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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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gegangen!«, platzte Julia heraus.
    »Ich kenne meine Schwester«, sagte Luc betrübt. »Sie wird gewisse Dinge zu erledigen haben, besonders, wenn sie glaubt, Vaters Testament verloren zu haben. Oh Eleonore! Du solltest einfach hier sein!«
    »Was können wir tun, um Ihnen helfen?«, fragte Quinn mit ernsthaft betroffenem Gesicht.
    Am besten, indem wir endlich abhauen und diese armen Menschen mit ihrer Trauer in Ruhe lassen, dachte Julia, sagte jedoch nichts.
    Luc erlangte seine Fassung sogleich wieder. »Nichts, wirklich. Es tut mir sehr leid, aber wäre es in Ordnung,
wenn Sie beide hierblieben, bis meine Schwester im Château eintrifft? Eleonore wird wohl erst mal ein bisschen Dampf ablassen müssen, sagen wir mal so, dann wird sie schon kommen. Vermutlich wird es aber bis morgen dauern. Vielleicht irre ich mich auch, und sie kommt schon heute Nacht. Dürfte ich Sie bitten, die Nacht hier zu verbringen, falls sie nicht mehr kommt?«
    »Na ja …« Julia fühlte sich plötzlich merkwürdig befangen, wie in einer Falle sitzend.
    »Natürlich bleiben wir, wenn es Ihnen keine allzu große Last ist«, antwortete Quinn.
    Julia sah die beiden Männer an. Sie waren wirklich eine andere Spezies. Die Art und Weise, wie sie soeben die Angelegenheit geregelt hatten, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wie es den einzelnen Beteiligten wirklich ging, das war schon erstaunlich. Somit war alles beschlossen. Und sofern Eleonore nicht am selben Abend noch auftauchen würde – wonach es im Augenblick nicht aussah -, würden sie wohl die Nacht im Château verbringen.
    »Ich werde gleich dafür sorgen, dass Sie das Nötigste für eine Übernachtung bekommen.«
    Julia und ihr Onkel sahen einander schuldbewusst an. Wer von ihnen würde nun die Sache mit den Koffern hinter dem Rosenbusch erklären?
    »Eigentlich brauchen wir gar nichts …« Es war wieder einmal Onkel Quinn, der die Initiative ergriff.

Kapitel 5
    J ulia hätte sich am liebsten gezwickt, um sich zu versichern, dass sie nicht träumte. Sie fühlte sich wie ein Teenager, der bei einem Konzert seines Lieblingspopstars mit hinter die Bühne durfte. Sie errötete, als ihr ihre früheren Mädchenfantasien über Luc Desch wieder einfielen. Im gleichen Moment bemitleidete sie den Mann beinahe. Es fühlte sich einfach nicht richtig an, dass ihr eigenes Leben so voll von Wärme und Glück war, während ein so aufrichtiger Mann soviel Kummer hatte.
    Im Lauf des Abends wurde die Stimmung allmählich entspannter. Julia gestattete sich gar den Gedanken – wenn auch nur ganz kurz -, dass ihre Anwesenheit Luc womöglich helfen könnte, sich ein wenig von seiner Trauer abzulenken. Er war ein ausgesprochen charmanter Gastgeber. Zunächst führte er sie hinauf in den zweiten Stock, zu einem sehr hübschen, eleganten Schlafzimmer. Luc entschuldigte sich sogleich, dass die größeren Zimmer noch nicht zurechtgemacht seien, da man erst am Freitagabend vor der Beerdigung mit den ersten Besuchern gerechnet habe. Julia und Quinn versicherten, dass das Zimmer absolut wundervoll sei und völlig ausreichend. Zurück im Salon nahmen sie ihre Plätze am Kamin wieder ein und Luc bot seinen Gästen weitere Getränke an.

    Die ganze Zeit über war sich Julia der Traurigkeit in den blaugrauen Augen ihres Gastgebers schmerzlich bewusst. Er hatte die Aura eines Mannes, der die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern trug, doch mit aller Macht versuchte, so unbefangen wie möglich dabei zu wirken. Sie vermutete, dass er seine Trauer nicht nur verbarg, um seinen unerwarteten Besuch nicht zu belasten, sondern dass er so auch sich selbst zu überzeugen versuchte, der schweren Aufgabe gewachsen zu sein, ab sofort Oberhaupt der Deschanel-Familie zu werden.
    Luc erkundigte sich nach der schottischen Herkunft seiner Gäste.
    »Schottland?«, fragte Quinn und hob die Augenbrauen. »Also ich persönlich versuche tunlichst, diesen Ort zu meiden, wann immer ich kann.«
    »Onkel Quinn!« Julia schlug ihm mahnend leicht auf den Unterarm.
    »Aber es stimmt, Schätzchen. Wären da nicht deine Mutter und ihr drei, ich hätte sicher nie wieder einen Fuß auf die Insel gesetzt.« Er wandte sich Luc zu. »Ich lebe seit vierzig Jahren in Paris. Es ist einfacher für meinen Beruf. Ich bin Dekorateur und vor vierzig Jahren in Dumfries … Kennen Sie Dumfries?«
    Luc schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Denken Sie sich nichts, das überrascht mich nicht im Geringsten. Dumfries ist meine Heimatstadt. Wirklich am

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