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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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an das Leben dort zu gewöhnen. Aber als ich Kadett wurde, war er häufig mit seinen Freunden oder seinen eigenen Problemen auf der Ranch beschäftigt und nicht immer in der Lage oder auch nur daran interessiert, mir zu helfen. Schließlich war er kein Elternteil. Manchmal, wenn ich aufgebracht war, versuchte er zwar, mir zu helfen, aber einige Male machte er mich nur noch wütender.
    Ich machte weder die Church noch meine Eltern für die Vorgänge auf der Ranch verantwortlich, sondern nur die Erwachsenen dort, die mich, wie ich fand, schlecht behandelten. Ich war sicher, wenn ich nur irgendjemandem erzählen könnte, was hier vorging, würde sich alles ändern. Ich wusste nicht genau, wie viel meine Eltern davon mitbekamen, wie es mir auf der Ranch erging. Wegen der Bemerkungen, die sie ab und zu machten, wusste ich, dass sie Fotos gesehen hatten, die man von mir während meiner Arbeit aufgenommen hatte. Daher war ihnen bekannt, dass ich körperlich schwere Arbeiten leisten musste. Hin und wieder hatte mein Vater mit anderen Erwachsenen bei den Renos mitgearbeitet, also wusste er aus eigener Erfahrung, was die Kinder taten. Trotzdem nahm ich an, dass weder meiner Mutter noch meinem Vater bewusst war, wie schwierig die Bedingungen hier wirklich für mich waren. Ich dachte, wenn sie erst einmal davon erführen, dann würden sie sofort alles in Ordnung bringen. Denn wie konnten sie sonst zulassen, dass ich weiterhin hierblieb?
    Trotzdem hielt mich irgendetwas davon ab, es ihnen zu erzählen. Obwohl ich ihnen die Wahrheit zu gerne anvertraut hätte, zögerte ich. Nicht, weil ich Angst davor hatte, Ärger zu bekommen, sondern weil ich befürchtete, nicht die Ranch sei das Problem, sondern ich. Alle Kinder um mich herum erledigten ihre Aufgaben und klärten ihre Wörter, und da außer mir nur wenige andere damit zu kämpfen hatten, meinte ich, irgendetwas würde mit mir nicht stimmen. Ich hatte niemanden, der mich beruhigte oder mir sagte, dass Kinder nicht so schwere Arbeit leisten sollten. Ich hatte Angst, wenn ich zu meinen Eltern gehen und ihnen erzählen würde, was hier vorging, würde ich sie nur enttäuschen. Da ich das nicht wollte, tat ich das Einzige, das mir in diesem Fall sinnvoll erschien: Ich hielt den Mund und beschloss auszureißen.
    Nach etwa einem Jahr auf der Ranch war ich am Ende. Doch glücklicherweise war ich in meinem Elend nicht allein. Meine Freundin Rebecca hatte es auch satt. Sie war kurz nach mir auf die Ranch gekommen. Ihre Mutter hatte eine Stelle in der Verwaltung des Religious Technology Center und lebte auf der Int. Rebecca war etwa ein Jahr älter als ich, hatte glatte, dunkle Haare und helle Augen. Sie war unglaublich tierlieb und damit perfekt dafür geeignet, sich um die verschiedenen Tiere auf der Ranch zu kümmern. Sie versorgte die Ziegen, die Enten, die Hühner und die Pferde, die auf einer eingezäunten Weide gehalten wurden. Obwohl sie einen Posten hatte, der auf sie zugeschnitten war, fand sie alles andere – die Decks und die Kursarbeit – ebenso unerträglich wie ich.
    Eines Tages Anfang Mai fingen Rebecca und ich an, einen Fluchtplan zu schmieden. Mindestens eine Woche lang überlegten wir, was wir dazu bräuchten und wohin wir gehen sollten. Uns war klar, dass wir nicht zur Int Base konnten. Selbst wenn wir die zwanzig Meilen bis dahin schaffen würden, hätten mich meine Eltern wahrscheinlich sofort wieder zurückgeschickt. Daher musste eine andere Zuflucht gefunden werden. Ich plante grob, in einer unterirdischen Höhle zu wohnen, die ich selbst graben würde, und dort würde ich Croissants essen, die ich von einem der vielen Bäcker stehlen wollte, die es unzweifelhaft überall in der Wog-Welt gab.
    An einem Donnerstagabend im Mai 1991 war für Rebecca und mich der Zeitpunkt zur Flucht gekommen. Ich packte meine Kleider und den Kängurupullover, der früher meiner Mutter gehört hatte, ein. Tagsüber hatte ich bereits Gemüse aus einem der Küchengärten und ein paar Eier aus dem Hühnerstall gestohlen. Diese Eier waren eigentlich speziell für Onkel Dave gedacht. Dazu hatte man Hühner auf die Ranch gebracht, die in einem eigenen Freilandkäfig gehalten wurden. Wir fütterten die Hühner und säuberten die Käfige. Wenn die Hühner Eier legten, sammelten wir sie ein, damit sie zur Int Base gebracht wurden und Onkel Dave sie essen konnte.
    Es war nicht das erste Mal, dass ich Onkel Daves Eier stahl. Ein paar Monate zuvor hatte ich mir schon ein paar geschnappt, weil

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