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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höschen könnte wahre Wunder für ihren Mittelbau bewirken und möglicherweise ihre Chance erhöhen, sich einen Ehemann zu angeln.
    Also nahm sie ein Höschen von seinem Haken und strich es an sich selbst glatt. Es war von schlichtem Weiß. »Ich glaube, das steht mir nicht besonders«, meinte sie.
    »So kann man das nicht beurteilen«, widersprach Metria. »Dazu mußt du sie schon anziehen. Nimm sie in die Umkleidekabine mit.« Sie zeigte auf einen mit Vorhängen abgetrennten Teil in der Mitte des Hosenstalls.
    »Ich brauche keine Kabine«, widersprach Mela. »Ich kann sie doch genausogut hier an Ort und Stelle anprobieren.«
    »Nein, kannst du nicht«, widersprach die Dämonin. »So etwas tut man nicht.«
    »Kann ich aber wohl.« Mela beugte sich vor und hob einen Fuß. Doch kaum näherte der Fuß sich dem Höschen, als sich der Stoff zusammenzog und davonwand und sich fürchterlich verhedderte. Sie bekam den Fuß nicht durchgeschoben.
    In übler Laune trat sie daher in die Kabine. Nun benahm das Höschen sich, so daß sie erst den einen und dann den anderen Fuß hineinschieben konnte. Es paßte ihr wie angegossen, und sie bemerkte, daß dies die Magie des Hosenstalls war. Alle Waren hier würden jeder beliebigen Frau passen, die hierherkam.
    Sie trat hinaus. Die anderen saßen inzwischen in einem Halbkreis auf Schemeln. »Dreh dich um«, sagte Metria.
    »Weshalb?«
    »Weil man das so macht. Wenn du schon Höschen vorführst, dann mußt du es auch richtig tun.«
    »Und was, wenn nicht?«
    Da begann sich das Höschen wieder zu verzerren, und unbequeme Falten bohrten sich ihr ins zarte Fleisch. Also drehte sie sich lieber um.
    »Oh, jetzt sehen sie viel besser aus«, meinte Ida. »Dein Hinterteil wirkt ja so viel interessanter.«
    Auch das erfreute Mela nicht restlos. Sie hatte stets den Eindruck gehabt, daß ihr Hinterteil auch so hinreichend interessant sei. Doch da entdeckte sie einen Satz im Winkel aufgestellter Spiegel, die sie auf magische Weise zugleich von vorn und von hinten zeigten, und sie mußte zugeben, daß es stimmte: Das Höschen stand ihrem Mittelbau sehr gut. Jetzt hatte die Sache plötzlich ein glänzendes Mysterium an sich. War dies vielleicht das Rätsel, das es zu lösen galt? Sie war nicht so sehr davon überzeugt, daß ihr der Gedanke daran behagte, ganz Xanth könnte sich auf ihr Hinterteil konzentrieren. Andererseits war sie sich aber auch nicht sicher, ob ihr der Gedanke nicht vielleicht doch behagte. Das hing von dem Höschen ab – sowie von ihrer Stimmung. Sie kehrte in die Umkleidekabine zurück und streifte das Höschen ab. Nun hing es schlaff herab, deprimiert, weil man es verworfen hatte. Mela brachte es hinaus und hängte es an seinen Haken. Dann nahm sie ein anderes Höschen ab. Es war von schimmerndem Schwarz.
    Kurze Zeit später kam sie wieder aus der Kabine hervor und drehte sich vor ihrem kleinen Publikum. »Das ist hübscher«, meinte Okra. »Das läßt dein Hinterteil beim Gehen besser zur Geltung kommen.«
    Mela blickte in den Spiegel und stellte fest, daß es stimmte. Ihr Gang war eindeutig faszinierender als vorher. Dennoch hoffte sie darauf, es noch besser zu machen.
    Sie probierte ein wunderschönes Höschen in Meeresgrün an. Das war tatsächlich noch besser, weil es beim Gehen den Anschein hatte, als würden die Strömungen des Ozeans darüber fließen, dennoch fehlte das gewisse Etwas.
    »Genug von diesem schlichten Zeug«, sagte Metria ungeduldig. »Schauen wir uns einmal ein paar raffiniertere Höschen an.«
    »Dann such du sie doch aus«, versetzte Mela knapp.
    »Aber gern.« Im nächsten Augenblick brachte die Dämonin ein schimmerndes, pfauenblaues Seidenhöschen an, das mit einem goldenen Netz übernäht war. Im Netz hingen glühende Feuerfliegen. Mela staunte. Sie hatte gar nicht gewußt, daß es etwas so Raffiniertes gab.
    Sie zog es an und kam aus der Kabine. Der Raum erstrahlte. »Ach, das gefällt mir aber!« rief Ida.
    Mela war zwar versucht, war aber inzwischen auf den Geschmack gekommen. Vielleicht gab es ja sogar noch bessere Höschen. Sie würde sich das allerbeste Höschen aussuchen. Schließlich hatte das Schicksal des Guten Magiers Humfrey einmal davon abgehangen, was sie trug, und so war sie es Xanth schuldig, große Sorgfalt auf ihre Auswahl zu verwenden.
    Das nächste Höschen war von königsblauem Purpursatin, das mit gewebten goldenen Borten verziert war, an dessen goldenen Fäden wiederum winzige Goldglöckchen hingen. So erzeugte sie mit

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