Meere - Tierparadiese unserer Erde
alle vier Minuten holen sie Luft; sie können aber bis zu einer Viertelstunde tauchen. Dabei gehen sie nie tiefer als 10 m. Ihre schweren Knochen erleichtern das Tauchen und bewirken auch, dass sie im Schlaf absinken; sie tauchen dann zum Luftholen auf, ohne aufzuwachen.
Die Weibchen werden mit vier bis acht Jahren geschlechtsreif und bekommen höchstens alle zwei Jahre ein einzelnes Kalb. Ein Neugeborenes hält sich dicht bei der Mutter auf und »reitet« manchmal zur Erholung auf ihrem Rücken. Obwohl es bereits mit wenigen Wochen anfängt, Pflanzen zu fressen, wird das Junge lange gesäugt und bleibt ein bis zwei Jahre bei der Mutter, wohl um die Wanderrouten zu den besten Weideplätzen kennen zu lernen.
Geschmackssichere Vegetarier
Die Seegräser, Algen, Brack- und Süßwasserpflanzen, die Manatis mit ihrer nach unten gebogenen Schnauze im Flachwasser weiden, sind so nährstoffarm, dass sie am Tag bis zu 15 % ihres Körpergewichts fressen müssen. Um der Abnutzung der Kauflächen entgegenzuwirken, wachsen den Tieren im hinteren Kieferbereich ständig Zähne nach und die ganze Zahnreihe rutscht ca. 1 mm pro Monat nach vorn. Die abgenutzten vorderen Zähne fallen aus.
Da sie schlecht sehen, erfassen Manatis ihre unmittelbare Umgebung durch Tastborsten an den beweglichen Oberlippen. Außerdem enthält die Zunge sehr viele Geschmacksknospen, um die richtige Kost ausfindig zu machen. Auf dem Weg zu ihren Weidegründen legen Rundschwanzseekühe weite Strecken zurück. In den warmen Monaten stoßen sie auch in größere Tiefen vor, in der kalten Jahreszeit ziehen sie sich gern in flache Sümpfe zurück.
Manatis
Trichechus
Klasse Säugetiere
Ordnung Seekühe
Familie Rundschwanzseekühe
Verbreitung Flussmündungsgebiete von Florida bis Zentralbrasilien und der Karibik, des Amazonas in Südamerika und westafrikanischer Flüsse zwischen Senegal und Nordangola
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 2,5–4,6 m
Gewicht 500–1600 kg
Nahrung Seegras, Wasserhyazinthen, Algen und andere Wasserpflanzen
Geschlechtsreife mit 4–8 Jahren
Tragzeit 12–14 Monate
Zahl der Jungen 1
Höchstalter 40 Jahre
EISMEERE
Das polare Klima ist extrem: Im Winter geht monatelang die Sonne nicht auf und die Lufttemperaturen fallen auf –30 °C bis –90 °C. In den Sommermonaten dagegen erhalten die Pole sogar mehr Sonnenenergie als der Äquator. Die Temperaturen bleiben dennoch unter dem Gefrierpunkt, weil die weiße Fläche den Großteil der Sonnenstrahlung reflektiert. Die Arktis ist ein Meer, das fast vollständig von Kontinenten umschlossen ist; nur das Europäische Nordmeer und die Beringstraße verbinden sie mit den Weltmeeren. In der Antarktis hingegen nimmt der Kontinent fast die gesamte Fläche innerhalb des Polarkreises ein. Das Südpolarmeer zieht sich rund um den Kontinent, dessen Grenze nur von Strömungen und Wassertemperaturen definiert wird. So kann sich das antarktische Treibeis im Winter bis zum 55. oder 60. Breitengrad ausbreiten, während es im Sommer bis nahe zum Kontinent schmilzt. Im Arktischen Ozean ist das Zentrum etwa nördlich des 75. bis 80. Breitengrades auch im Sommer von dickem, mehrjährigem Eis bedeckt.
Inhalt
Das Nordpolarmeer
Blickpunkt: Grönlandwale: Pfadfinder unterm Nordpoleis
Beluga: der wahre weiße Wal
Das Walross: Fleischberg am Packeisrand
Der Polardorsch: aktiv bis zum Gefrierpunkt
Von allen gejagt – die Lodde
Das Südpolarmeer
Der Buckelwal: Troubadour der Meere
Die Weddellrobbe: Südrobbe der antarktischen Meere
Der Königspinguin: Langschnabel im Frack
Tiefgekühltes Leben: die antarktischen Eisfische
Das Nordpolarmeer
Eine endlose Eisfläche bedeckt große Teile des Arktischen Ozeans. Das Klima ist harsch: Mit Lufttemperaturen von –50 °C ist im Winter überall in der Arktis zu rechnen. Auch im Sommer steigt die Temperatur in weiten Bereichen kaum über den Gefrierpunkt: So bleibt das Zentrum der Arktis, die Gegend um den Nordpol herum, auch dann von mehrjährigem Eis bedeckt. Der zentrale Teil des Arktischen Ozeans wird durch mehrere, 3500–4500 m tiefe Tiefseebecken geprägt. Der Arktische Ozean ist nahezu vollständig von Kontinenten umgeben, und eine Verbindung zu den übrigen Weltmeeren besteht nur an wenigen Stellen. Die nur 30 bis 50 m tiefe Beringstraße und das Labyrinth von flachen Meeresstraßen im Kanadischen Archipel ermöglichen Walen und anderen Tieren die Wanderung zwischen der Arktis und dem Nordpazifik bzw. dem Nordatlantik, doch ein substanzieller
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