Meeres-Braut
haben?« wollte Okra wissen.
Nada furchte die Stirn. »Ein Ehemann? Jenny Elfe loswerden? Bestimmung? Irgendwie glaube ich das nicht.«
»Ich will doch gar nicht so viel« meinte Mela. »Nur den stattlichsten, männlichsten, intelligentesten Prinzen, den es gibt.«
Nada musterte sie einen Augenblick. Dann schüttelte sie sich, als würde sie ihrer eigenen Schlußfolgerung nicht trauen, und wandte sich an die nächste Frau. »Okra, weshalb willst du Jenny Elfe loswerden? Sie ist doch ein nettes Mädchen und hat ganz bestimmt noch nie jemandem etwas getan, am wenigsten dir.«
»Sie wurde an meiner Stelle zur Hauptrolle gewählt«, erläuterte Okra. »Wenn sie geht, kann ich das übernehmen, dann wird mir nie etwas Schlimmes passieren, und vielleicht lebe ich glücklich bis in alle Zeiten.«
»Wie lang bist du schon mit Mela und Ida unterwegs?«
»Oh, tagelang! Wir haben Mela sogar zu einem Höschen verholfen.«
»Behosung! Soll das heißen, daß die Frage des Guten Magiers beantwortet wurde?«
»Ja. Ihr Höschen hat…«
»Erzähl es mir nicht. Solche Sachen sollte man nicht breittreten. Aber ich denke, langsam beginne ich zu ahnen, woran der Gute Magier gedacht hat.« Dann wandte sie sich an Ida und musterte sie erneut. »Oh, ach du liebe Güte! Ich denke, ich kenne deine Bestimmung.«
»Die kennst du?« fragte Ida entzückt. »Was ist es denn?«
»Aber ich weiß nicht genau, weshalb der Gute Magier sie dir nicht genannt hat. Deshalb denke ich, daß ich nicht sagen darf, was ich denke. Der Gute Magier hat immer einen Grund, und ich möchte mich nicht einmischen.«
»Aber es kann doch bestimmt nicht schaden, mir…«
Nada schüttelte den Kopf. »Ich möchte dich nicht aufziehen, Ida, aber ich fürchte, daß ich es insoweit tun muß. Aber ich glaube, daß mein Bruder Naldo euch allen drei helfen kann und daß der Grund, weshalb Humfrey euch zu mir geschickt hat, darin liegt, daß ich euch an ihn verweisen soll. Tatsächlich hätte es euch größere Schwierigkeiten gemacht, ihn zu finden als mich. Wartet mal, ich will mal schauen, ob ich das arrangieren kann.« Sie schritt wieder zu Professor Fetthuf hinüber, der sich gerade erhob, weil er durch irgendeinen professoralen Mechanismus gemerkt haben mußte, daß ihr Gespräch beendet war. Offensichtlich waren die fünf Augenblicke vorüber.
»Ja, ich werde es arrangieren«, entschied der Professor. »Vergattere sie zur Geheimhaltung, dann kannst du ihnen sagen, was du willst.«
»Geheimhaltung?« fragte Mela.
»Über dieses Projekt. Ihr seid doch bestimmt schon neugierig.«
»Oh, und ob!« stimmte Mela zu, und die anderen taten es ihr gleich. »Es ist wirklich äußerst seltsam hier.«
»Dann müßt ihr drei einwilligen, niemandem zu erzählen, was ihr hier gesehen habt. Wenn ihr das tut, verzichtet der Professor darauf, euch auf magische Weise zur Geheimhaltung zu verpflichten, wie er es mit Metria getan hat.«
Dankbar tauschten die drei vier Blicke. »Wir willigen ein«, verkündete Mela.
»Wir bereiten ein tolles Spiel vor«, erläuterte Nada. »Es ist für Mundanier, die auf diese Weise eine Reise durch Xanth unternehmen können. Jeder Spieler erhält Hilfe durch eine von uns, damit er nicht in Schwierigkeiten gerät, beispielsweise von einem Drachen gefressen wird. Wenn er gut genug spielt, kann er ein magisches Talent gewinnen. Tut er es nicht, fliegt er raus.«
»Aber was hat denn das mit diesem ganzen Schwimmen oder Küssen zu tun?« wollte Ida wissen.
»Wenn ich mit einem männlichen Mundanier zusammenarbeite, könnte er auf den Gedanken kommen, mich in Höschen sehen zu wollen«, erklärte Nada. »Natürlich können wir so etwas nicht zulassen. Wenn wir also einen Fluß überqueren müssen, schwimme ich nicht hindurch, es sei denn, ich nehme Schlangenform an. Wir üben gerade, wie ich ihn abwimmeln kann, falls er stur werden sollte. Alles muß sorgfältig vorbereitet sein, damit wir nicht während des Spiels selbst versagen. Deshalb arbeiteten die Drachen auch noch an ihrer Präzision. Sie sollen keine der Spieler rösten, sollen sie nur warnen. Aber die Mundanier wissen das natürlich nicht vorher.«
»Um diese Aufgabe beneide ich dich wahrhaftig nicht«, meinte Mela. »Und all das nur, weil du ein wenig Rotwein probiert hast!«
»Es ist eigentlich ganz interessant«, meinte Nada. »Ich hatte sowieso nicht allzuviel zu tun, nachdem ich nicht mehr mit Prinz Dolph verheiratet war. Und wenn das hier erst einmal vorbei ist, bin ich frei. Ich
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