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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Zimmer kommt und mich wieder schlägt.«
    »Er kommt hier nicht rein. Das verspreche ich.«
    Sie schaltete das Licht aus, schloss die Tür und blieb davor stehen. Als sie sicher war, dass er sich beruhigt hatte, ging sie nach unten, um Ross zu suchen.
    Er saß in seinem Arbeitszimmer vor seinem Computer, die Anzugjacke über der Stuhllehne, die Zigarre brennend im Aschenbecher. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.
    Sie betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich, und während sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihm aufpflanzte, brach eine vulkanische Wut aus ihr heraus. »Du Dreckskerl! Wie konntest du es wagen?«
    Keine Antwort.
    Sie hob die Stimme und schrie:
»Du hast mein Kind geschlagen, du tyrannischer Dreckskerl!«
    Immer noch keine Antwort.
    »Ich gebe dir zehn Sekunden, mir zu sagen, warum du ihn geschlagen hast, oder ich rufe die Polizei. Und ich werde mich von dir scheiden lassen.«
    Ohne zu antworten oder den Kopf vom Bildschirm zu wenden, tippte er auf der Tastatur. Eine Sekunde später hörte sie ihre Stimme, kristallklar.
    »Hallo, Oliver? Hier ist Faith Ransome.«
    Und dann, ebenso deutlich, hörte sie die Stimme von Oliver Cabot.
    »Faith! Das ist ja eine Überraschung, schön, dass Sie anrufen! Wie geht’s Ihnen?«
    Ross drehte sich zu ihr um, während sie sich wieder selbst hörte.
    »Gut, danke. Wie geht’s Ihnen?«
    »Sehr gut. Noch besser, weil Sie angerufen haben!«
    »Ich – ich habe mich gefragt – gilt Ihr Angebot noch, mich in Ihrer Klinik herumzuführen?«
    »Und was ist mit Lunch? Ich habe doch gesagt, dass es davon abhängt, ob ich Sie zum Mittagessen einladen darf.«
    Sie versuchte irgendwohin zu sehen, nur nicht zu Ross, als sie sich herzlich lachen und sagen hörte: »Lunch wäre toll!«

[home]
    30
    E s war die Stille, die sie fertig machte. Die Augenblicke, nachdem Ross, die Augen schwer und rot vom Weinen, mit verzweifelter Miene und ungeheuer verletzt, das Band abgeschaltet und sich mit den Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt hatte.
    Eine frühere Version ihrer selbst, die Faith Ransome von vor einem Jahr, hätte anders reagiert. Vermutlich hätte sie ihm, ohne große Überzeugung, eine ausführliche Erklärung geliefert. Doch in diesem Moment hatte sie keine Angst. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie wäre mit bloßen Händen auf ihn losgegangen.
    »Du zeichnest meine Telefonate auf Band auf?«
    »Aus gutem Grund.«
    »Was zum Teufel gibt dir das Recht zu glauben, dass du das darfst? Hast du deshalb Alec geschlagen, du Feigling? Hast du unser Kind geprügelt, weil das leichter war, als mich zu schlagen?«
    Er stand ruckartig auf und rollte mit dem Stuhl quer durch das Zimmer. »Ich habe kein Problem damit, dich zu schlagen, Schlampe.«
    »Warum hast du Alec geprügelt?
Wie konntest du es wagen, ihn zu prügeln?
«
    »Verdammt noch mal – du machst deine Arbeit als Mutter nicht.«
    »Hör auf, mich zu beschimpfen.«
    »Du lässt zu, dass er sein Scheißspielzeug überall im Haus rumliegen lässt, während du weggehst, um deine Scheißliebhaber zu ficken.« Er trat einen bedrohlichen Schritt auf sie zu. »Jemand muss dem Jungen Disziplin beibringen, Faith, und wenn du keine Zeit dafür hast, weil du zu beschäftigt bist, deinen Männerbekanntschaften nachzugehen, gut.« Er tippte sich mit der Fingerspitze auf die Brust. »Ich jedenfalls werde es tun, und zwar auf meine Art, in der Sprache, die er verdient. Du bist zu weich zu ihm, er braucht eine harte Hand.«
    »Eine harte Hand? Nach allem, was du mir über deinen Vater erzählt hast?«
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er die Fäuste ballte. Bestimmt würde er sie gleich schlagen.
    »Macht es Spaß, mit diesem
Doktor Cabot
zu vögeln, Faith? Hat er einen dicken Schwanz? Erzähl mir was von seinem Schwanz. 20 Zentimeter? 25 Zentimeter? Beschnitten oder unbeschnitten? Wie soll er dir’s besorgen?« Sein Gesicht verzerrte sich vor Hohn. »Wo soll er ihn dir reinstecken, Faith?«
    Sie hob die Stimme, blieb aber ruhig. »Um Himmels willen, Ross, ich habe ihn aufgesucht, weil er
Arzt
ist. Falls du es vergessen haben solltest – es geht mir seit zwei Wochen irrsinnig schlecht. Ich habe deinen Freund, Jules Ritterman, konsultiert, diesen ach so fürsorglichen Onkel Doktor. Als ich vor einer Woche zu ihm gegangen bin, hat er mich bevormundet wie immer, und seitdem hat er überhaupt keinen Finger mehr gerührt. Ich habe Dr. Cabot aufgesucht, weil ich
verzweifelt
war.«
    »Wieso verzweifelt?

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