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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Okra Ogerin, und gratuliere dir zu deinem verzauberten Leben.«
    »Kann das wirklich wahr sein?« fragte Okra benommen.
    Jenny Elfe trat zu ihr. »O ja, so funktioniert das eben.« Sie küßte Okra auf die Wange.
    »Jenny weiß es«, fuhr Naldo fort. »Denn sie tut regelmäßig ähnliche Dinge. Sie steht kurz davor, einen Jahresdienst beim Guten Magier anzutreten, den sie für ihre Freundin Gwenny auf sich genommen hat. Anstand und Großmut sind die Merkmale einer Hauptfigur. Vielleicht könnt ihr beide ja jetzt Freundinnen werden.«
    »Oh, da bin ich ganz sicher!« meinte Ida begeistert, als die beiden einander anblickten.
    »Und du, Ida Mensch«, sagte Naldo zu ihr gewandt, »du bist vielleicht der bemerkenswerteste Fall, dem ich je begegnet bin. Du hast dein Glück, deine Bestimmung gesucht – aber deine Bestimmung lag jenseits deiner Träume. Auch du mußtest in Unwissenheit verweilen, wenn du sie erreichen wolltest, weshalb der Gute Magier auch dir die Antwort verweigerte. Statt dessen gab er dir dieselbe Chance wie Okra.«
    »Aber was ist denn nun meine Bestimmung?« fragte Ida ebenso verwundert, wie Okra es gewesen war.
    Naldo wandte sich an Che Zentaur. »Was glaubst du denn?« fragte er.
    »Ach, das weiß ich doch gar nicht«, erwiderte Che überrascht.
    »Aber du hast eine Vorstellung. Komm schon – ich weiß es, denn ich sehe es in Ida reflektiert. Ihr habt eure Schlußfolgerungen gezogen.«
    »Na ja, wir haben einfach nur ein wenig geraten«, meinte Che. »Als ich loszog, um einen Kämpfer zu suchen. Wir haben darüber spekuliert, daß sie vielleicht eine Prinzessin sein könnte oder die Zwillingsschwester von irgend jemandem oder daß sie vielleicht ein großes magisches Talent hat. Aber das hatte doch nichts zu bedeuten.«
    »Im Gegenteil, das hat alles zu bedeuten«, widersprach Naldo entschieden. »Ich hatte es bereits vermutet, als ich ihr das erste Mal begegnete, aber ich wußte nicht, weshalb der Gute Magier sich weigerte, es ihr zu sagen. Deshalb ging ich davon aus, daß zwei der drei Aspekte zwar bereits feststanden, daß der dritte aber eine gesonderte Handhabung erforderte, genau wie es der Fall bei Okra war. Und so habe ich die Antwort verschoben, bis ich mich erst davon überzeugen konnte – und das habe ich nun getan. Ida ist alle diese Dinge.«
    »Was?« rief Ida, zugleich entzückt und entsetzt. »Eine Prinzessin? Eine Zwillingsschwester? Mit einem starken magischen Talent? Ich habe doch nie irgendwelche Anzeichen…«
    »Ich bat eine Freundin, hierherzukommen«, unterbrach Naldo sie. »Natürlich erst, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, daß es sicher sein würde. Sie sollte jetzt jeden Augenblick eintreffen.«
    Tatsächlich erschien in diesem Moment der Koboldwächter. Ihm folgte eine verhüllte Gestalt. Ihr Gesicht war hinter einem dicken Schleier verborgen, und doch sah sie merkwürdig vertraut aus. Sie stellte sich vor Naldo auf.
    »Ida!« sagte Naldo, »Dein Schicksal war es, alle Dinge zu sein, von denen du je geträumt hast. Es war dein Talent, was mich verwirrte, aber jetzt darf es offenbart werden. Zunächst zu den beiden anderen.« Mit einem Nicken wies er auf die Gestalt. »Lerne deine Zwillingsschwester kennen, die von dieser Nachricht ebenso überrascht ist wie du.«
    Ida sperrte den Mund auf, brachte aber kein Wort heraus. War sie tatsächlich ein Zwilling?
    »Aber wer ist sie denn?« wollte Che wissen.
    Die Frau hob ihren Schleier. Die anderen gafften nur. »Sie sehen ja fast gleich aus!« meinte Okra.
    »Das tun sie«, bestätigte Naldo. »Aber es gibt Leute hier, die unsere Besucherin kennen.«
    »Die Prinzessin Ivy vom Menschenvolk Xanths«, rief Godiva.
    Nun war Ida an der Reihe zu gaffen. »Die Prinzessin Ivy?«
    Ivy nahm sie bei der Hand, dann umarmte sie ihre Schwester. »Ich habe es zuerst nicht glauben wollen, aber jetzt tue ich es«, berichtete sie. »Wir haben es schließlich im Wandteppich überprüft. Der Storch hatte versucht, zwei zu bringen, aber eine von uns dabei verloren, und ich war es, die auf Schloß Roogna abgeliefert wurde. Ich hatte nie davon gewußt!«
    »Also bist du Prinzessin Ida«, ergänzte Naldo. »Und nun zu deinem Talent und dem Grund, weshalb der Gute Magier sich weigerte, es zu identifizieren. Es ergänzt Ivys Talent der Verstärkung, ist aber noch subtiler. Deine Magie ist die Idee, wie dein Name auch nahelegt. Sobald du eine Idee hast, wird daraus Wirklichkeit.«
    »Immer, wenn Ida sagte, daß sie sicher sei, daß irgend etwas

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