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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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die Flüsse zurückkehren, sondern zu ihren »Jagdgründen« im Wattenmeer bzw. in den Mündungsgebieten ziehen. Die 1 mm großen Eier schweben meist im Wasser, sinken aber bei sehr niedrigem Salzgehalt wie im Finnischen Meerbusen zu Boden.
    Nach fünf bis zehn Tagen schlüpfen aus ihnen noch ganz symmetrische Larven, die mit dem Plankton im Wasser schweben. Sobald sie etwa 10 bis 12 mm groß sind, suchen sie salzärmeres Wasser auf, das leichter ist und womöglich ihre Schwimmfähigkeit beeinträchtigt. Jedenfalls sinken sie zu Boden, wo sie Würmer und Kleinkrebse fressen, und platten sich schließlich ab. Die für diese Metamorphose nötige Länge ist offenbar eine Konstante. Sie wird bei höheren Wassertemperaturen früher erreicht als in kalten Regionen. Auch ein reduzierter Salzgehalt kann die Verwandlung zum Plattfisch auslösen. Die Entwicklung der Flunderlarven wird durch Schadstoffe im Wasser empfindlich gestört.
    Flunder
Platichthys flesus
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Plattfische
    Familie Schollen
    Verbreitung Flussmündungen im nordöstlichen Atlantik, in der Ostsee und im Mittelmeer
    Maße Länge: 30–50 cm
    Gewicht bis 3 kg
    Nahrung Würmer, Krebse, Schnecken, Muscheln, kleine Fische, Insektenlarven
    Geschlechtsreife mit 3–4 Jahren
    Zahl der Eier bis 2 Mio.
    Höchstalter über 10 Jahre
    Der La-Plata-Delfin: Flussdelfin im Salzwasser
    Obwohl der La-Plata-Delfin (
Pontoporia blainvillei
) zu den Flussdelfinen zählt, ist er im Salz- und Brackwasser zu Hause, vor allem im Flachwasser der südamerikanischen Südostküste, etwa zwischen dem 19. und 41. Grad südlicher Breite.
    © Nature Picture Library/Gabriel Rojo
    Der La-Plata-Delfin lebt im Salz- und Brackwasser.
    Einziger Salzwasser-Flussdelfin
    Der La-Plata-Delfin ist die einzige Art der Gattung
Pontoporia
, die wiederum ganz allein die Familie Pontoporiidae bildet – so wie die anderen drei Flussdelfin-Gattungen ebenfalls jeweils eigene Familien darstellen. Die Flussdelfine sind also nicht nah miteinander verwandt, haben aber aufgrund ihrer Lebensweise vieles gemeinsam. So besitzen sie im Unterschied zu den echten Delfinen bewegliche Nackenwirbel und einen deutlich vom Rumpf abgesetzten Kopf, den sie zur Seite drehen können. Ihre Augen sind klein und zumeist schwach, die Rückenfinnen sind kurz. Die hinteren Zähne besitzen breite Kauflächen und können auch zähe oder stachelige Kost zermahlen.
    Allerdings steht der La-Plata-Delfin in vieler Hinsicht zwischen den Gruppen: Sein Kopf ist weniger vom Körper abgesetzt, die 50 bis 60 kleinen Zähne in jeder Kieferhälfte sind spitz. Zwar schwimmt er oft auf der Seite und tastet dabei mit einer Seitenflosse den Grund ab, bildet aber keine großen Schulen wie die echten Delfine. Seine dreieckige Finne aber weist ihn als einzigartig unter den Flussdelfinen aus. Das dürfte mit seinem Lebensraum zusammenhängen: Er bevorzugt flache Küstengewässer bis zu einer Tiefe von 30 m. Auf der uruguayischen Seite des Río de la Plata ist er besonders häufig, ebenso in den Mündungsgebieten des Río Negro und des Río Colorado vor Argentinien. In Nordpatagonien endet sein Verbreitungsgebiet: Die Meeresströmungen zwischen dem Kontinent und den Falklandinseln sind ihm zu kalt.
    Der Sotalia: auch mit Süß- und Brackwasser zufrieden
    Während der La-Plata-Delfin ein Flussdelfin im Salzwasser ist, handelt es sich beim Sotalia oder Tucuxi (
Sotalia fluviatilis
) um einen echten Delfin, der auch im Süß- und Brackwasser zurechtkommt. Die Verbreitungsgebiete der beiden Tiere überschneiden sich nicht, denn der Sotalia ist auf die Nordostküste Südamerikas und die Ostküste Mittelamerikas beschränkt. Mit einer Länge von 1,4–1,8 m und einem Gewicht von 36–45 kg ist der Sotalia ähnlich klein wie der La-Plata-Delfin. Er hat die typische Torpedoform der echten Delfine, seine Rückenfinne ist klein und dreieckig, die Seitenflossen sind löffelförmig und unter der gerundeten Stirn sitzt ein ausgeprägter Schnabel. Die Färbung ist vom Standort und Alter abhängig.
    Per Echolot auf Beutefang
    In den reichen Küstengewässern jagt der La-Plata-Delfin Bodenfische, Krebstiere und Kopffüßer. Wie die anderen Flussdelfine setzt er dazu Echoortungs-Klicklaute ein, die vom Kopf vor allem nach vorn und oben abstrahlen. Das dürfte erklären, warum er häufig auf dem Rücken schwimmt: So kann er Beutetiere am Grund des Meeres bzw. im Mündungsbereich der Flüsse aufspüren. Obwohl er keine großen Schulen bildet, wurde

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