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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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Schönheitschirurgen aufschreibe!«
    »Jedenfalls haben wir beschlossen, alle zusammen nach Monte Carlo zu fahren, ehe wir abtreten.«
    »Oh, sagen Sie doch so was nicht!«, rief Julia aus.
    »Warum nicht?«, erwiderte Hettie. »Keine Sorge, Kindchen, wenn Sie erst mal in unserem Alter sind, werden Sie die Dinge auch ganz anders sehen.«
    »Genau!«, stimmte Gloria zu. »Der Tod macht uns keine Angst.«
    »Ach, ehrlich? Mir macht er unglaubliche Angst«, sagte Marion. »Aber da es nun mal kein Entkommen gibt, kann ich mich auch mit ihm anfreunden und jeden Moment genießen, der mir noch bleibt.«
    Julia war bei diesen Worten das Blut in die Wangen geschossen. Luc saß regungslos neben ihr. Es war wohl alles andere als einfach für ihn, diese Gespräche mit anzuhören. Sie wollte ihm zureden, ihn wissen lassen, dass sie Anteil nahm an seiner Trauer, doch sie wagte es nicht.
    »Aufgepasst, Leute!« Hettie hatte sich in ihrem Sitz umgedreht und zeigte jetzt auf eine der Damen auf der Rückbank. »Elizabeth ist eingenickt! Lizbeth! Lizbeth, komm
zurück! Siehst du ein Licht da drin? Geh nicht drauf zu, hörst du? Geh nicht drauf zu! Komm zurück zu uns!«
    Julia schaute sich um und sah, wie die schlummernde Elizabeth langsam die Augen öffnete und grinste.
    »War nur ein Versuch«, murmelte sie. »War wohl nichts.«
    »Ah, du wirst zumindest noch so lange überleben, bis du dein Vermögen beim Pokern verloren hast«, scherzte Hettie.
    Julia musste Luc einfach zeigen, dass sie sich sorgte. Diese Fahrt musste ein Alptraum für ihn sein. Er hatte Schmerzen, trauerte um seinen Vater und war gefangen in einem Bus zusammen mit zehn schnatternden alten amerikanischen Damen und einer elften jungen schottischen, die in den Privatangelegenheiten seiner Schwester herumgeschnüffelt hatte.
    Vorsichtig berührte sie ihn am Arm. »Alles in Ordnung?«
    Er nickte. »Mir geht es gut.«
    Sie zog die Hand wieder zurück.
    »Aber danke der Nachfrage«, fügte er leise hinzu.
    »Ihr jungen Leute seht den Tod nicht so wie wir«, sagte Marion. »Ihr seid noch viel zu weit davon entfernt.«
    »Genau«, stimmte ihr Hettie zu, »es sterben immer nur die anderen, habe ich Recht? Aber wenn man erst mal siebzig wird, fallen sie um einen herum um wie die Fliegen von den Wänden, und man muss einfach damit umgehen lernen. Stimmt’s, Mädels?«
    »Absolut!«, bekräftigte Marion. »Genießt euer junges, sorgenfreies Leben, solange der Sensenmann noch anderweitig beschäftigt ist.«

    Julia konnte es nicht länger aushalten. »Nun hören Sie mal zu«, setzte sie an. »Auch einige von uns …«
    Doch Luc legte ihr die Hand aufs Knie, um sie in ihrer Rede aufzuhalten. »Tu es nicht«, flüsterte er. »Bitte.«
    »Siebzig, sagen Sie?«, sagte er dann laut und sah sich im Bus um. »Was können Sie schon darüber wissen, wie es ist, siebzig zu sein?«
    »Ach, Sie Charmeur!« Gloria strahlte ihn an. »Ich wusste doch gleich, dass Sie so ein gewisses Etwas in den Augen haben.«
    »Was meinen Sie?« Luc zuckte mit den Schultern und hob abwiegelnd die Hände. »Ich sage nur, was ich sehe, das ist alles.«
    »Na ja, immerhin bin ich schon dreiundachtzig«, sagte Gloria stolz.
    Luc setzte einen übertrieben erstaunten Gesichtsausdruck auf. »Nein, seien Sie ehrlich, Sie – wie sagt man gleich – nehmen mich auf den Arm?«
    Er machte das wirklich gut, wirkte kein bisschen überheblich, was wohl das Geheimnis seines Charmes war.
    »Hey, wollt ihr zwei uns nicht Gesellschaft leisten, wenn wir die Casinos von Monte Carlo unsicher machen?«, rief Marion.
    »Großartige Idee!«, stimmte Gloria mit ein. »Wir zeigen euch den American Way des Glücksspiels! Und Sie, junger Mann, können mir einen Martini spendieren.«
    »Nur einen, Gloria?«, erklang eine Stimme von der Rückbank. »Bist du auf Entzug?«
    »Das wäre wirklich wunderbar, meine Damen«, antwortete Luc schmeichlerisch. »Aber ich fürchte, das wird nicht
gehen. Wir haben wirklich sehr viel in der Stadt zu erledigen. Aber vielen Dank für die Einladung.«
    Oh Gott, sein Akzent war wirklich ganz entzückend, stellte Julia fest, ehe sie sich mit feuerroten Wangen zum Fenster drehte.
    »Wie schade«, sagte Marion und seufzte. »Denn heute scheint unser Glückstag zu sein, nicht wahr, Mädels?«
    Laute Zustimmung machte sich im Bus breit.
    »Das könnte der größte Fehler eures Lebens sein, Kinder.«
    »Ich habe vor, genug zu gewinnen, um sämtliche Reisekosten zu decken«, verkündete Gloria. »Und mit dem

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