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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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mit Terminen.
    »Einmal gesehen ist besser als zehnmal angerufen«, meinte er dabei. »Es ist schwierig genug für die Leute, Vertrauen zu einer Bank aufzubauen. Die Bezugsperson ist das A und O dabei. Die tauscht man nicht aus, indem man mal eben ein kurzes Telefonat führt oder eine E-Mail schickt. Nicht bei diesen Kunden. Das sind schließlich keine Kleinanleger.«
    Andrea brauchte eine ganze Stunde, um bereits geplante Termine zu verschieben.
    »Ich wollte nur sichergehen.« Weller legte auf.
    Andrea widmete sich wieder dem Vorgang, in dessen Bearbeitung sie durch Mareikes Auftauchen unterbrochen worden war.
    Erst als es erneut an ihre Tür klopfte, registrierte Andrea beim Aufsehen, dass in der Zwischenzeit eine Mail auf ihrem Rechner angekommen war. Sie hatte den damit verbundenen Ankündigungston gar nicht gehört. Stumm fragte die Informationsbox auf ihrem PC, ob sie die Nachricht lesen wolle. Andrea klickte auf »Ja«.
    »Herein«, rief sie gleichzeitig.
    Laura trat ein.
    »Der Schlüssel liegt dort auf dem Tisch.« Ein entsprechender Hinweis mit der Hand, welchen Tisch sie meinte – damit war Laura, so hoffte Andrea jedenfalls, abgefertigt.
    Ihre Aufmerksamkeit galt der Mail, welche von der Personalabteilung kam. Man bat Andrea, ein Anforderungsprofil für ihre alte Stelle abzufassen.
    Das wollte Andrea sofort erledigen. Je schneller ein Nachfolger für sie gefunden wurde, desto besser. Sie öffnete eine neue Word-Datei und begann mit der Spezifikation. Etwas im Raum irritierte sie jedoch.
    Es war Laura. Mareikes Schlüssel zwar in der Hand, aber offensichtlich nicht mit der Absicht zu gehen. Andrea blickte sie fragend an. »Ja? Ist noch was?«
    »Entschuldigung«, sagte Laura. »Ich sehe, Sie haben zu tun. Hätten Sie trotzdem fünf Minuten Zeit für mich?«
    »Ich?«
    »Ja.«
    Andrea konnte sich beim besten Willen nicht denken, was Laura von ihr wollte. »Wenn es um eine Nachricht für Mareike geht . . .« Sie griff nach einem Blatt Papier und Stift, reichte beides Laura. »Bitte sehr.«
    »Nein, nein. Ich . . . möchte mit Ihnen reden.«
    »Tut mir leid, ich kann jetzt wirklich nicht«, wehrte Andrea ab. Was immer es war, was Laura wollte, es interessierte sie nicht. Es kamen sowieso nur zwei Möglichkeiten infrage. Entweder wollte Laura mit ihr über Mareike sprechen – was auch immer. Das würde sie ablehnen. Wenn Laura etwas über Mareike wissen wollte, musste sie die schon selbst fragen. Oder Laura wollte herausbekommen, wie sie, Andrea, zu Mareike stand. Ob sie eine Gefahr für Laura war. Auf ein solches Gespräch konnte Andrea verzichten.
    Doch Laura ließ sich nicht so leicht abwimmeln. »Würden Sie dann vielleicht . . . Sie machen doch sicher eine Mittagspause?«
    »Heute wohl eher nicht.«
    »Nach Feierabend?«, fragte Laura.
    Andrea sah sie an. »Keine Ahnung, wann das sein wird.«
    »An Sie ist wirklich nicht leicht ranzukommen«, stellte Laura fest. »Oder können Sie mich nicht leiden?«
    »Ich kenne Sie doch gar nicht.«
    »Hat Mareike nie über mich gesprochen?«
    »Sollte sie?«, fragte Andrea gereizt. Wann ging diese Frau endlich?
    »Kommt darauf an, was Sie ihr bedeuten.«
    »Fragen Sie sie , wenn Sie das interessiert. Ich kann es ja schließlich nicht wissen. Und nun guten Tag.«
    Zu Andreas großer Irritation lächelte Laura immer noch. »Entschuldigen Sie. Ich störe Sie nicht länger. Offensichtlich ist es der falsche Zeitpunkt. Ich dachte nur, Sie als Mareikes Freundin könnten mir ein wenig helfen. Ich habe Mareike ja so lange nicht gesehen. Und Menschen verändern sich.«
    Und da wollen Sie bei einem Gespräch mit mir mal abklopfen, ob Sie Mareike immer noch um den kleinen Finger wickeln können? , lag es Andrea auf der Zunge. Doch sie riss sich zusammen, schluckte die Worte hinunter. »Ich kann mich nur wiederholen: Fragen Sie Mareike, wenn Sie was über sie wissen wollen.«
    Laura ging. Andrea sah ihr kopfschüttelnd nach. Worüber machte die Frau sich eigentlich Sorgen? Es war doch eindeutig, dass Mareike nicht nur in sie verliebt, sondern ihr regelrecht verfallen war. Was wollte Laura noch?

14.
    S ie fuhren in Wellers Wagen. Er gab Andrea in Stichpunkten die Informationen zum anstehenden Termin.
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