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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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starrte sie an. »Huhu, wer du?« fragte er.
    »Ich bin Okra Ogerin, die du heiraten solltest. Statt dessen werde ich dich zu Klump hauen«, erwiderte Okra. Sie stach mit der Krallenspitze nach ihm.
    Es war nicht zu übersehen, daß Trümmer den Namen nicht erkannte. Vielleicht hatte man ihn ihm nie mitgeteilt, vielleicht hatte er ihn aber auch vergessen, da das schlechte Gedächtnis zur Ogerdummheit gehörte. »Haha, alles klar«, sagte er und packte die Kralle mit einer Riesenpratze. Okra verlor das Gleichgewicht. Sie war nur halb so groß wie er. Ganz klar – sie war ihm nicht gewachsen.
    Gobbel und seine Gefolgsleute bogen sich vor Lachen. »Was für ein blödes Fohlen!« schrie Gobbel.
    »Sie ist kein Fohlen, sie ist eine Ogerin«, murmelte Che.
    Da hatte Ida noch eine Idee. »Die Durchdrehmütze, Okra!« rief sie. »Die brauchst du jetzt!«
    Okra hörte es. Sie griff in ihren Rucksack, holte die Mütze hervor und streifte sie sich über den Kopf.
    »Hoho!« brüllte Trümmer. »Gut der Hut!«
    Doch mit Okra fand eine Veränderung statt. Ihr Körper schien größer und haariger zu werden, das Gesicht häßlicher. Sie war empört. »Wer lacht, der kracht!« Sie riß an der Kralle, zerrte ihn heran und rammte Trümmer eine Faust in den Bauch. »Weher Bauch tut’s auch!« kreischte sie.
    »HUFF! HUFF!« keuchte Trümmer überrascht. Offensichtlich hatte der Hieb es in sich gehabt.
    »Man sollte nie den Zorn einer gekränkten Ogerin unterschätzen« murmelte Che fasziniert.
    Idas Glaube wuchs. Schließlich hatte Okra ja auch den Drachen erfolgreich bekämpft. Die Durchdrehmütze machte den ganzen Unterschied aus. Vielleicht sogar mehr als sonst, weil Okra den Oger anscheinend gemocht hatte, und möglicherweise kehrte die Mütze ihre Zuneigung ja um und verwandelte sie in Haß. Wie Che schon festgestellt hatte, liebten Frauen keine Kränkungen.
    Inzwischen begann Trümmer zu begreifen, daß er es doch mit einem gewissen Widerstand zu tun hatte. Er richtete sich auf und ballte eine Riesenfaust. Dann hob er seine gewaltige Keule. Bösartig hieb er damit nach Okras Kopf.
    Doch Okra wich zurück und ließ die Kralle herumschwingen. Damit fing sie die Keule ab. Ida begriff, daß der Kralle selbst eine gewisse Magie eignen mußte, um es dem Rokh zu ermöglichen, mit seinem ganzen Körpergewicht auch auf den härtesten Oberflächen zu landen, ohne sich einen Nagel abzubrechen. Es war eine gute Waffe.
    Dann ging Okra zum Angriff über. Sie schwang die Kralle herum, schleuderte damit seinen Arm beiseite und stach ihn mit der Spitze in die Brust. Der Stoß war nicht kräftig genug um ihn aufzuspießen, ließ ihn aber doch zurücktaumeln. Dann setzte sie mit einem weiteren Stoß nach, diesmal gegen seinen Kopf.
    Aber Trümmer wußte zu kämpfen. Er ließ die Keule wieder herumfahren, und als Okra mit der Kralle konterte, griff er mit seiner freien Hand hinunter und packte sie am Haar. Dann riß er sie in die Luft. Die Mütze legte sich furchtbar schräg, blieb aber haften.
    »He, das ist aber ein Foul!« schrie Jenny Elfe.
    »Bei dieser Art von Kampf gibt es keine Fouls«, erklärte Gwenny düster. Sie schien dem Ende des Kampfes nicht gerade voller Zuversicht entgegenzusehen.
    Okra hörte es. »Keine Fouls?« fragte sie. »Ich kann also alles tun, was ich will?«
    »Das ist richtig, Haargesicht!« antwortete Gobbel. »Was willst du denn tun? Ihn küssen vielleicht?« Und er krümmte sich wieder vor Lachen, während seine Gefolgsleute es ihm gleichtaten.
    Okra riß beide Knie hoch und schlug sie dem Oger gegen das Kinn. Er stürzte zurück und ließ Okra fallen. Die Ogerfrau kam säuberlich auf, dann stach sie ihm mit der Kralle zwischen die Beine. Sie verkeilte die Kralle so, daß er stolperte und fiel. Dann beugte sie sich über ihn und nahm dabei die Kralle in beide Hände. Sie nutzte ihren geheimen Vorteil und kämpfte intelligent.
    Plötzlich wurde es Gobbel unbehaglich zumute. Sie bot ja einen richtigen Kampf!
    »Ha, ha!« rief Jenny Elfe, als sie sich dafür zu begeistern begann. »Gegen diese Durchdrehmütze kann dein Oger nichts ausrichten!«
    »Durchdrehmütze!« rief Gobbel. »Das ist doch Magie!« Er rannte hinter die Arena hinter Okra, machte einen gewaltigen Satz und riß ihr die Mütze vom Kopf.
    »He!« schrie Ida empört. »Das ist Betrug! Du darfst dich nicht einmischen!«
    »Und was willst du dagegen unternehmen, Görenschnauze« fragte der Koboldbengel und warf die Mütze einem seiner Gefolgsleute

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