Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
Geschwindigkeit«, sagte Worf. Er zögerte und fuhr dann mit einem Widerstreben fort, das noch größer war als das Kadohatas. »Im Laufe der Jahre gab es ... zahlreiche Begebenheiten, während derer ich impulsiv gehandelt habe und mich Autoritäten verweigerte. Ich hatte das Glück, kommandierende Offiziere wie Captain Picard oder Commander Riker zu haben. Offiziere, die mir das Recht einräumten, mir innerhalb der Grenzen der Sternenflottendisziplin selbst treu zu bleiben – die meine Leidenschaften nicht unterdrückten, sondern mir dabei halfen, sie auf meine Arbeit zu richten.«
Kadohata blickte zu ihm auf. »Sie wollen damit also sagen ...
Sie
wollen sagen, wir sollten nachsichtig mit ihr sein?«
»Ich glaube, dass sie das Potenzial hat, ein guter Offizier zu werden – wenn sie die gleiche Geduld und Unterstützung erfährt, die mir zuteil wurde.«
Der zweite Offizier blickte beschämt auf ihren eigenen Zorn ... und beeindruckt zu Worf hinauf. »Sie haben sich seit den Tagen auf der guten alten
D
wirklich verändert. Sie sind weise geworden.«
»Ich denke«, erklärte er ihr, »genau das wollte ich Ihnen klar machen.«
Die Lösung des Mabrae-Problems kam letzten Endes aus der Abteilung Umwelttechnik, auf Anregung Miranda Kadohatas. Picard erwarb sich das Recht, den Raum der Mabrae zu durchqueren, indem er ihnen zu Technologien verhalf, die ihre Möglichkeiten verbesserten, die arboretumartigen Innenräume ihrer Schiffe auf längeren Reisen mit größeren Besatzungen zu bewahren. Zusätzlich gelang es ihm, in Besitz von Navigationsdaten der Mabrae zu kommen, die die Reise der
Enterprise
nach NGC 6281 um einige Tage verkürzen würden. Die vage definierte Grenze des Orion-Arms lag nicht weit hinter dem Mabrae-Territorium, sodass sich vergleichsweise leeres All vor ihnen erstreckte. Natürlich war der Raum zwischen den Armen keineswegs frei von Sternen, aber es fehlte ihm an der Fülle von Nebeln und Staubwolken, aus denen die galaktischen Spiralarme bestanden. Dennoch halfen die Daten der Mabrae Elfiki und der wissenschaftlichen Abteilung dabei, die Schwerkraft- und Subraumfelder dieses Zwischenraums präziser zu kartieren und auf diese Weise ihren Kurs so zu korrigieren, dass es nur zu minimalen Verzögerungen kam.
Ungefähr einmal pro Woche ließ sich das Schiff aus dem Warp fallen, um ein Subraumrelais auszusetzen, das die Kommunikation mit der Sternenflotte verkürzte. Jedes Mal versammelte sich die Besatzung in den bugwärtigen Beobachtungslounges, um das sich vor ihnen ausbreitende Panorama zu genießen. Vor dem Hintergrund des galaktischen Zentrums lag der Sagittarius-Carina-Arm, einer der größten Arme der Milchstraße und die Heimat etlicher auffälliger Nebel und Sternwiegen. Viele der Wolken und Bänder interstellaren Staubes, die das ‚Band‘ der Milchstraße, wie man es von der Erde aus zu sehen vermochte, ausmachten, waren nun größer und deutlicher zu erkennen. Das Gleiche galt für die berühmten Nebel des großen Arms. Fünfzehn Grad nach Backbord lag die Sagittarius-Dreiergruppe, die aus dem Lagunen- und dem Trifid-Nebel sowie NGC 6559, von den Bolianem der Simal-Nebel genannt, gebildet wurde. Die Dreiergruppe bildete annähernd das Ende eines der größten Sternentstehungsgebiete der Galaxis, eines fünftausend Lichtjahre breiten Streifens, der auch den Omega- und den Adler-Nebel umfasste und der immer kürzer erschien, je näher die
Enterprise
dem Carina-Arm kam. Der Abstand zwischen den beiden Ballungen heller Nebel betrug mittlerweile nur noch fünf oder sechs Grad, sodass sie die zweitauffälligste Ansammlung von Stellarobjekten vor ihnen darstellten. Die auffälligste war der Sternhaufen, zu dem sie sich auf dem Weg befanden und dem sie nun nahe genug waren, um ihn als Gesprenkel heller, blauer Sterne mit einem Durchmesser von drei Grad wahrzunehmen sowie einem zentralen Klumpen, der aus diesem Blickwinkel in etwa wie eine vulkanische Lyra geformt war und mehr als ein Drittel der um die hundert Sterne des Sternhaufens enthielt.
Die erste Gelegenheit, das Triplet zu bestaunen, hatte Geordi La Forge verpasst, denn er war damit beschäftigt gewesen, das Ausschleusen der Boje zu überwachen. Beim zweiten Mal jedoch entschied er sich, das Ganze den fähigen Händen Lieutenant Tauriks zu überlassen und einen Blick auf die Wunder vor ihnen zu werfen. Seine bionischen Augen bescherten ihm eine Sicht auf diese Raumregion, die ihm kein Sichtschirm an Bord hätte bieten können. In
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