Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
weiß nicht, warum wir sie nicht schon früher bemerkt haben.«
Picard lauschte den Stimmen. Die Antwort kam nicht in Worten zu ihm, sondern in Form einer Intuition, etwas, das er einfach
wusste
, ohne dass es ihm gesagt worden war. »Sie haben eine Art Tamschirm assimiliert. Schwer auf Langstreckensensoren zu erkennen.«
Worf verzog das Gesicht. »Und wenn sie ihn jetzt gesenkt haben, heißt das, sie brauchen die Energie des Schiffes für etwas anderes.«
»Um die Clusterentität anzugreifen«, sagte Picard. Es wäre der naheliegendste Schluss gewesen, auch ohne seine Fähigkeit, die Gedanken der Borg zu belauschen. »Steuermann, setzten Sie Kurs auf System 66. Bestmögliche Geschwindigkeit.«
Joanna Faur drehte sich zum ihm um. »Aber die Störungen...«
»Tun Sie, was Sie können, Lieutenant. Nur für den Fall, dass wir keine anderen Möglichkeiten finden.« Er berührte seinen Kommunikator. »Lieutenant Chen, melden Sie sich auf der Brücke.«
»Captain, ich wollte Sie gerade kontaktieren! Ich glaube, die
Frankenstein
ist zurück – das Wesen hat mir davon erzählt.«
Picard schenkte Worf einen ironischen Blick. »Wir haben dafür eine Bestätigung aus mehreren Quellen, Lieutenant. Ich brauche Sie, um die Clusterentität davon zu überzeugen, uns zu ihrem Aufenthaltsort zu bringen.«
»Ich werde es versuchen, Sir. Bin auf dem Weg.«
Das Brummen der Maschinen verstärkte sich unter seinen Füßen, als das Schiff auf Warp ging. Auf dem Hauptschirm konnte er sehen, dass ihnen die
Liberator
folgte.
»Sir, ich empfange Hinweise auf Waffenfeuer, das auf einen der Kohlenstoffplaneten gerichtet ist«, meldete Choudhury. »Die Spektralsignatur deutet auf modifizierte Sternenflottenphaser mit maximaler Energie hin. Ich empfange auch Spektralanzeigen von ungeheuren Mengen an verdampftem Kohlenstoff und Wasser. Ich denke, die Borg versuchen, sich bis zur Diamantschicht durchzubohren.«
»Sie wissen, dass sie die Konstrukte nicht assimilieren können, aber sie haben herausgefunden, dass die Diamantschichten die Kontrollintelligenz enthalten«, sagte Picard, unsicher, wie viel von dem nun seine eigene Herleitung war und wie viel direkte Eingebung. »Sie versuchen, die Entität selbst zu assimilieren.«
Worf versteifte sich an seiner Seite. Es frustrierte ihn zweifellos, dass sie ohne die Mithilfe des Wesens unfähig waren, in Aktion zu treten. Picard konnte das nachvollziehen. Endlich öffneten sich die Turbolifttüren und gaben den Blick auf T’Ryssa Chen frei – doch statt aus dem Lift zu steigen, stand sie einfach nur mit geschlossenen Augen da. »Lieutenant!«, rief Worf.
Chen zuckte zusammen, blickte sich um und betrat die Brücke. »Verzeihung. Ich war dabei zu kommunizieren.«
Rasch brachte Picard sie auf den neusten Stand. »Wird uns die Entität zur
Frankenstein
bringen?«
»Äh... daran arbeite ich gerade noch, Sir.«
»Versteht sie, dass sie angegriffen wird?«, fragte Worf.
»Ich bin mir nicht sicher, Sir. Ihre Planeten werden ständig von irgendwelchen Asteroiden bombardiert. Es handelt sich schließlich um junge Systeme mit einer Menge Schutt. Aber all das stellte niemals eine Gefahr für die Diamantschichten dar.«
»Dann versuchen Sie nicht, das Wesen davon zu überzeugen«, sagte Picard. »Machen Sie ihm nur klar, dass wir unbedingt dorthin müssen.« Er wollte es dazu bringen, nicht zuzulassen, dass die Borg Zugriff auf sein Wissen und seine Slipstream-Fähigkeit erhielten. Aber das zu übermitteln, war einfach zu kompliziert.
Chen nahm ihren Platz ein, schloss die Augen und verlangsamte ihren Atem. Worf bewegte sich unruhig, als ihre Meditation andauerte, aber er sagte nichts, denn auch ihm war bewusst, dass es nicht helfen würde, sie abzulenken. Picard kam in den Sinn, wie viel reifer sein Erster Offizier doch geworden war.
Schließlich tauchte ein Wirbel vor ihnen auf, und die prismatischen Stemenstreifen des Warp verwandelten sich in den blau leuchtenden Tunneleffekt des Slipstream. Doch Choudhury meldete: »Die
liberator
hat den Wirbel nicht gemeinsam mit uns betreten!«
»Rufen Sie sie.«
Das Signal war aufgrund des Slipstreams voller Interferenzen. »Enterprise,
warum sind Sie ohne uns in den Wirbel eingetaucht?«
»Das war nicht unsere Absicht, Hugh. Wir scheinen der Gnade der Clusterentität ausgeliefert zu sein. Diesen Kampf werden wir wohl ohne Sie austragen müssen.«
»Immerhin sind Sie im Besitz der Schildverbesserungen, die wir Ihnen gegeben haben«
, sagte Hugh nach
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