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Meerhexe

Meerhexe

Titel: Meerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irma Krauss
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gepfefferte Ladung, und die hört leider überhaupt nicht mehr auf.
    Frau Nacktarsch kommt ins Bild. Ich gucke mich unwillkürlich nach meiner Oma um, während es Torsten anscheinend kein bisschen peinlich ist. Er sprudelt auch gleich los über ein neues Spiel, das gerade in Vorbereitung sei - Regina heißt die rothaarige Heldin darin und über sie sollte man besser keine Pumuckl-Witze reißen, solange sie bewaffnet ist.
    »Warte mal, hier«, sagt er und greift zu einem Heft, um mir Regina zu zeigen.
    Ich ahnte es schon. Auch Regina ist außer mit Waffen noch mit Überkurven ausgestattet und mit superlangen Designerbeinen in schwarzen Strumpfhosen. Sie soll, laut Torsten, das einzige weibliche Mitglied einer Spezialeinheit werden. Mit ihr wird er Dinos jagen, die nach keinem Diätplan leben, sondern alles verspachteln, was ihnen vors Maul kommt.
    »Ähh...«, sage ich gedehnt.
    Was Torsten veranlasst, im Heft eine Seite zurückzublättern und mir Joanna Dark zu präsentieren, die schön, schnell und gefährlich sei und sich am liebsten mit Aliens anlege. Ich sehe Joanna Darks Brüste aus einem lose verschnürten Minitop quellen.
    »Ähh...«, wiederhole ich, »gibt es auch Spiele ohne diese... diese Frauen?«
    Torsten blickt mich kurz und erstaunt an und greift nach einer neuen CD-ROM. »Das hier zum Beispiel. Ein tolles Action-Adventure. Das hast du im Heft übrigens schon gesehen.«
    Richtig, habe ich. Wieder mal Dinos. Torsten erlegt sie mit schweren Kanonen - in der Rolle einer Frau.
    »Ach so«, sagt er, als er den Irrtum bemerkt. »Das ist Anne. Du willst was anderes?«
    Ich nicke entschieden. Denn Anne hat auf ihrem tollen Busen auch noch ein Herz-Tattoo, das bei Torstens Treffern mit der Kanone blinkt.
    Torsten blendet Anne seufzend aus. Ohne große Begeisterung legt er die nächste CD-ROM ein. Ein Adventure von einem schatzsuchenden Jungen. Es könnte mir gefallen, wenn ich nicht eigentlich wegen eines anderen Jungen hier wäre.
    Der hält die Maus in der Hand und lauert auf mein Zeichen zum Abbruch. Ein kleines Schulterzucken genügt ihm bereits.
    »Jetzt kriegst du Tomb Raider«, verkündet er und steigt dankbar aus dem Adventure aus.
    Von Tomb Raider habe ich schon gehört. Die Jungen in meiner Klasse reden dauernd davon. Nun werde ich also auch noch die digitale Traumfrau Lara Croft sehen.
    Na, wunderbar! Lara Croft ist natürlich großbusig und langbeinig und hat eine Taille, so dünn wie mein Hals. Kann ja nicht anders sein. Ich ärgere mich deshalb besonders über den Diamantring in ihrem Bauchnabel.
    »Ist sie nicht taff?«, ruft Torsten. »Und dabei so wahnsinnig akrobatisch, so schnell!« Seine Augen glühen. »In Hollywood drehen sie einen Kinofilm von ihr, hast du das gewusst?«
    Mein Schulterzucken löst diesmal bei Torsten keinen Abschaltmechanismus aus, er bemerkt es überhaupt nicht.
    Ich fange an, mich in seinem Zimmer umzusehen. An allen Wänden hängen Poster. Auf den meisten von ihnen entdecke ich allerdings Lara Croft mit wechselndem Outfit. Mal hat sie mehr, mal weniger Kleidung über ihrer Traumfigur, die sich irgendwelche blöden Spinner in ihrem blöden Software-Studio ausgedacht haben. Ich stöhne genervt und schließe die Augen. Als ich sie wieder öffne, fällt mein Blick zufällig auf Torstens Bettcouch. Da liegt noch ein Bild. Es ist kein Poster von Lara Croft. Neugierig gehe ich hin.
    Es ist Torsten, der sich in der Badehose auf einer Decke räkelt. Im Hintergrund wachsen Palmen. Er stützt sich auf einen Ellbogen und lacht mich an. Neben ihm streckt sich noch jemand aus. Ein Mädchen. Genau gesagt: Lara Croft. Vor Verblüffung quieke ich auf. »Wie hast du das gemacht?«, frage ich entgeistert.
    »Was? Das Bild?« Torsten lacht geschmeichelt. »Ganz einfach. Kein Problem für einen Computerspezialisten. Soll ich’s dir zeigen?« Selbstgefällig greift er nach der Maus.
    »Nein!«, entfährt es mir genervt. »Die Decke da, wo ist sie?« Ich zeige zum Bild.
    »Die Decke?« Torsten sieht sich irritiert um. Er winkt mit dem Kinn. Die Decke hängt über einem Stuhl.
    »Und die Palmen?«
    »Ach, jetzt weiß ich, was du meinst.« Torsten kichert. »Die Palmen sind reinmontiert, wie Lara auch.«
    Ich hole tief Luft. »Warst du schon mal mit deiner beschissenen Decke im Schwimmbad oder an einem beschissenen See?«
    »Hey, nein, wieso?«, fragt Torsten, mehr erstaunt als gekränkt.
    »Gehst du jetzt mit? Ins Schwimmbad, meine ich?« Das Interesse in Torstens Augen erlischt. »Nee«,

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