Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
doch gerade schon eins gekauft!« brüllte der Dämon.
    »Niemand kann zu beschäftigt für die Angelegenheiten des Guten Magiers sein«, wandte Mela ein. »Wir müssen unbedingt mit ihr sprechen.«
    Der Dämon seufzte. Die Luft, die er ausstieß, hatte Ränder aus frustriert dreinblickendem Rauch. »Also gut. Ich lasse euch von einem Dämon zu ihr bringen.«
    »Streichholz?«
    »Wenn du mich noch einmal belästigst, Fräulein Gnade, verwandle ich dich in ein Stück Gips!« schrie der Dämon.
    Gnade plusterte sich auf. »Das möchte ich aber mal sehen, wie du das versuchst, Basiliskenstinker!«
    Die anderen drei drängten sich plötzlich um sie. »Ach, hat dich ein Basilisk erschreckt?« fragte Ida besorgt.
    »Armes kleines Ding!« machte Mela.
    »Ich werde ihn sofort zerstampfen«, erbot sich Okra.
    Mela wandte sich dem Dämon zu. »Das arme Mädchen ist nicht ganz richtig im Kopf. Ich glaube, ein Basilisk wollte mal ihre Mutter beatmen. Ich vermute, ein richtiger Dämon würde sie gehörig erschrecken. Könntest du uns nicht lieber von einer Dämonin hinbringen lassen?«
    Der Dämon stieß einen doppelten Rauchring mit Feuerrand aus. »Von mir aus, Hauptsache, ich bin euch endlich los. Welche wollt ihr denn haben?«
    »Elster«, sagte Okra.
    Plötzlich verdoppelte sich das Mißtrauen des Dämons. »Wie kommt es, daß ihr eine der netten Dämoninnen kennt?«
    »Ich bin ein Ogermädchen«, erklärte Okra. »Elster hat bei unseren Banketten geholfen. Sie hat mir erzählt, wie sie auch ausgeholfen hat, als Rose von Roogna den Guten Magier heiratete.«
    Der Dämon blätterte in seiner Kladde. »Ich sehe hier, daß Elster tatsächlich bei der Hochzeitsfeier des Guten Magiers und Rose von Roognas ausgeholfen hat. Das war eine Dämonenextravaganze.«
    »Eine was?« fragte Gnade.
    »Eine Sause, Ereignis, Fete, Sonderveranstaltung, Feier…«
    »Zentralschaffe?« erbot sich Gnade.
    »Was auch immer«, erwiderte er verärgert. Dann musterte er sie argwöhnisch. »Es gibt nur eine Kreatur, die ich kenne, die…«
    »Dann ruf uns doch bitte Elster, damit sie uns hinbringt«, warf Mela drängend ein. »Ich bin sicher, daß sie schon in Ordnung ist.«
    »Egal, Hauptsache, ich bin euch los.« Er schnippte mit den Fingern, daß die Funken stoben, und eine großmütterliche Gestalt erschien.
    »Elster!« rief Okra und umarmte sie.
    »Meine Liebe, hast du dich aber verändert!« rief die Dämonin. »Du siehst ja fast menschlich aus!«
    »Das liegt an diesen Kleidern, die ich unter den Menschen tragen muß«, erklärte Okra verlegen.
    »Aber du siehst ja schon beinahe nett aus!«
    »Ich weiß«, antwortete Okra noch verlegener.
    »Und wer sind diese anderen da bei dir? Die eine ist ein Mensch, die andere stammt aus dem Meer und eine…«
    »Ein armes, unschuldiges Streichholzmädchen!« rief Mela.
    Elster musterte Gnade; offensichtlich war sie keinen Augenblick zu täuschen. »Ja, natürlich«, sagte sie. »Und, wo müßt ihr hin?«
    »Zu Nada Naga«, erklärte Mela. »Der Gute Magier hat uns geschickt.«
    »Also schön. Hier entlang.« Forsch schritt Elster einen neuen Tunnel hinunter, der plötzlich in der Felswand erschienen war.
    Sie folgten ihr. Erst Mela, dann Okra, dann Ida, dann Gnade. Gnade trat an Ida heran. »Sie weiß es, aber sie ist widerlich nett«, murmelte sie. »Sie würde nie irgend jemandem Schaden zufügen, nicht einmal einem anderen Dämon. Deshalb läßt sie mich durch.«
    »Vielleicht könntest du dir an ihr mal ein Beispiel nehmen«, erwiderte Ida murmelnd.
    »Wozu das denn?«
    Ida sah ein, daß es sinnlos war, einem Dämonen Ethik oder Nettigkeit nahezulegen. Dämonen besaßen nun einmal keine Seele. Sie taten nur, was ihnen gefiel, jeder auf seine Art. Elster gefiel sich als nette Imitation eines Menschenwesens; Metria gefiel es, bösartig und neugierig zu sein. Darauf konnte man sich verlassen, aber auch auf nichts anderes. Und weil es schließlich immer mal wieder Zeiten gab, da man mit Dämonen zusammenarbeiten mußte, war es das Beste, sich keinen Illusionen hinzugeben, was ihr Wesen anging.
    Also antwortete sie anders, als sie es eigentlich vorgehabt hatte. »Das könnte unterhaltsam sein.«
    »Das bezweifle ich.«
    Soviel zu dieser Idee.
    Sie gelangten in eine höhlenähnliche Kammer, vielleicht war es auch eine kammerähnliche Höhle. Hier schien vieles auf einmal zu geschehen. Überall waren Dämonen, die geheimnisvolle Dinge taten. In einer Ecke war ein Flugdrache, der gerade eine Strohpuppe, die

Weitere Kostenlose Bücher