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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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wehgetan hat.“
    Auf keinen Fall wollte sie Evan etwas vorheulen. Er war schließlich gegangen. Und sie würde ihm ganz bestimmt nicht sagen, dass sie das innerlich zerfraß.

11. KAPITEL
    I st Terry sehr wütend auf mich?“, flüsterte Keri, als sie zusammen mit Joe die Kartoffeln in Alufolie wickelte, die sie etwas später im Lagerfeuer grillen wollten.
    „Ich würde in nächster Zeit nicht hinter ihr in einer Schlammpfütze parken.“
    „Woher hätte ich wissen sollen, dass Evan sich sofort auf den Weg hierher macht? Er sollte eigentlich zu Hause bleiben. Ich hatte mir vorgestellt, wie er es vor lauter Vorfreude kaum erwarten kann, dass sie zurückkommt. Stattdessen kann
sie
es anscheinend kaum erwarten, ihn wieder loszuwerden.“
    „Sie kriegt schon die Kurve.“
    Keri lachte nur.
    Joe rollte mit den Augen. „Okay, du hast recht, meine Schwester kann ziemlich nachtragend sein. Aber glaub mir, das ist das Beste, was ihr seit drei Monaten passiert ist. Sie weiß es bloß noch nicht.“
    „Seid ihr immer noch nicht mit den Kartoffeln fertig?“ Mary nahm Joe die Rolle mit der Folie aus der Hand. „Geh und hilf deinem Vater. Ihr beide redet zu viel und arbeitet zu wenig. Wenn ihr so weitermacht, können wir die Kartoffeln bestenfalls als Mitternachtssnack essen.“
    Niemand wollte sich mit einer Frau anlegen, die drohend eine gewaltige Rolle Alufolie in die Höhe hielt. Also machte sich Joe achselzuckend auf die Suche nach Leo. Keri beeilte sich, mit einer Gabel Löcher in die eingewickelten Kartoffeln zu stechen.
    „Wie ich höre, bist du daran schuld, dass Evan hier ist.“ Mary riss ein Stück Folie ab und wickelte es um die Kartoffel, die Keri ihr reichte. „Ich weiß nicht, wie du das geschafft hast, aber ich bin wirklich froh darüber. Vielleicht kann er Theresa dazu bringen, sich mit ihm auszusprechen.“
    „Ich habe ihr nur geraten, ihn anzurufen und ihm zu sagen, wie sehr sie ihn vermisst. Dass er gleich herkommt, ist auf seinem Mist gewachsen.“
    Und Terry war darüber gar nicht erfreut. Sie saß im Schatten und schälte wie besessen Maiskolben. Die Schalen flogen nur so durch die Luft, und der Rest der Familie hielt sich möglichst außerhalb ihrer Reichweite auf. Weit außerhalb ihrer Reichweite.
    „Dazu müsste sie überhaupt mal mit ihm reden“, stellte Keri fest.
    Mary zuckte mit den Schultern. „Das wird sie. Wenn die ganze Familie nachher nicht mehr auf einem Haufen hockt, wird sie schon mit ihm reden.“
    Keri schaute hinüber zum Zeltplatz Nummer vier, wo Evan und Stephanie ihr eigenes Abendessen vorbereiteten. Im Gegensatz zu dem üppigen Barbecue der Kowalskis gab es bei den Porters mickrige Würstchen, die sie auf Stöcken über dem Lagerfeuer grillten.
    So hätte Keri es auch gern gemacht. Wenn sie im Urlaub war, hatte sie keine Lust dazu, stundenlang das Essen vorzubereiten. Und nur weil das Ganze im Freien stattfand, wurde noch lange kein großes Abenteuer daraus. Im Grunde wurde es dadurch nur schwerer, sich zwischendurch mal die Hände zu waschen.
    „Ich wünsche mir so sehr, dass sich alle wieder vertragen“, fuhr Mary fort. „Theresa und Evan, du und Joe.“
    „Ähm …“ Keri hatte vor Schreck die Kartoffel fallen gelassen. Dass die Knolle unter den Picknicktisch gerollt war und sie hinterherkriechen musste, verschaffte ihr einen Moment Zeit zum Überlegen.
    Was dachte sich Joes Mutter bloß? Keri wusste, dass er seiner Familie erzählt hatte, sie wäre mitgekommen, weil sie einen Artikel über ihn schrieb. Seine nette kleine Erpressung hatte er dabei natürlich unterschlagen. Für Mary waren sie deshalb vermutlich ebenso ein Liebespaar wie Terry und Evan.
    Keri spülte die Kartoffel ab und stach Löcher hinein, bevor sie sie Mary gab. „Zwischen Joe und mir ist alles klar. Wenn ihr nach Hause fahrt, fliege ich nach Los Angeles zurück. Dort schreibe ich den Artikel und hole mir meine Beförderung ab.“
    „Abwarten“, sagte Mary mit einem rätselhaften Lächeln, wickelte die letzte Kartoffel ein und packte die Folie weg. „Sei so lieb und hilf Theresa mit dem Mais.“
    Keri verdrehte innerlich die Augen. Na fabelhaft! Maiskolben zu schälen und eine mies gelaunte Terry hatten ihr gerade noch gefehlt. Resigniert fügte sie sich in ihr Schicksal und stellte einen Stuhl neben die Wagenladung Mais. Was für ein Berg!
    „Ich brauche keine Hilfe“, blaffte Terry sie an.
    „Deine Mutter hat mich hergeschickt. Mach das mit ihr aus.“
    Keri machte sich an die Arbeit.

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