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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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sobald die Sonne untergeht, würdest du dir lieber die Beine mit Klebeband zusammenkleben, als auf das Mückenspray zu verzichten. Glaub mir.“
    „Wahrscheinlich würden die Männer nur Minuten später versuchen, sich durch das Klebeband durchzubeißen. Immerhin wäre sie dann die einzige Frau im Umkreis von zehn Meilen, die nicht nach Autan stinkt“, lachte Lisa.
    Keri musste diesen interessanten Gedanken zum Glück nicht kommentieren: Aus der Ferne waren bereits die Motoren der Geländemaschinen zu hören. Auf dem Campingplatz galt ein striktes Tempolimit. Sobald die drei Kowalski-Brüder jedoch in Sichtweite waren, konnte Keri erkennen, dass sie woanders ordentlich Dampf abgelassen hatten. Sowohl die Männer als auch ihre Maschinen waren mit Schmutz und Matsch bedeckt. Das Einzige, das noch blitzte, war ihr breites Grinsen.
    Joe erwartete nicht allen Ernstes, dass sie bei so was mitmachte, oder?
    Als die Männer von ihren Quads kletterten, kamen die Jungs vom Spielplatz angelaufen. Stephanie, Leo und Mary stiegen aus den Campingwagen.
    „Endlich krieg ich was zu essen!“, rief Leo.
    Obwohl sie Leo Kowalski lange nicht gesehen hatte, verehrte Keri ihn immer noch grenzenlos. Er war ein recht kleiner, drahtiger Mann. Vermutlich würde er jedoch eines der Quads stemmen können, wenn es drauf ankam. Solange sie denken konnte, trug er das graue Haar militärisch kurz geschnitten. Seine Augen waren noch genauso strahlend blau wie früher. Die Grübchen hatte allerdings Mary den Kindern vererbt, die inzwischen zur Bilderbuchoma geworden war.
    Vor Jahren hatte Keri vor Leo Kowalski eine Heidenangst gehabt. Ihr eigener Vater war stets eher ein ruhiger Typ gewesen – abgesehen von der Sache mit dem Fünfereisen. Leo dagegen sprühte noch heute vor Energie, und seine Stimme klang, als hätte er ein Megafon verschluckt. Keri konnte den Mann jedoch nie richtig einschätzen. Früher hatte er seinen Kindern oft eine Tracht Prügel hinter dem Holzschuppen angedroht. Natürlich hatten weder Keri noch die Kowalski-Kinder den Schuppen je zu Gesicht bekommen: Leo hatte ihnen niemals auch nur ein Haar gekrümmt. Doch das hatte seine Drohungen nicht weniger wirkungsvoll gemacht. Schon damals hatte Keri schnell gemerkt, dass die Kinder sich eher vor Mary und ihrem Holzlöffel in Acht nehmen mussten.
    Am meisten mochte Keri an Leo und Mary, dass sie sie behandelten, als ob sie gerade mal achtzehn Stunden und nicht achtzehn Jahre weg gewesen wäre. Keine melodramatischen Szenen, kein Groll, keine Ermahnungen, keine übertriebene Freundlichkeit. Sie waren einfach … normal.
    Anders als die anderen. Joe, Mike und Kevin schrien gegeneinander an, um der Familie von ihrem Ausflug zu erzählen. Sie warfen mit Worten wie
Quergefälle, hochkantig
und Ü
berhang
um sich und hätten genauso gut Chinesisch reden können, was Keri betraf. Unterm Strich hatten sie sich jedenfalls fast die Hälse gebrochen, waren aber sicher nach Hause zurückgekommen.
    Jetzt waren sie schmutzig, hungrig und – wenn sie danach ging, wie Joe sie anstarrte – so „angespannt“, wie die Frauen es vorhergesagt hatten.
    Natürlich winkte Mike Lisa zu sich heran. „Warte mit dem Essen noch ein bisschen, ich muss erst diesen Matsch hier abduschen. Du musst mich auch nach Zecken absuchen.“
    „Verdammte Glückspilze“, brummte Kevin, bevor er sich saubere Klamotten holen ging.
    Keri war sich nicht sicher, warum er die Mehrzahl
Glückspilze
benutzt hatte. Dann sah sie Joe auf sich zukommen. Er erinnerte stark an einen Waschbären: Die einzigen Stellen, die außer seinen Haaren nicht von Schlamm bedeckt waren, waren die Ringe um seine Augen, da wo seine Schutzbrille gesessen hatte.
    „Denk nicht mal dran, mich anzufassen“, warnte sie ihn.
    „Ich glaube, ich habe eine Zecke auf dem Rücken. Du solltest mit ins Badehaus kommen und mal nachschauen.“
    Sie merkte ihm an, dass er sich nur wegen der Kinder zurückhielt. Ansonsten hätte er wahrscheinlich behauptet, die Zecke wäre in seiner Hose. „Netter Versuch, Kowalski. Bei dem ganzen Dreck könnte die Zecke den Weg zu deiner Haut auch mit einem GPS-Gerät nicht finden.“
    Er seufzte. „Dann muss ich das wohl allein erledigen.“
    Sofort spürte sie wieder die Hitzewallungen. Keri schaute zu, wie er auf seine Maschine stieg und in Richtung Hütte davonbrauste. Währenddessen versuchte sie, das Bild von Joe unter der Dusche aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Das war ihr jedoch auch ein paar Minuten später nicht

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