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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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gelungen, als er mit einer Sporttasche auf seiner Maschine an ihr vorbeifuhr. Sie sah ihm den ganzen Weg zum Badehaus hinterher und dachte ernsthaft darüber nach, ob sie hinterhergehen sollte. Schließlich würde sie ganz sicher kein Interview bekommen, wenn Joseph Kowalski an einem Zeckenbiss starb.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass alle anderen sie dabei beobachteten, wie sie Joe hinterherblickte. Und sie begriff, dass Joe nicht zum Badehaus fuhr, weil die Dusche in der Hütte zu klein war – sondern weil es keine gab. Und auch keine Toilette. Was sollte sie machen, wenn sie mitten in der Nacht mal musste?
    Blitz.
„Sag Cheese!“
    Keri beobachtete, wie Terry dem neunjährigen Brian einen Dollar zusteckte, und schüttelte den Kopf. Wetten, dass er ihr geschmolzene Marshmallows in die Haare schmierte, wenn sie nicht aufpasste?
    Es war Zeit für geröstete Marshmallows, und sie sah zu, wie Leo und sämtliche Frauen ihre Stühle weit vom Lagerfeuer entfernt aufstellten. Anscheinend hatten die drei Kowalski-Brüder Lisa versprochen, dass sie heute auf die Kinder aufpassen würden. Obwohl Keri Brüste hatte, war sie davon ausgenommen, denn Joe hatte sie für sich eingespannt.
    Aber sie war vorbereitet. Vor Jahren hatte sie eine Story über ein Sommercamp für Kinder benachteiligter Familien geschrieben. Seitdem wusste sie, wie man das perfekte Marshmallow-Keks-Sandwich herstellte.
    Am allerwichtigsten waren perfektes Timing und sorgfältige Vorbereitung. Zuerst legte man einen Butterkeks auf den Campingtisch, darauf kam ein etwas kleineres Stück Schokolade. Daneben wurde ein zweiter Keks platziert. Zuerst wurde dann der Marshmallow goldbraun geröstet. Danach legte man den Marshmallow auf die Schokolade und achtete darauf, dass sich die Kante des Schaumballs auf gleicher Höhe mit einer Kante des Kekses befand. Schließlich wurde der zweite Keks draufgesetzt, man drückte ihn vorsichtig herunter und zog gleichzeitig seinen Stock aus dem Marshmallow heraus. Dadurch wurde der weiche Schaum gleichmäßig über die Schokolade verteilt. Zum Schluss musste man noch bis zehn zählen, bevor man essen konnte. Das war das perfekte Marshmallow-Keks-Sandwich.
    „Hat jeder einen Stock?“, fragte Kevin.
    Die Kinder brüllten und wedelten mit ihren Stöcken. Keri zuckte zurück, als Danny ihr mit seinem Stock fast eins auf die Nase gab.
    Kevin riss die Tüte mit den Marshmallows auf, und Bobby quietschte vor Freude. Bevor Keri einwenden konnte, dass es für die Marshmallows noch zu früh war, hatten alle Kinder ihre Stöcke ausgestreckt. Kevin bestückte die wie Degen gezückten Stöcke mit Schaumbällen.
    Mit Grauen beobachtete sie, wie die Kinder sich gegenseitig um das Feuer herum anrempelten. Joe, Mike und Kevin gingen ständig um sie herum, korrigierten die Haltung der Stäbe und sagten Bescheid, wenn ein Marshmallow gedreht werden musste. Bobbys Schaumball ging plötzlich in Flammen auf. Reflexartig hielt Mike ihn davon ab, den Stock wie wild zu schütteln und so den brennenden Marshmallow durch die Gegend zu schleudern.
    Auf einmal waren alle Stöcke auf sie gerichtet. Auf jedem steckten Marshmallows in den unterschiedlichsten Farben. Die hellbraunen bis kohlschwarzen Klumpen tropften von den Stockenden.
    „Du bist ja noch gar nicht fertig!“, kreischte Stephanie in dem Moment, als Bobbys verkohlter Klumpen vom Stock rutschte und auf Keris Turnschuh tropfte.
    „Ich brauch einen Keks!“
    „Wo ist die Schokolade?“
    „Onkel Joe, sie weiß ja gar nicht, wie man ein Marshmallow-Keks-Sandwich macht!“
    Keri verteilte hastig Kekse und Schokolade, während Bobbys verbrannter Schaumzucker ihre Schuhbänder verklebte. Als sich Brian sein Sandwich in den Mund schob, röstete Joey bereits seinen zweiten Marshmallow.
    Als Lisa dem Zuckerrausch eine halbe Stunde später endlich ein Ende bereitete, war Keri erschöpft. Alles klebte, und ihr war schlecht von den vielen Sandwiches, die die Kinder extra für sie gemacht hatten. Einmal hatte sie versucht, Stephanies Sandwich aus Versehen fallen zu lassen und mit dem Fuß unter den Tisch zu schieben. Aber das Mädchen hatte es gemerkt und ihr sofort ein neues zubereitet – Steph hatte nicht gewollt, dass Keri traurig war.
    Und Brian, der kleine Tollpatsch, hatte sich seinen Dollar redlich verdient. Er war für den Marshmallow in ihrem Haar und in ihrem linken Ohr verantwortlich. Genauso wie für den Schokoladenfleck auf ihrer Hose und für die Kekskrümel, die bei seiner Umarmung den

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