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auf keinen Fall zu kurzfristig … Ich veranlasse die üblichen Vorsichtsmaßnahmen … Sehr schön, Sir … Auf Wiederhören. Und besten Dank.«
Die alte Frau legte den Hörer auf. Sie wirkte merkwürdig zahm. Die vornehme Art, die sie während des Telefongesprächs an den Tag gelegt hatte, hinterließ bei Mona eine gewisse Verblüffung.
»Charlene«, sagte Mother Mucca.
»Ja?«
»Wimmel die andern Freier für heute ab.«
»Hmh?«
»Du hast doch gehört. Wimmel sie ab. Ruf an oder leg sie auf ’nen andern Termin oder so, aber wimmel sie alle ab.«
»War das …?«
Mother Mucca nickte. »Er kommt mit dem Flieger aus Sacramento.«
Charlene pfiff leise. »Welches Mädchen hat er reservieren lassen?«
»Gar keins.«
»Hmh?«
»Er will ’ne Neue.«
Gelüste
Die Pacific Princess war wieder auf Fahrt und dampfte, umflossen vom Licht des Vollmonds, südwärts in Richtung Manzanillo. Kurz nach acht entstieg Mary Ann dem Bade und salbte ihren Körper mit Schildkrötenlotion. In weniger als einer Stunde würde sie ihr erstes richtiges Rendezvous mit Burke haben.
»Bin ich denn schon ein bißchen braun, Mouse?«
»Was? Ach so, ja … Hübsch.«
»Was liest du denn da?«
»Ach, du grüne Neune!«
»Muß ja was Gutes sein.«
Er pfiff ungläubig durch die Zähne und vertiefte sich weiter in sein Buch. Mary Ann wurde ungeduldig. »Mouse … Zeig es mir!«
Michael hielt das Taschenbuch hoch. Es hatte den Titel Cruise Ships – The Inside Story. »Ich hab das blöde Ding unten im Geschenkeladen gekauft. Sie haben es mir auch regelrecht aufgedrängt!«
Er las vor: »›Unter den Passagieren von Kreuzfahrtschiffen gibt es zwei Gruppen von aufdringlichen Frauen. Zum einen solche, die auf Rangabzeichen stehen, und zum anderen solche, die lediglich einen Hang zur Abwechslung haben.‹«
»Das ist das Sexistischste, was ich je …«
»›Die Frauen aus der ersten Gruppe suchen sich bevorzugt Offiziere aus. Die aus der zweiten Gruppe sind am glücklichsten, wenn sie in den Mannschaftsquartieren verschwinden und den Rest der Reise in den Armen der verschiedensten Männer zubringen können.‹«
»Na ja, gegen ein bißchen Abwechslung …«
»Warte. Jetzt kommt das Tollste: (Manchmal nehmen wohlhabende, aber einsame homosexuelle Männer …‹«
»Das hast du erfunden!«
»Hörst du mir jetzt vielleicht zu? (Manchmal nehmen wohlhabende, aber einsame homosexuelle Männer an einer Kreuzfahrt teil und versuchen, sich die Gunst von Mannschaftsmitgliedern zu erkaufen. Das ist nur allzu leicht.)«
»Die Stelle will ich sehen!«
Er hielt das Buch so, daß sie hineinschauen konnte, und las weiter vor: »›Ein großzügiges Trinkgeld macht einem willigen Mannschaftsmitglied das Verlangen deutlich. Kurze Zeit später klingelt das Kabinentelefon, und der Handel wird abgeschlossen.‹«
»Die Suche überlasse ich ganz allein dir.«
»Werd nicht gleich hochnäsig, nur weil du deinen Traumprinzen schon gefunden hast.«
Wie ein altes Ehepaar dachten sie beide dasselbe und sprachen es gemeinsam aus: »Nein, was sind die jungen Leute doch hochnäsig heutzutage!«
Mary Ann probierte drei Blusen an, konnte sich aber nicht entscheiden, welche am besten zu ihrer beigen Hose paßte.
»Bleib lieber bei der blauen«, sagte Michael. »Mit der orangen siehst du aus wie Ann-Margret.«
»Vielleicht will ich ja aussehen wie Ann-Margret.«
Michael rang sich einen Seufzer ab. »Na gut. Wenn du allen Ernstes meinst, daß dieser nette Junge aus Nantucket auf den Typ Mädchen mit der Peitsche abfährt, dann zieh …«
Mary Ann riß sich die Bluse vom Leib und sah ihn tadelnd an. »Du bist schlimmer als Debbie Nelson!«
»Danke. Aber, wer ist Debbie Nelson?«
»Meine Zimmerkollegin aus dem ersten Jahr im College.«
»Das Blau ist doch sehr kleidsam.«
»Scheiß auf kleidsam.«
Michael gab sich schockiert. »Nimm so ein Wort nie wieder in den Mund, kleines Fräulein!« Er knöpfte ihr die blaue Bluse zu. »Na, was meinst du jetzt? Sieht das nicht besser aus?«
»Du Verräter. Dich hat wohl meine Mutter bestochen, was?«
»Deine Mutter verfügt wohl kaum über die anatomischen Voraussetzungen, um mich bestechen zu können. «
»Sag, findest du nicht, daß die cremefarbene Bluse vielleicht doch …«
Michael kümmerte sich nicht darum. »Los, blas«, forderte er sie auf.
»Wie bitte?«
»Blas mir ins Gesicht. Du hast heute abend zwei Scheiben Knoblauchbrot gegessen.«
»Mouse! Ich weiß sehr wohl, was …«
»Es sind schon
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