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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ja noch so schön.«
    Kathleen schüttelte entschieden den Kopf.
    »Na, dann setzen wir uns eben auf die Terrasse«, sagte Delia.
    »Genau, Mom, setz dich nach draußen«, pflichtete Mariah bei. »Alvirah und Willy kommen auch noch, und ich muss mich für sie noch zurechtmachen.«
    »Alvirah und Willy?«, kam es lächelnd von Kathleen. »Dann will ich draußen auf sie warten.«
    Mariah machte sich daran, das Wohnzimmer aufzuräumen, in dem immer noch die Schubladen des Sekretärs offen standen und die Vase und der Kerzenständer auf dem Beistelltisch zur Seite geschoben waren. Auch die Stühle im Esszimmer waren hochgestellt, und als Nächstes ging sie ins Arbeitszimmer ihres Vaters. Der große alte Schreibtisch, sein ganzer Stolz, war mit dem Inhalt der Schubladen übersät. Das haben sie wohl nicht gebrauchen können und liegen lassen, dachte sie wütend. Ihr war, als wäre der Raum damit endgültig ihres Vaters beraubt worden. In der hellen Nachmittagssonne kamen die abgetretenen Stellen auf dem Teppich noch stärker zum Vorschein. Die sonst so penibel geordneten Bücher waren nur nachlässig in die Regale geschichtet. Die Fotos von ihrer Mutter, ihrem Vater und von ihnen beiden mit Mariah lagen mit der Bildseite nach unten im Regal, als wäre ihr Anblick den stöbernden Polizisten unangenehm gewesen.
    Sie räumte im Arbeitszimmer auf und ging anschließend nach oben, wo ebenfalls sämtliche Zimmer durchsucht worden waren. Es wurde siebzehn Uhr, bis das Haus wieder einigermaßen in Ordnung war. Vom Fenster in ihrem Zimmer sah sie, dass der Buick der Meehans gerade in die Einfahrt fuhr.
    Noch bevor die beiden die Eingangsstufen erreicht hatten, war sie schon unten an der Tür. »Ich bin so froh, Sie beide zu sehen«, rief sie aus, während Alvirah sie in ihre tröstenden Arme nahm.
    »Es tut mir ja so leid, ausgerechnet in dieser Woche haben wir nicht hier sein können, Mariah«, sagte Alvirah. »Es war schrecklich für mich, dass wir mitten auf dem Meer waren und nicht bei Ihnen.«
    »Aber jetzt sind Sie ja hier, und das allein zählt«, erwiderte Mariah, während sie ins Haus gingen. »Mutter und Delia sind auf der Terrasse. Vor einer Minute haben sie sich noch unterhalten, Mutter muss also wach sein. Vorhin ist sie nämlich auf der Couch eingenickt. Was ganz gut ist, sie hat ja nur wenig geschlafen, seitdem Dad …« Mariah hielt inne; die Worte, »seitdem Dad ermordet wurde«, wollten ihr nicht über die Lippen.
    Willy eilte ihr zu Hilfe. »Keiner bekommt viel Schlaf, wenn es einen Todesfall in der Familie gibt«, sagte er beruhigend. Und damit eilte er auch schon ins Wohnzimmer und zur Glasschiebetür, durch die man auf die Terrasse gelangte. »Hallo, Kathleen, hallo, Delia. Die Damen genießen die Sonne?«
    Kathleens erfreutes Lachen überzeugte Mariah, dass Willy ihre Mutter zumindest für ein paar Minuten ablenken würde. »Alvirah, bevor wir nach draußen gehen, muss ich Ihnen etwas sagen. Die Polizei war heute mit einem Durchsuchungsbeschluss hier. Wahrscheinlich ist jedes Fitzelchen Papier im Haus genau untersucht worden. Sie haben die Pergamente mitgenommen, an denen mein Vater gearbeitet hat. Ich habe die Beamten darauf hingewiesen, dass sich darunter womöglich ein wertvolles Stück befindet, ein Brief, den Jesus an Josef von Arimathäa geschrieben hat. Mein Vater hat ihn mit den anderen in einer Kirche gefunden und ihn als echt angesehen.«
    Alvirah riss überrascht die Augen auf. »Mariah, das ist nicht Ihr Ernst?«
    »Doch. Pater Aiden hat mir bei der Beerdigung davon erzählt. Dad hat ihn am Mittwoch vor seinem Tod aufgesucht.«
    »Weiß Lillian Stewart von diesem Pergament?«, fragte Alvirah.
    »Keine Ahnung. Aber ich gehe davon aus, dass er ihr davon erzählt hat. Möglicherweise ist sie sogar im Besitz des Briefes.«
    Alvirah strich mit der Hand über die Brosche und das versteckte Mikrofon. Ich darf kein Wort verpassen oder missverstehen, dachte sie. Schon jetzt schwirrte ihr der Kopf.
    Jonathan hatte Pater Aiden am Mittwochnachmittag besucht. Angenommen, Jonathan hatte ihm erzählt, dass er die Beziehung zu Lillian beenden wollte. Lillian hatte sich mit Jonathan am Mittwochabend getroffen. War er danach direkt nach Hause gefahren, und falls ja, was hatte er ihr dann gesagt? Laut Lily hatten sie sich in den darauffolgenden fünf Tagen weder gesehen noch gesprochen.
    Lügt sie?, fragte sich Alvirah. Wie ich Willy schon gesagt habe, irgendjemand sollte mal in Erfahrung bringen, ob Jonathan und

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