Tagesverlauf auf- und absteigen.
    Nach einigen Wochen lassen sich die Larven nieder und verwandeln sich in kleine Münzen. Diese Metamorphose wird bei
Dendraster excentricus
durch einen Stoff ausgelöst, den erwachsene Exemplare ins Wasser abgeben. So steigt für den Nachwuchs die Chance, in einer etablierten Kolonie zu landen, in der es viel zu fressen und wenig Feinde gibt.
    Pfeilschwanzkrebse: ein Leben unter falschem Namen
    Pfeilschwanzkrebse sind mitnichten das, was der Name zu verraten scheint. Also keine Krebse, sondern mit den Spinnentieren verwandt und noch dazu die ursprünglichsten der heutigen Vertreter, lebende Fossilien. In 150 Mio. Jahren hat sich ihr Aussehen kaum verändert. Noch immer sind sie im Wasser zu Hause, dort, wo auch die Spinnentiere ihren Ursprung hatten.
    © shutterstock.com/OlegD
    Pfeilschwanzkrebse gehören zu den Spinnentieren.
    Pfeilschwanzkrebse
Limulidae
    Klasse Hüftmünder (Merostomata)
    Ordnung Schwertschwänze
    Familie Pfeilschwanzkrebse
    Verbreitung südostasiatische Küsten und nord-amerikanische Ostküste
    Maße Länge: bis 60 cm
    Nahrung Muscheln, kleine Fische, Weichtiere, Würmer und Algen
    Geschlechtsreife mit etwa 12 Jahren
    Zahl der Eier 200–1000
    Eine kurze Reise durch die Zeit
    Drehen wir das Rad der Zeit zurück und halten es im Silur vor 440 Mio. Jahren an. Schon aus diesem Erdzeitalter finden sich versteinerte Belege für die Ordnung der marinen Schwertschwänze oder Pfeilschwänze (
Xiphosura
), zu der auch die fünf heute noch lebenden Arten gehören. Damals wie heute ähneln sie sich durch eine gewisse Grundform des Körpers mit einem Kopf- und Mittelteil sowie einem Schwanzstachel. Zusätzlich sichern weitere Merkmale die Verwandtschaft.
    Neben den
Xiphosura
bestand die Ordnung der
Eurypterida
, Bewohner das küstennahen Brack- und vor allem aber des Süßwassers. Diese Tiere, eine Art bis 1,8 m lang, konnten schon kleine Strecken über Land zurücklegen. Am bekanntesten ist der Amerikanische Schwertschwanz (
Limulus polyphemus
), derdie Atlantikküste von New York bis Florida bewohnt. Die vier anderen Arten mit den Gattungen
Carcinoscorpius
und
Trachypleus
sind dagegen auf die südostasiatischen Küsten beschränkt.
    Kleiner, schielender Zyklop
    Limulus polyphemus
, im Namen die Anspielung auf zwei weit auseinanderliegende Augen und ein mittleres Stirnauge, ist mit bis zu 60 cm Länge eine respektable Erscheinung. Sein Lebensraum liegt in 5–50 m Tiefe, wo er den Meeresboden nach allerlei Kleinkrebsen, Würmern, Muscheln, kleinen Fischen, Algen und Aas durchwühlt. Mechano- und Chemorezeptoren auf den Beinen helfen, die Nahrung aufzuspüren, die Cheliceren und die Scheren tragenden Laufbeine fördern sie zum Mund. Zur Anpassung an den weichen Untergrund trägt das fünfte Beinpaar flache Borsten, die sich beim Laufen skistockartig ausbreiten und ein Einsinken verhindern. Geschwommen wird im freien Wasser und auf der Flucht mit dem Bauch nach oben, die Beinpaare und die Buchkiemen sorgen durch einen synchronen Schlag für Antrieb. Als Steuer dient der Schwanzstachel und auch als Umdrehhilfe, wenn
Limulus
auf dem Rücken im Sediment landet. Hier vergraben hilft der scharfe Rand des Vorderkörpers wie eine Flugschar beim Vorwärtskommen – die gepanzerte Oberseite nun aber nach oben gerichtet, um sich vor Feinden zu schützen.
    Trilobitenlarven
    Im Frühjahr versammeln sich die Geschlechter zur Fortpflanzung in den Flachwasserbereichen der Küsten. Mit einem hakenförmigen Beinpaar klammern sich die kleineren Männchen am Hinterleib des Weibchens fest und verbleiben dort bis zur Eiablage. Dabei werden bis zu 1000 Eier in eine 15 cm tiefe Mulde abgelegt, vom Männchen besamt und mit Sand bedeckt. Aus den 2–3 mm großen Eiern entwickeln sich etwa 1 cm große Larven, die noch vom Dotter-vorrat leben, keinen Schwanzstachel besitzen und erst zwei der fünf Kiemenpaare aufweisen. Wegen der Ähnlichkeit mit den Dreilappkrebsen, den im Perm ausgestorbenen Trilobiten, wird dieses Stadium als Trilobitenlarve bezeichnet. Nach der nächsten Häutung ist der Schwanzstachel vorhanden und die Extremitätengarnitur komplett. Nach zahlreichen weiteren Häutungen erreicht Limulus nach neun bis zwölf Jahren die Geschlechtsreife und der Kreis des Lebens schließt sich.
    Kleine und große Feinde
    Zu den Feinden des Pfeilschwanzkrebses gehören Seevögel, die sich an seinem Laich vergreifen und

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