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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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erwarten, von der Ranch fortzukommen und in der Int zu arbeiten, wo alle mich mochten. Mein Freund Jamie hatte mich zwar gewarnt, dass die Leute nur nett zu mir wären, weil ich die Nichte von David Miscavige war, aber ich war überzeugt, dass er sich irrte. Ich kannte sie doch alle, und sie waren meine Freunde.
    Nach der Party gingen wir in die Wohnung unserer Eltern. Mom und Dad erklärten, es sei sehr wichtig, mich schriftlich bei allen zu bedanken, die mir etwas geschenkt hatten, aber ich wusste, dass sie dabei vor allem an Onkel Dave dachten. Da ich sah, wie alle Onkel Dave und Tante Shelly behandelten, war mir klar, dass sie wichtige Leute waren. Ständig waren Stewards um sie herum, die sich um sie kümmerten und ihnen alles brachten, was sie haben wollten. Die Stewards kümmerten sich auch um Mom und Dad. Selbst meine Eltern schienen Onkel Dave gegenüber eifriger und kooperativer zu sein.
    Am nächsten Tag kehrten wir in den normalen Alltag auf der Ranch zurück. Nach Weihnachten war die Rückkehr aus verschiedenen Gründen besonders hart, vor allem aber, weil ich wusste, dass ich meine Eltern voraussichtlich eine ganze Zeitlang nicht zusammen sehen würde.
    Zu dem wenigen, was mir durch diese harte Zeit half, gehörte mein Geburtstag am ersten Februar. Zwar kamen meine Eltern mich nur besuchen, wenn er zufällig auf einen Sonntag fiel, aber ich konnte mit meinen Freunden auf der Ranch feiern. Dazu gab es eigentlich nur einen Geburtstagskuchen beim Abendessen und ein Ständchen, das alle für mich sangen. Am darauffolgenden Sonntag bekam ich dann von Dad und Mom, falls sie gerade da war, noch einen Kuchen und Geschenke.
    Bei Gelegenheiten wie meinem Geburtstag vermisste ich meine Mom am meisten. Kurz vor meinem zehnten Geburtstag hatte sie eine tolle Überraschung für mich. Sie rief mich auf der Ranch an und teilte mir mit, dass ich meinen Geburtstag bei ihr in Clearwater in Florida verbringen würde. Es war etwas ganz Besonderes, auf der Ranch angerufen zu werden, denn es gab nur ein Telefon, das für alle zur Verfügung stand, und manchmal war es schwierig, jemanden ans Telefon zu holen. Wenn man dann erst mal am Apparat war, konnte man kaum miteinander sprechen, weil immer jemand anderer – normalerweise ein Erwachsener – ebenfalls telefonieren wollte. Wann immer ich also mit meiner Mom sprach, was höchstens einmal die Woche vorkam, musste ich mich kurz fassen. Nur wenn ich am Sonntagmorgen von der Wohnung meines Vaters aus telefonierte, durfte ich mir Zeit lassen.
    Glücklicherweise war die Botschaft meiner Mom dieses Mal kurz und schön. Ich konnte es kaum erwarten, nach Clearwater zu kommen. Dort waren meine Brüder geboren worden, und ich würde die Freunde meiner Mutter kennenlernen und alles sehen, wovon sie in ihren Briefen geschrieben hatte.
    Es war fast zu schön, um wahr zu sein. Ein besseres Geschenk, als sie zu besuchen, hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Ich sollte sie nicht nur ein oder zwei Tage, sondern viel länger sehen. Allein bei der Vorstellung platzte ich vor Aufregung.

KAPITEL 9
Clearwater
    Der Flug nach Florida war mein erster Ausflug allein in die Wog-Welt. Am Abend zuvor packte ich meine Reisetasche, um bereit zu sein, wenn Moms Sekretärin Ana mich abholte. Ich umarmte Justin, B. J. und Kiri zum Abschied und stieg dann in Anas Wagen, um zum Flughafen zu fahren. Dort übergab mich Ana einer Stewardess, die mir eine Anstecknadel mit Flügeln an meine Bluse heftete und mich zu meinem Platz im Flugzeug brachte.
    Es war ziemlich seltsam und überforderte mich etwas, so ganz allein inmitten von Wogs in einem Flugzeug zu sitzen. Als eine Dame mich fragte, wohin ich flöge, antwortete ich, zur Flag Base.
    »Meinst du Fort Lauderdale?«, erkundigte sie sich.
    »Nein, Clearwater«, sagte ich.
    »Ah, dann musst du nach Tampa«, erwiderte sie. Ich fragte, ob dort Clearwater liege, und sie sagte, es sei ganz in der Nähe. Während der fünf Stunden des Flugs fragte ich immer wieder meine Sitznachbarn, ob es noch weit sei. Überraschenderweise waren alle, trotz meiner Ungeduld, nett zu mir.
    Als ich auf dem Flughafen in Tampa das Flugzeug verließ und durch das Gate trat, überwältigte mich der Anblick der vielen Fremden, die dort standen. Einige hielten Schilder mit Namen in die Höhe, andere warteten eindeutig auf Freunde und Verwandte. Ich entdeckte niemanden, der auf mich wartete, und die Aussicht, meine Mutter inmitten dieser vielen fremden Gesichter aufspüren zu

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